© Stadtgemeinde Gleisdorf / Gleisdorf Solar im ForumKloster
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Gleisdorf Solar: Ein Highlight zur solaren Energiewende

Die Konferenz "Gleisdorf Solar" zeigte diese Woche das immense Potential der Solarwärme in Österreich auf

© Gösser - Blick auf die Solarthermie
© Gösser - Blick auf die Solarthermie
© Gösser/ Solarthermie bei GÖSSER
© Gösser/ Solarthermie bei GÖSSER
© oekonews- Solarthermische Großanlage bei den Wasserwerken Andritz
© oekonews- Solarthermische Großanlage bei den Wasserwerken Andritz

Gleisdorf- Eine inspirierende Konferenz, ohne Frage. Von Mittwoch bis Freitag diskutierten in Gleisdorf in der Steiermark bei der zwölften Konferenz "Gleisdorf Solar" mehr als 200 Forscher, Industrievertreter und andere Experten aus insgesamt 18 Ländern über die Zukunft der Solarthermie. Der Vertreter der Veranstalter, und einer der Geschäftsführer der AEE INTEC, Werner Weiss, begrüßte das internationale Publikum und erzählte von der allerersten Konferenz im Jahr 1992. Über die Jahre hinweg hat sich die "Gleisdorf Solar" zu einem Fixpunkt im Berich der thermischen Solarenergie in ganz Europa entwickelt! Veranstalter der Konferenz ist das Institut AEE INTEC, ein absoluter Vorreiter in Österreich. AEE Intec hat in den letzten 28 Jahren wesentliche Inputs dazu gesetzt, dass es in vielen Haushalten heute fast schon normal ist, die Wärme von der Sonne zum Duschen und Heizen zu nutzen. Doch die Konferenz zeigte vehement auf, dass noch weit mehr Solarenergienutzung möglich wäre. Gleichzeitig wäre dies ein wichtiger Beitrag zu noch mehr Klimaschutz, Ein Highlight dazu ist die Brauerei Gösser: Sie bezieht ihre gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen. Die Stadt Graz setzt ebenfalls voll auf die Sonne: Sie will in Zukunft ein Fünftel ihrer Fernwärme mit Hilfe von Sonnenkollektoren gewinnen.

Bei der Nutzung von Sonnenwärme liegt Österreich seit Jahren an der Weltspitze. Auf jeden Einwohner kommen im Schnitt 0,65 Quadratmeter Sonnenkollektoren - so viel wie in keinem anderen Land. Doch das ist immer noch nicht genug, wie sich die Experten aus dem Bereich Klimaschutz einig waren.

Österreich ist, wie der Klimazustandsbericht aufzeigt, besonders stark vom Klimawandel betroffen. "Wir haben in Österreich das Zwei-Grad-Ziel bereits überschritten", erklärte Franz Fischler, Präsident des Europäischen Forums Alpbach, im Festvortrag der zwölften Konferenz Gleisdorf Solar. "Die Klima- und Nachhaltigkeitsziele sind ohne Alternative. Wir können nur darüber diskutieren, wie wir sie erreichen werden", ist Fischler überzeugt. Die Möglichkeiten, die das Engagement in grüne Technologien für Österreichs Wirtschaft bietet, sind groß: "Wer schon in der Pionierphase investiert, ist auf den kommenden Märkten gut aufgestellt." meint Fischler. Österreich und insbesondere die Steiermark investieren auch in der Forschung in diesem Bereich: Über vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts fließen in dem Bundesland in Forschungsprojekte, in Österreich sind es drei Prozent.

Um einen echten Umstieg auf erneuerbare Energien zu schaffen, reicht es aber nicht, dass in Wohnhäusern Sonnenkollektoren warmes Wasser zum Duschen erzeugen. Industriebetriebe und Energieversorger sind gefragt.

Die Brauerei Göss bezieht zum Beispiel ihre gesamte Energie aus erneuerbaren Quellen. Sie wurde dafür mit dem "Oscar" der internationalen Solarthermie-Branche, dem SHC SOLAR AWARD der Internationalen Energie Agentur IEA ausgezeichnet. Braumeister Andreas Werner nahm den Pokal auf der Gleisdorf Solar entgegen. Das Konzept für die klimaneutrale und effiziente Energieversorgung hat die Brauerei mit Unterstützung von AEE INTEC entwickelt. Ein Teil der Wärme stammt aus 1.500 Quadratmetern Sonnenkollektoren, ein weiterer aus Abwärme vom Nachbarbetrieb.

Wie die Sonnenenergie einen großen Beitrag zur Erzeugung von Fernwärme liefern kann, zeigt die Stadt Graz. Schon heute unterstützen Sonnenkollektoren die Wärmeerzeugung. Nun soll der Anteil der Solarenergie noch steigen. Schon in wenigen Jahren soll ein Fünftel der Fernwärme aus einer Solaranlage stammen, die mit etwa 450.000 Quadratmetern so groß ist wie der Vatikanstaat. In einem Wärmespeicher, der 1,8 Millionen Kubikmeter Wasser fasst, soll die Wärme für den Winter gespeichert werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /