© Mario Venzlaff  - pixabay.com
© Mario Venzlaff - pixabay.com

Bessere Badegewässer in Europa

Die Anstrengungen der Europäischen Union für saubere und gesunde Badegewässer haben vor 40 Jahren mit der Annahme der ersten Badegewässerrichtlinie begonnen.

Brüssel - Der nun veröffentlichte Jahresbericht über die Qualität der Badegewässer belegt den Wert der Rechtsvorschriften und der jahrelangen Investitionen in die Wasserinfrastruktur und andere Maßnahmen zur Verminderung der Verschmutzung. Er zeigt, dass sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit kontinuierlich verbessert hat: in der Folge haben 96 % der überwachten Badegebiete in der Europäischen Union 2015 die Mindestanforderungen an die Wasserqualität erfüllt.

Der Jahresbericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) und der Europäischen Kommission über die Qualität der Badegewässer enthält eine Bewertung der Badegewässerqualität im Jahr 2015 und gibt Aufschluss darüber, wo diese im Jahr 2016 voraussichtlich gut sein wird.

In dem Bericht sind die Analysen von in über 21 000 Küsten- und Binnenbadeorten in der EU, der Schweiz und Albanien entnommenen Wasserproben zusammengefasst, die aufzeigen, ob die Gewässer Fäkalverschmutzungen durch Abwässer oder tierische Exkremente aufweisen.

Während 96 % der Badeorte die Mindestanforderungen erfüllten, wurden über 84 % sogar als ‘ausgezeichnet’ eingestuft. Mehrere große touristische Gebiete und Städte wie Blackpool, Kopenhagen und München profitieren nun auch zunehmend von Investitionen in eine bessere Kanalisation, die zu saubereren Badegewässern in Hafengebieten, entlang innerstädtischer Flüsse und an nahe gelegenen Stränden führt.

Karmenu Vella, für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei zuständiges Mitglied der Europäischen Kommission, erklärte: ‘96 % der Europäischen Badegewässer sind von hinreichender Qualität, 84 % genügen höchsten Ansprüchen. Dies ist das Ergebnis von Investitionen in die Wasser- und die Abwasserinfrastruktur über einen Zeitraum von 40 Jahren. Es ist ein Zeichen dafür, dass die EU-Rechtsvorschriften gut funktionieren. Außerdem ist es der perfekte Beweis dafür, dass ein sehr gut entwickelter Wirtschaftsraum wie der unsere ebenso hoch entwickelten Umweltstandards entsprechen kann.’

Hans Bruyninckx, Exekutivdirektor der EUA, sagte: ‘Unsere Bewertung zeigt, dass die Gewässerqualität über die Jahre erheblich gestiegen ist. Mehr und mehr Badegewässer erfüllen nicht nur die Mindestanforderungen, sondern genügen höchsten Ansprüchen. In einigen Städten können die Menschen sogar ein Bad in öffentlichen Hafenschwimmbädern genießen.’

Insgesamt hat sich die Qualität der Badegewässer im Laufe der Zeit verbessert. 1991 entsprachen 56 % der Badegewässer den höchsten Standards. Anhand der Daten von fast 9 600 Badegewässern, die seitdem jährlich überwacht werden, stieg dieser Anteil 2015 auf 87 %.

Weitere wesentliche Ergebnisse

Über 90 % der Badegebiete in acht Mitgliedstaaten erhielten im Jahr 2015 die Note ‘ausgezeichnet’: Luxemburg (alle 11 Badegebiete, für die Berichte vorliegen), Zypern (99,1 % der Badegebiete), Malta (97,7 %), Griechenland (97,2 %), Kroatien (94,2 %), Italien (90,6 %), Deutschland (90,3 %) und Österreich (90,2 %).
In ganz Europa wurde im Jahr 2015 nur 385 Badegebieten eine schlechte Badegewässerqualität attestiert. Der Anteil der Gebiete mit Note ‘mangelhaft’ fiel von 1,9 % im Jahr 2014 auf 1,6 % im Jahr 2015.
Die höchste Zahl der Badegebiete mit schlechter Wasserqualität ist in Italien (95 Badegebiete, 1,7 %), Frankreich (95 Badegebiete, 2,8 %) und Spanien (58 Badegebiete, 2,6 %) zu verzeichnen.
Der Anteil der Gebiete mit ausgezeichneter Wasserqualität stieg von 78 % im Jahr 2011 auf 84 % im Jahr 2015.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /