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Zahl der neuen E-Mopeds hat sich im 1. Halbjahr mehr als verdoppelt

VCÖ: Ab 2020 sollten keine neuen Mopeds mit herkömmlichem Motor verkauft werden

Wien - Allein im 1. Halbjahr wurden heuer mehr E-Mopeds neu zugelassen als im gesamten Vorjahr. Österreichs Spitzenreiter bei den E-Mopeds ist, dank des wachsenden e-mobilen Fuhrparks der Post, die Bundeshauptstadt Wien. Die Umweltbilanz herkömmlicher Mopeds ist schlecht. Der VCÖ fordert daher stärkere politische Anreize für den Kauf von Elektro-Mopeds. Ab dem Jahr 2020 sollten keine herkömmlichen Mopeds mehr neu verkauft werden.

7.925 Mopeds wurden in Österreich im 1. Halbjahr neu zugelassen, davon waren 372 E-Mopeds. E-Mopeds haben derzeit einen Marktanteil von nur rund fünf Prozent. "Während im Fahrradbereich E-Bikes und Pedelecs boomen, kommen E-Mopeds am heimischen Markt nur langsam in Fahrt", analysiert VCÖ-Experte Markus Gansterer. Im Vergleich zum 1. Halbjahr 2015 hat sich die Zahl der neuzugelassenen E-Mopeds in Österreich immerhin mehr als verdoppelt - jedoch vor allem deshalb, weil die Österreichische Post 200 neue E-Mopeds im Rahmen der Elektrifizierung ihres Fuhrparks angeschafft hat.

Die VCÖ-Analyse zeigt, dass Wien deshalb Österreichs Spitzenreiter bei den neugekauften E-Mopeds ist. Dahinter folgen Niederösterreich mit 53 neu zugelassenen E-Mopeds und Tirol mit 30.

Im Vergleich zu E-Mopeds, die mit Ökostrom fahren, verursachen herkömmliche Mopeds rund zehn Mal soviel klimaschädliches CO2. Bei der CO2-Bilanz ist nicht nur das Fahren, sondern die Herstellung des Motors, des Fahrzeugs und der Energieerzeugung berücksichtigt. Zudem verursachen herkömmliche Mopeds fast sechs Mal so viele gesundheitsschädliche Stickoxide und doppelt so viel Feinstaub wie E-Mopeds. Und auch der von herkömmlichen Mopeds verursachte Lärm ist gesundheitsschädlich.

E-Mopeds sind eine leise Alternative und abgasfreie Alternative. Ein weiterer Vorteil: Niedrigere "Tankkosten". Pro 1.000 Kilometer ist der Treibstoff beim E-Moped um rund 50 Euro niedriger als beim herkömmlichen Moped. Gerade für Unternehmen sind E-Mopeds als Teil des Fuhrparks gut geeignet, wie Österreichs Post zeigt.

Der VCÖ fordert Anreize für die Hersteller, verstärkt E-Mopeds auf den Markt zu bringen. Nach dem Vorbild Norwegens sollte auch in Österreich ein Zeitpunkt festgelegt werden, ab dem keine neuen Mopeds mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden. Städte und Gemeinden können durch Nachtfahrverbote für laute Mopeds einen Anreiz zum Umstieg auf E-Mopeds setzen.

Zahl der neuen E-Mopeds heuer gestiegen
(Anzahl Neuzulassungen E-Mopeds in Österreich)

1. Halbjahr 2016: 372 neu zu gelassene E-Mopeds

1. Halbjahr 2015: 140

Jahr 2015: 319

Jahr 2014: 503

Jahr 2013: 439

Jahr 2012: 763

Quelle: Datafact, VCÖ 2016

Die meisten E-Mopeds wurden im 1. Halbjahr in Wien neuzugelassen
(Anzahl neuzugelassene E-Mopeds im 1. Halbjahr 2016)

1. Wien: 218 neuzugelassene E-Mopeds (davon 200 von Österreichs Post)
2. Niederösterreich: 53
3. Tirol: 30
4. Oberösterreich: 27
5. Steiermark: 18
6. Salzburg: 9
7. Burgenland: 7
7. Vorarlberg 7
9. Kärnten: 3
Quelle: Datafact, VCÖ 2016


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /