© oekonews / AKW Beznau
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Aus der Zeit gefallen

Das älteste AKW der Welt steht derzeit still.

Zürich - Heute, am 1. September, jährt sich die kommerzielle Inbetriebnahme von Beznau I, dem ältesten AKW der Welt, zum 47. Mal. Doch Beznau I steht aufgrund ungelöster Probleme am Reaktordruckbehälter seit bald eineinhalb Jahren still und liefert den eingeplanten Strom nicht ab. Zum Vergleich: In Europa wurden sämtliche AKW mit Baujahr 1969 bereits zwischen 1988 und 2006 stillgelegt.

Am Ende des Lebenszyklus angelangt

Die Beznau-Eignerin Axpo verkennt diese Zeichen der Zeit mit unverständlicher Sturheit und setzt weiter auf eine Wieder-Inbetriebnahme. SES-Projektleiter Strom & Atom Nils Epprecht meint in diesem Zusammenhang: «Selbst wenn die Aufsichtsbehörde nochmals grünes Licht geben sollte, es ist offensichtlich dass das AKW am Ende seines Lebenszyklus angelangt ist - gebaut wurde es für eine Laufzeit von maximal 40 Jahren!»

Immense gebundene Mittel

Die finanziellen und personellen Ressourcen, die durch das AKW gebunden werden, sind immens und haben die Axpo längst in besorgniserregende finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Eine konsequente Neuorientierung des grössten Schweizer Strom-Konzerns wird so nachhaltig gestört.

Fehlentscheide in der Chefetage

In Beznau wurde die letzte grosse Investition in die abermalige Ertüchtigung des AKW, die mittlerweile als Fehlinvestition bezeichnet werden muss, von Heinz Karrer, dem heutigen Präsidenten von Economiesuisse, verantwortet. Und ausgerechnet die Economiesuisse kämpft heute zuvorderst gegen ein geordnetes Ausschalten der AKW – und damit auch für den Ruf von Heinz Karrer.

Verantwortung jetzt übernehmen

Die Schweizerische Energie-Stiftung fordert deshalb die Betreiberin Axpo wie auch die Axpo-Eigner, die Kantone der Nord- und Ostschweiz auf, endlich die notwendige Verantwortung zu übernehmen und das AKW stillzulegen.

GastautorIn: SES für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /