© Stadt Wien/ Neue Broschüre "Atomkraft am Ende!"
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Kann man den RWE Behauptungen zu den Risiken des AKW und Zwischenlager Gundremmingen vertrauen?

Abschaltung eindeutig sicherste Lösung

Wie lange muß Bevölkerung ungewolltes Risiko noch mittragen ?

RWE als Betriebsführer des AKW Gundremmingen hat am 22.7.16 in der Günzburger Zeitung ‘Der Stahlbehälter schützt die radioaktiven Reste’ vieles über die Sicherheit des AKW und des Zwischenlagers Gundremmingen behauptet. Sind die Behauptungen belegt und ist RWE vertrauenswürdig?

Historisches Beispiel

Ende Februar 1970 hieß es in der Südwest Presse in Ulm: ‘Ist das Kernkraftwerk Gundremmingen gut gegen Flugzeugabstürze gesichert? Diese Frage drängte sich in Ulm auf, da eine abstürzende Maschine in der Schweiz das Kernforschungsinstitut Würenlingen knapp verfehlt hatte. Gerhard Knoerzer, technischer Leiter des RWE-Bayernwerks im Landkreis Günzburg, stellte zu einem möglichen Treffer fest: "Dazu kann man - etwas makaber, aber wahr - sagen: Dann geht das Flugzeug kaputt." Keinerlei Risiko einer radioaktiven Strahlung? "Nein. Das ist alles sehr sorgfältig durchgerechnet worden." Selbst gegen einen Bombentreffer sei der Reaktor mit Stahl und Beton dreifach gesichert. "Nicht einmal eine konventionelle Waffe richtet hier etwas an.’

Widerlegung. Am 20. April 2012 referierte in Leipheim der kurz vorher als Chef der Abteilung ‘Sicherheit kerntechnischer Anlagen’ in den Ruhestand gegangene Ministerialdirigent a.D. Dieter Majer und sagte: ‘Kein Kernkraftwerk in Deutschland hat den Nachweis erbracht, dass es den Absturz einer großen Verkehrsmaschine aushält. Ähnliches hatte im November 02/März 03 in einem geheim gehaltenen Gutachten die staatliche Sicherheitskommission ILK mit Sitz in Augsburg für 14 der damals 17 deutschen Atomreaktoren festgestellt. Danach gehört auch das AKW Gundremmingen zu den nicht ausreichend geschützten Atomanlagen.

Die Sicherheitsbehauptung von RWE aus dem Jahr 1970 war also nur eine Sicherheitsbehauptung. Und eigentlich eine gemeingefährliche Lüge.



RWE Sicherheitsbehauptungen im Juli 2016

Bei einer Veranstaltung des AKW Gundremmingen behauptet Wolfgang Reuter von der mit RWE verbundenen GNS-Firma, auch ein Terrorangriff stelle für das Zwischenlager kein Problem dar. Und spricht von angeblich beeindruckenden Tests für Castoren.

Ähnlich hatte vor zehn Jahren RWE behauptet, die Zwischenlagerhalle habe für den sicheren Einschluss des tödlich strahlenden Atommülls nur eine geringe Bedeutung. Die Isolation würde im Prinzip durch den Castor gewährleistet.

Im Widerspruch hierzu steht, dass Anfang 2012, also nur 5 ½ Jahre nach Genehmigung des Zwischenlagers Gundremmingen mit geheimnisvollen Begründungen das Bundesumweltministerium eine massive Verstärkung der Zwischenlagerhallen verlangt hat.



Und die Betriebsgenehmigung des norddeutschen Zwischenlagers Brunsbüttel wurde höchstrichterlich aufgehoben, weil das dortige AKW die Sicherheit nicht nachgewiesen hat. Und dabei sind die Wände im Zwischenlager Brunsbüttel mit 120 cm gut 40 % stärker als die des Zwischenlagers Gundremmingen mit 85 cm. Und die Hallendecke ist in Brunsbüttel mit 130 cm gegenüber 55 cm in Gundremmingen mehr als doppelt so dick.



Nicht vergessen

Den beiden Gundremminger Betreiberfirmen EON (25 %) und RWE (75 %) wurden bereits mehrfach Täuschung der Bevölkerung wie auch Korruption nachgewiesen.



Am Rande: Auch deswegen wird gegen das ZL Gundremmingen neu geklagt

Die Betriebsgenehmigung des ZL Gundremmingen konnte nur rechtskräftig werden, weil der atomfreundliche Verwaltungsgerichtshof (VGH) München im Fall Gundremmingen anders als das Oberverwaltungsgericht Schleswig im Fall Brunsbüttel bei seiner Abweisung der Klagen gegen die Zwischenlagergenehmigung keine Revision zugelassen hat. Und somit hat anders als im Fall Brunsbüttel das Bundesverwaltungsgericht nicht die Genehmigung des Zwischenlagers Gundremmingen geprüft. Und dabei ist das ZL Gundremmingen noch erheblich gefährlicher als das ZL Brunsbüttel.





Raimund Kamm (Vorstand)

FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager
und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Augsburg - Dillingen - Günzburg - Heidenheim - Ulm

www.atommuell-lager.de

www.facebook.com/pages/FORUM-gemeinsam-gegen-das-Zwischenlager-eV/152276034836072


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /