© Michael Sigmund – Segway fahren kann rasch erlernt werden
© Michael Sigmund – Segway fahren kann rasch erlernt werden

Heilbronn schickt Segways über den Campus

In einer Fahrzeugstudie untersucht die Hochschule Heilbronn den Einsatz von Segways im innerbetrieblichen Verkehr.

Die Studie Se@CampHHN (Segway am Campus HHN) zeigt, welche konventionellen Fahrzeuge im Werksverkehr durch umweltfreundliche Elektromobile ersetzt werden können. Für die Studie nutzt derzeit ein Mitarbeiter des Facility Managements das Segway für seine Dienstwege.

Schneller, günstiger und umweltfreundlicher

Elektroautos und Elektrofahrräder sind die bekanntesten Alternativen zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren im Betriebsverkehr – die Hochschule Heilbronn verfolgt hier einen neuen Ansatz: Seit Juli 2015 ersetzt ein Segway die Transport- und Dienstfahrten des Facility Managements der Hochschule. Mit rund 8.300 Studierenden, über 400 Mitarbeitern und ihren drei Standorten an der Hochschule Heilbronn ein großes Potential für den Einsatz der kompakten Segways. Fahrten innerhalb und zwischen Hochschulgebäuden sowie zwischen den beiden Hochschulcampus in Heilbronn – die Mitarbeiter des Facility Managements können mühelos und in kurzer Zeit über das gesamte Campusgelände sowie in die Gebäude fahren. Dr. Andreas Daberkow, Leiter des Forschungsprojekts und Professor im Studiengang Automotive Systems Engineering der Hochschule Heilbronn, sieht vor allem in der Umweltfreundlichkeit im Vergleich zu herkömmlichen Rad- und Autofahrten ein großes Plus: ‘In einem Radius von zwei Kilometern kann das Segway immer punkten.’

Erste Studienergebnisse liefert die Auswertung des GPS-Senders, der die Geschwindigkeit, die Fahrtwege und auch den Verbrauch des Segway aufzeichnet. ‘Bei einem Verbrauch von 57 Wattstunden pro Kilometer kostet der Strom für 100 Kilometer gerade einmal 1,37 Euro. Vor allem der kombinierte Einsatz auf langen Fluren, zwischen den Gebäuden und auch die Fahrt zum Campus – Am Europaplatz mit dem Segway ist sehr praktisch,’ so Kai Rösinger, Projektmitarbeiter im Forschungsprojekt.

Barrierefreie Hochschule und Einsatz in KMU

Mit dem Segway kann auch die Barrierefreiheit der Hochschule erfahren und eine sogenannte Barrierelandkarte erarbeitet werden. Weiterhin soll vergleichend der Einsatz eines Segway im innerbetrieblichen Werksverkehr in Gebäuden und Standorten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) untersucht werden. Als Projektpartner konnte hier die ZEAG AG gewonnen werden. Ab Frühjahr 2016 ist die ZEAG AG Partner des Segway-Projekts.

Ausstattung des Segway

Das Segway ist mit Frontlichtern, Reflektoren und einem Nummernschild ausgestattet. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 20 km/h bei einer Reichweite von 38 Kilometern. Innerhalb der Gebäude ist jedoch nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Die maximale Nutzlast beträgt 118 Kilogramm. Zum Transport können zwei Seitenkoffer und eine Frontlenkertasche angebracht werden. Alle Segwayfahrer müssen zuvor eine Schulung inklusive Fahrtraining absolvieren. Es besteht Helmpflicht. Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg und vom Förderkreis der Hochschule Heilbronn gefördert.

GastautorIn: Franziska Knorpp für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /