© oekonews- W.J.Pucher/  Dipl.-Ing Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes
© oekonews- W.J.Pucher/ Dipl.-Ing Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes

Nach Ratifizierung des Klimaschutzabkommens müssen ernsthafte Taten folgen!

Zurzeit fährt die Energiewende gegen die Wand - Existenzen stehen auf dem Spiel

Wien - Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, begrüßt zwar die Ratifizierung des Pariser Klimaschutzabkommens der Bundesregierung, fordert aber im gleichen Atemzug: ‘Nun müssen endlich Taten folgen, die in die richtige Richtung weisen! Das österreichische Energiesystem ist im Augenblick eine einzige Baustelle ohne Perspektiven: Wird die Ökostromgesetznovelle noch weiter verzögert, werden voll funktionsfähige Anlagen den Konkurs anmelden müssen. Gerade bei Biogasbetreibern geht es hier nicht um Abschreibposten in einer Konzernbilanz, sondern um familiäre Existenzen.’ Auch im Wärmebereich zeigen die Vorzeichen in die falsche Richtung: Der Biomasse-Kesselmarkt ist zusammengebrochen, die erneuerbaren Branche entlässt Mitarbeiter, während Öl- und Gasheizungen boomen. Das Energieeffizienzgesetz entwickelt sich zu einer weiteren Farce. Der geschaffene Markt für Effizienzmaßnahmen wurde per Verordnung zerstört, die Zertifikate sind praktisch wertlos.

Das bislang nur symbolische Zeichen der Vertragsratifizierung reicht nicht aus, um unser Energiesystem fit für die Zukunft zu machen. Die zusätzliche Erarbeitung einer integrierten Klima- und Energiestrategie ist zwar ein weiterer wichtiger Schritt, doch es darf nicht zum Instrument jahrelanger Verzögerungen werden. Die wichtigsten Maßnahmen sind seit Jahrzehnten bekannt. Erst kürzlich hat das Umweltbundesamt ein Szenario zur Dekarbonisierung veröffentlicht, das zum Erreichen der Ziele eine 60%-ige THG-Reduktion im Energiebereich vorsieht. Auch Detailziele für 2030 wurden klar definiert: 61% erneuerbare Energie am Primärenergieverbrauch, 100% erneuerbare Stromversorgung (bilanziell) und 20% geringerer Energieverbrauch. Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen, die Investitionen motivieren und die vorhandenen, modernen Technologien zur Umsetzung bringen. Das schafft Beschäftigung und sichert eine gute Zukunft. ‘Das Zielquartett leistbar, sicher, nachhaltig und wettbewerbsfähig kann nur mit Energieeffizienz und erneuerbaren Energien erreicht werden. Setzen wir weiter auf Kohle, Öl und Gas wird es teuer, heiß und unsicher’, schließt Plank.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /