© sch /LK-Präsident Hermann Schultes
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Klimavertrag verpflichtet zu klaren Weichenstellungen

Forderung: Ratifizierung mit offensivem Maßnahmenplan begleiten

"Das Klimaschutzabkommen von Paris, das nun in Österreich ratifiziert wird, bildet den Rahmen für den längst notwendigen Ausstieg aus der Kohle-, Öl- und Gasverbrennung. Bis zum Jahr 2050 sollen damit die Treibhausgas-Emissionen aus den fossilen Energieträgern gestoppt werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, müssen wir jetzt ohne Verzögerung offensive Maßnahmen setzen und die Weichen für einen vollständigen Umbau unseres Energiesystems mit erneuerbaren Energieträgern stellen", betonte heute LK Österreich-Präsident Hermann Schultes.

"Nachwachsende Energieträger haben besondere Vorteile, wie die kostengünstige Speicherfähigkeit oder die bedarfsgerechte Verfügbarkeit. Bioenergiesysteme zeichnen sich auch durch vielfältige technische Lösungskonzepte für alle Anwendungen im Strom-, Wärme- und Mobilitätsbereich aus. Energieerzeugung aus Biomasse ist aber nicht nur ein Problemlöser beim Klimaschutz, sondern auch ein besonders wichtiger Investitions- und Beschäftigungsmotor im ländlichen Raum", so Schultes. "Um Biomasse wird kein Krieg geführt. Biomasse stärkt aber die Vitalität der österreichischen Regionen, weil so die Waldarbeit honoriert wird", unterstrich der Präsident.

Zwtl.: Klimawandel und Wetterkapriolen belasten Land- und Forstwirtschaft

"Die Daten der Klimaforscher zeigen Monat für Monat einen neuen globalen Temperaturrekord seit Aufzeichnungsbeginn. Ungewöhnliche Spätfröste, nie dagewesene Starkregenereignisse, äußerst heftige Stürme, Hagelschläge, Eisregen und extreme Dürreperioden dominieren die lokalen Nachrichten. Die zunehmenden Wetterkapriolen verursachen immense Schäden in der Land- und Forstwirtschaft und in den Wohngebieten. Wir müssen handeln. Die Kohle-, Öl- und Gasverbrennung ist als Hauptverursacher des Klimawandels hinlänglich bekannt. Glaubwürdige Weichenstellungen und offensiv umgesetzte Maßnahmenpläne für die Energie- und Klimapolitik der Zukunft sind längst überfällig. Die Ratifizierung des Klimavertrages ist die Chance, jetzt den Hebel umzulegen", erklärte Schultes.

Bioenergie ist wichtiger Teil der Lösung

"Bioenergie aus Pflanzenmaterial ist der wichtigste erneuerbare Energieträger in der EU und in Österreich. 53% der heimischen Energieproduktion kommen bereits aus Bioenergie, zur Erreichung der Energie- und Klimaziele sowie zum Aufbau einer zukunftsorientierten Bioökonomie muss dieser Anteil noch deutlich gesteigert werden. Ein besonderer Vorteil ist dabei die Vielseitigkeit und Speicherbarkeit von Biomasse, die in fester, gasförmiger und flüssiger Form zum Heizen und Kühlen, zur Stromerzeugung und als Treibstoff jederzeit bedarfsgerecht zur Verfügung steht", ergänzte Schultes.

Bioenergie als kostengünstiges Gesamtsystem

"Betrachtet man auf regionaler Ebene das Gesamtsystem Bioenergie mit Anspruch auf generationsübergreifende Kostenwahrheit, dann wird schnell klar, dass Bioenergie zu den kostengünstigsten Energieformen zählt. Sie ist dezentral bedarfsgerecht verfügbar, entlastet so die Verteilnetze und macht kostspielige Energiespeicher überflüssig. Bei der Bioenergie sorgen seit Jahrzehnten gültige nachhaltige Produktionsregeln dafür, dass es keine externalisierten Kosten für Klima- und Umweltschäden, wie bei Kohle, Öl und Gas, gibt. Es entfallen auch die unvorstellbaren Folgekosten, wie bei der Atomkraft für Kraftwerks-Rückbau und Atommülllagerung über tausende Jahre. Nicht zuletzt wirken Bioenergiesysteme als wichtige Investitions- und Beschäftigungsmotoren im ländlichen Raum und sorgen dafür, dass die Menschen in ihrem Lebensraum weiterhin ein Einkommen erwirtschaften können sowie der Abwanderung in die Städte entgegengewirkt wird", so Schultes.

Quelle: lk-oe.at



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /