© NHT - Wohnhausanlage Lodenareal in Innsbruck
© NHT - Wohnhausanlage Lodenareal in Innsbruck

Lodenareal: Studie bestätigt Nachhaltigkeit von Passivhäusern

klares Ergebnis: Mehraufwand bei der Errichtung rechnet sich in kürzester Zeit

Innsbruck - Die Neue Heimat Tirol (NHT) hat den Weg zur Erreichung der Klimaschutzziele schon in den frühen 90er-Jahren eingeschlagen und zählt zu den absoluten Vorreitern in Österreich. ‘Mit insgesamt 3.383 (bis Ende 2016) fertiggestellten Passivhaus-Wohnungen sowie weiteren 577 geplanten Einheiten zählt die NHT zu den größten Passivhausbauern in Europa", berichtet NHT-Geschäftsführer Klaus Lugger.

Das 2009 von der NHT fertiggestellte Wohnprojekt am Lodenareal Innsbruck mit 354 Wohneinheiten ist gemeinsam mit dem Projekt O3 einer der größten, zertifizierten Passivhauskomplexe weltweit. Minimale Heizkosten bei hohem Wohnkomfort zeichnen das Vorzeigeprojekt aus, weiß NHT-Geschäftsführer Hannes Gschwentner: ‘Die durchschnittlichen Heizkosten der Wohnungen im Lodenareal betragen nur 0,19 Euro (netto) pro Quadratmeter und sind damit um mehr als zwei Drittel günstiger als im Österreich-Schnitt.’

Minimale Heizkosten, hoher Wohnkomfort

Den Passivhaus-Wohnbau mit einer Wohnnutzfläche von 26.000 Quadratmeter charakterisieren höchste Dämmwerte und beste Verglasungsqualität. Zudem verfügt das Gebäude über eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung. Zur Vorerwärmung bzw. Vorkühlung der Luft werden zwei Grundwasserbrunnen eingesetzt. Der restliche Energiebedarf für Heizung und Warmwasser wird mit einer 1.000 m2 großen Solarfläche und Biogas abgedeckt. ‘Damit kann über 85 Prozent der verbrauchten Energie regenerativ zur Verfügung gestellt werden’, berichten die beiden NHT-Geschäftsführer stolz. Dies untermauert jetzt eine unabhängige Studie der Technischen Universität Wien (TU). ‘Der erhöhte Materialaufwand bei der Wohnanlage Lodenareal ist angesichts der realisierten CO2 Einsparungen im Betrieb zu rechtfertigen’, erklärt dazu Univ.-Prof. Christoph Achammer.

Passivhäuser: Mehraufwand rechnet sich Über einen Zeitraum von drei Jahren wurden die Auswirkungen des zusätzlichen baulichen Aufwands bei Passivhaus-Wohnanlagen untersucht und den Betriebsaufwendungen gegenübergestellt. Achammer: ‘Das Passivhaus ist ökologisch gesehen eine belastbare Innovation, die im Wettbewerb mit anderen innovativen Lösungen, wie etwa dem Niedrigenergiehaus, bestehen kann.’ Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass beim Endenergieverbrauch durchaus noch Optimierungen möglich sind. Auffällig war vor allem der hohe Stromverbrauch. ‘Der Haushaltsstrom hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtenergieeffizienz in energieoptimierten Gebäude. Da der Haushaltsstrom im Einflussbereich der Wohnungsnutzer liegt, bedarf es hier einer Bewusstseinssteigerung’, ist Achammer überzeugt. Die Neue Heimat Tirol hat den Ball bereits aufgenommen: Eine Aufklärungskampagne für die BewohnerInnen am Lodenareal zum bewussteren Stromverbrauch ist bereits in Ausarbeitung und soll künftig auch bei anderen Projekten zum Einsatz kommen. ‘Die vorliegende Studie liefert viele wichtige Erkenntnisse, die wir in die zukünftige Planung unserer energieoptimierten bzw. energieeffizienten Wohnanlagen einfließen lassen’, erklären die beiden NHTGeschäftsführer und halten fest: ‘Der eingeschlagene Weg hat sich als richtig erwiesen!’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /