© LMZ/Neumayr/SB  - Übergabe Endbericht Wohnbauforschung - FH Kuchl, im Bild v. li: Tobias Weiß Fachbereichsleiter nachhaltig Bauen, Carmen Werner-Schubert Abteilungsleiterin Neubautechnik die salzburg, LR Hans Mayr, Thomas Reiter
© LMZ/Neumayr/SB - Übergabe Endbericht Wohnbauforschung - FH Kuchl, im Bild v. li: Tobias Weiß Fachbereichsleiter nachhaltig Bauen, Carmen Werner-Schubert Abteilungsleiterin Neubautechnik die salzburg, LR Hans Mayr, Thomas Reiter

Salzburg: Wohnbauforschungsbericht vorgelegt

Kostenoptimale Umsetzung von Niedrigstenergiegebäuden im geförderten Wohnbau in Salzburg

Salzburg- Das Instrument der Wohnbauforschung bietet in Salzburg bei der Wohnbauförderung eine Möglichkeit zur Unterstützung bei der Weiterentwicklung im Wohnungswesen an. Durch Forschung, Entwicklung und Innovation versucht die Wohnbauforschung das Wohnumfeld in Salzburg in vielfältiger Weise zu beeinflussen, zu verbessern und langfristig weiter zu entwickeln.

"Im Hinblick auf die zunehmende öffentliche Diskussion über die Wirtschaftlichkeit energieeffizienter Mehrfamilienwohngebäude, die Leistbarkeit des Wohnens durch die zukünftigen Anforderungen der Europäischen Union ab 2020, war eine umfassende Betrachtung der Primärenergiebilanz sowie der Lebenszykluskosten im geförderten Mehrfamilienhauswohnbau in Salzburg notwendig", so Landesrat Hans Mayr heute, Donnerstag, 21. April, bei der Übergabe des Endberichts zur Wohnbauforschung.

Der Realisierung und dem Betrieb von Gebäuden, welche eine hohe Gesamtenergieeffizienz sowie Kostenoptimalität über die gesamte Lebensdauer aufweisen, wird in der nahen Zukunft eine große Bedeutung beigemessen. Als Hauptkostentreiber für erhöhte Mieten werden oft die Mehrkosten von Energiereduktionsmaßnahmen und Mehrkosten der gebäudetechnischen Ausstattung genannt. Breit angelegte Auswertungen von Lebenszykluskosten bereits gebauter Niedrigstenergiegebäude für die Entwicklung künftiger Gebäudestandards im geförderten Wohnbau fehlen fast völlig. Ziel des Projekts war die Untersuchung des kostenoptimalen Niveaus für zukünftige geförderte Wohnungsneubauten vom "Niedrigstenergiegebäude" bis hin zum "Aktivhaus".

"Der Barwert der Lebenszykluskosten bei einem Betrachtungszeitraum von 89 Jahren beträgt im geförderten Wohnbau bei den Gebäudestandards ab 2020 das Vier- bis Fünffache der Bauwerkskosten. Für langfristig leistbaren Wohnraum muss daher speziell bei den Folgekosten angesetzt werden", so Studiengangsleiter Professor Thomas Reiter.

Im Hinblick auf die Ziele bis zum Jahr 2020 sind Gebäudeoptimierungen bis hin zum "Nullenergiegebäude" im Neubau auch aus wirtschaftlicher Sicht langfristig gerechtfertigt und stellen gegenüber den derzeitigen Baustandards die kostenoptimale Variante dar. In den untersuchten zukünftigen Gebäudekonzepten wird gegenüber dem derzeitigen Standard neben Energieeffizienzmaßnahmen vor allem in der Gebäudetechnik ein hoher Grad an Eigenbedarfsdeckung mit Wärme und Strom durch erneuerbare Energien vor Ort vorgesehen. Dadurch kann der Primärenergiebedarf als auch der Kohlendioxid-Ausstoß drastisch reduziert werden. Ein Standard über das "Nullenergiegebäude" hinaus bis zum "Aktivhaus" mit geringeren Eigenbedarfsdeckungen ist jedoch sehr stark von der Entwicklung der Einspeisevergütungen abhängig.

"Die Lebenszykluskostenbetrachtung technisch immer komplexer werdender Gebäudestandards bietet nicht nur für die gemeinnützigen Bauträger ein adäquates Steuerungsinstrument, sondern ermöglicht auch eine langfristige Abschätzung zukünftig notwendiger Mittel für die zuständigen Fördergeber sowie für die Verantwortlichen in der betreffenden Gesetzgebung. Der Wechsel von einer reinen Betrachtung der Errichtungskosten hin zu einer Gesamtbetrachtung über den gesamten Lebenszyklus wird daher im geförderten Wohnbau als sinnvoll erachtet", so Landesrat Mayr abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /