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Wie wird der Ausbau erneuerbarer Energien zum Gewinn für Bürger und Gemeinde?

Wohlstandseffekte von EE-Projekten bewerten: Online-Tutorial Wohlstandsradar gestartet

Wie wird der Ausbau erneuerbarer Energien zum Gewinn für Bürger und Gemeinde? ‘Die Beantwortung dieser Frage liegt bei den Kommunen, sagt Dr. Till Ansmann vom Berliner inter 3 Institut. ‘Bisher fehlten geeignete Instrumente, um beim Bau von Anlagen verschiedene Umsetzungsvarianten in Bezug auf ihren Beitrag zum Gemeinwohl vergleichen zu können. Dies leistet das Wohlstandsradar.’

Gemeinden können damit mögliche Wohlstandseffekte verschiedener Investoren- und Betreibermodelle bei EE-Projekten vergleichen und so die Energiewende bürgernah und mit Mehrwert für die Region vorantreiben. Das jetzt veröffentlichte Online-Tutorial zeigt Schritt für Schritt, wie das Wohlstandsradar angewendet wird.

Wohlstandsradar und Online-Tutorial wurden vom inter 3 Institut für Ressourcenmanagement im Projekt "W³–Regionale Energieflächenpolitik" entwickelt. Gesamtziel des Projekts war es, Kommunen dabei zu unterstützen, die Energiewende bürgernah voranzutreiben und die Ansiedlung von EE-Anlagen transparenter verhandeln und gemeinwohlorientiert steuern zu können.

E-Learning unterstützt Wissenstransfer in die kommunale Praxis

Das interaktive Tutorial wurde von inter 3 im Rahmen des Wissenstransfers der Projektergebnisse erarbeitet und mit dem E-Learning-Dienstleister lern.link umgesetzt. Es führt am Beispiel einer geplanten Photovoltaik-Freiflächenanlage in der fiktiven Gemeinde Mittelfels in rund 15 Minuten durch die praktische Anwendung des Wohlstandsradars. Ergänzt wird die Lernumgebung durch ein Workbook und ein Quiz. Interessierte Nutzer können zu jedem Schritt die benötigten Arbeitsunterlagen herunterladen.

Die didaktische Aufbereitung unterstützt Anwender darin, das nötige Methoden- und Prozesswissen Schritt für Schritt kennen und nutzen zu lernen. Damit wird das Bewertungsverfahren auch für Gemeinden einsetzbar, die keine zusätzlichen Beratungsleistungen einkaufen können. ‘In komplexen Anwendungsfällen empfehlen wir einer Gemeinde aber doch, sich durch einen mit dem Verfahren vertrauten erfahrenen Moderator bzw. eine Moderatorin begleiten zu lassen’, hebt Dr. Till Ansmann hervor. ‘Ohnehin ist eine neutrale Prozessbegleitung immer gut, um verschiedene Interessengruppen an einen Tisch und in einen gemeinsamen Dialog zu bringen.’

Die Energiewende umwelt- und gesellschaftsverträglich gestalten

Im W³-Projekt wurden vier Instrumente für eine regionale Energieflächenpolitik entwickelt und erprobt, mit deren Hilfe Kommunen die Energiewende vor Ort umwelt- und gesellschaftsverträglich gestalten können:

(1) Das Energieflächenrating hilft geeignete Flächen für EE-Projekte zu identifizieren.

(2) Die GIS-gestützte Energieinformation setzt das Rating in einem automatisierten Berechnungsmodell um.

(3) Das Wohlstandsradar zeigt die je nach Art der Umsetzung möglichen Wohlstandseffekte von EE-Projekten für die Region auf.

(4) Mit dem Akzeptanz-Radar können Kommunen frühzeitig Einwände erkennen und so Konflikte vermeiden.

Zum Team gehörten unter der Leitung des inter 3 Instituts die Landkreise Tirschenreuth und Wittenberg sowie die Stadt Uebigau-Wahrenbrück als Praxispartner und die TU Berlin, BTU Cottbus-Senftenberg sowie Hochschule Anhalt als Forschungspartner. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm "Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems" mit knapp 1,3 Millionen Euro gefördert.

inter 3 Institut für Ressourcenmanagement

Das Berliner Forschungs- und Beratungsinstitut inter 3 kombiniert seine wissenschaftlich-fachlichen Kompetenzen in den Bereichen Ressourcen- und Innovationsmanagement, Infrastruktur- und Regionalentwicklung sowie Energie- und Wasserwirtschaft mit speziellen Erfahrungen in der wissenschaftsnahen Öffentlichkeitsarbeit und Ergebniskommunikation. Als Servicepartner unterstützt das Institut Ministerien, Forschungseinrichtungen und Unternehmen darin, Forschungsergebnisse zielgruppengerecht und anwendungsorientiert aufzubereiten und verständlich, informativ und überzeugend zu kommunizieren.
Weitere Informationen:

www.w3-energieflächenpolitik.de/pdf/W3_Online-Tutorial-Wohlstandsradar

Unter www.inter3.de/de/leistungen/wissensintegration.html finden Sie nähere Informationen zum Thema Wissenstransfer.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Projekt W³ -Regionale Energieflächenpolitik.

GastautorIn: Helke Wendt-Schwarzburg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /