© VDI / Die Freude beim Studententeam aus Karlsruhe über den Sieg war groß
© VDI / Die Freude beim Studententeam aus Karlsruhe über den Sieg war groß

Formula Student Germany 2016: „KA RaceIng EAS Karlsruhe“ gewinnt Kategorie Elektrofahrzeuge

2. Platz geht an TU Telft, 3. Platz an Uni Stutttgart

© KA RaceIng EAS Karlsruhe / KIT16e - das E-Fahrzeug aus Karlsruhe
© KA RaceIng EAS Karlsruhe / KIT16e - das E-Fahrzeug aus Karlsruhe

Hockenheim / Düsseldorf - Die Formula Student Germany (FSG) ist der Höhepunkt einer jeden studentischen Racing-Saison! Es treten über 100 Teams an, darunter die besten der Welt, und unzählige Zuschauer zeigen die Bedeutung des Events am Hockenheimring.
Spannend ist, dass es natürlich auch eine eigene Kategorie für Elektrofahrzeuge gibt.

Die Studenten des ‘KA RaceIng EAS" vom Karlsruher Institut für Technologie konnten die Juroren von ihren Fähigkeiten in insgesamt acht statischen und dynamischen Disziplinen überzeugen und sind damit die Sieger der Formula Student Germany 2016. Damit wurde mit dem KIT16e zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte des Karlsruher Instituts die Formula Student Germany Electric gewonnen.


In der Klasse der Elektrofahrzeuge, der Formula Student Electric (FSE), siegte ‘KA RaceIng EAS’ des Karlsruher Institut für Technologie vor dem Vorjahressieger ‘Formula Student Team Delft’ der TU Delft. Dritter wurde das ‘GreenTeam Uni Stuttgart’, das im vergangenen Jahr ebenfalls den dritten Platz erreicht hatte.

In diesem Jahr nahmen 113 Teams aus aller Welt am internationalen Konstruktionswettbewerb für Studierende teil. Die Nachwuchsingenieure konstruierten ein Jahr lang einen Rennwagen und stellten während der zehnten FSG ihr Können in Disziplinen wie Beschleunigung, Ausdauer, Treibstoff-/Energieeffizienz, Design und Finanzplanung unter Beweis.

Neue Herausforderung 2017: FSG goes driverless

Eine Premiere feiert im nächsten Jahr die neue fahrerlose Wettbewerbsklasse Formula Student Driverless (FSD). Die teilnehmenden Teams müssen dafür einen Rennboliden entwickeln, der ohne Fahrer im autonomen Modus oder mit Fahrer im manuellen Modus fahren kann.

In diesem Jahr waren die Teams bereits aufgerufen, ihre Konzepte für die FSD vorzustellen. Beim ausgeschriebenen Formula Student Driverless Concept Award wurde das Team UAS Zwickau für ihren Ideen ausgezeichnet, die Teams der Technischen Unis Darmstadt und München belegten mit ihren Konzepten den zweiten und dritten Platz. Einige der studentischen Ideen wurden in das kürzlich veröffentlichte offizielle Reglement aufgenommen, das nun für alle Wettbewerbe weltweit gültig ist.


Details zum KIT16e aus Karlsruhe:
LEISTUNGSDATEN

Typ: Monoposto in Singlechassis-Monocoque Bauweise
Gewicht: 187 kg
Beschleunigung 0-100 km/h: 2,5 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit: 116 km/h (begrenzt durch Endübersetzung)

CHASSIS

Bauweise: CFK – Singlechassis in Sandwichbauweise mit HV- und LV-Kabelkanälen im Schaumkern
Sicherheit: Sicherheit Side- / Front- und Rear-Impact-Structure mit aus Aluminium gefrästem vorderem
Überrollbügel, Hybrid-Crashelement
Sitz & Gurt: zweiteiliger Sitz in CFK – Sandwichbauweise als Teil der Firewall, Custom 6-Punkt Gurt
Lenkrad: CFK – Lenkrad mit integriertem Fahrerinformationssystem

ELEKTRISCHER ANTRIEBSSTRANG

Batterie: 6,5kWh Gesamtkapazität, 518V Nominalspannung, Hochenergiezellen (Lithium-Polymer), Eigenentwicklung des HV-BMS
Kühlsystem: separate Kühlkreisläufe für Leistungselektronik und Motoren mit angepassten Temperaturniveaus
Motoren: Selbstentwickelter, permanenterregter Synchronmotor
Getriebe: Selbstentwickelte, zweistufige Planetengetriebe mit einer Übersetzung von 21

FAHRWERK

Radstand: 1530 mm
Spurweite: 1220 mm vorne und 1150 hinten
Aufhängung: CFK-Doppelquerlenkerachsen
Lenkung: Spielfreie Lenkung über unteres und oberes Zahnradgetriebe
Radträger: geschweißte Hohlstruktur, 1 mm Stahlblech, Sturzverstellung über Einstellplatten
Radnabe: Aluminium-Leichtbau-Konstruktion mit integriertem Felgenstern
Feder-Dämpfer-System: Pullrodsystem an der Vorder- und der Hinterachse
Felgen: 10" - CFK-Felgenbett
Reifen: Hoosier R25B 18 x 7,5-10 (vorne/hinten)
Bremsanlage: AP-Bremssättel (VA/HA: zwei Kolben)

ELEKTRONIK

Systemkonzept: Modularer Aufbau, beliebig ergänzbar, Kommunikation über CAN-Bus
Livetelemetrie: Selbstentwickelte, auf viele Bedürfnisse anpassbare Livetelemetrie
Steuergerät: Steuerung des Antriebssystems, Regelung des Kühlsystems, Fahrdynamikregelungen (Torque Vectoring, Traktionskontrolle), Rekuperationsregelung, Kontrolle des Drag Reduction Systems (DRS)
LV-Batterie: Lithium-Polymer-Batterie mit eigenentwickeltem Battery Management
Kabelbaum: Selbstgefertigter, vierteiliger Kabelbaum, reduzierter Leitungsbedarf durch intensive Nutzung des CAN-Busses, < 400m Kabellänge, < 2kg Gewicht

AERODYNAMIK

Systemkonzept: hoher Abtrieb bei max. Effizienz, einfachste De- und Montage jedes Flügels, Kurvenfahrtoptimiert
Frontflügel: Einstellbarkeit des Gesamtflügels in der Höhe, feinste Aerodynamik Balance Verstellung über Flaps
Heckflügel: Einstellbarkeit über CFK rods, Drag Reduction System für minimalen Luftwiderstand auf der Geraden
Seitenflügel: Optimierte Umströmung der Reifen, Abtrieb über integrierte Flügel
Thermomanagement: zwei Sidepods mit sowohl äußerer als auch innerer Luftführung


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /