©  Anja Osenberg / pixabay.com
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Wind am Roten Meer sorgt für saubere Energie

In Ägypten wurde vor kurzem einer der größten Windparks Afrikas eingeweiht - Anteil detr erneuerbaren Energien an der Stromproduktion soll bis 2022 auf 20 % steigen.

Der Wind an der Küste des Roten Meeres weht stark: regelmäßig erreicht er Geschwindigkeiten von bis zu elf Metern pro Sekunde, das entspricht Windstärke 6. Und die Landschaft am Golf von El Zayt ist karg und flach – ein idealer Ort, um Windkraft zu nutzen. Dort wurde vor kurzem einer der größten Windparks Afrikas eingeweiht. Die KfW Entwicklungsbank hat den Bau im Auftrag des deutschen Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt. Die 200-Megawatt-Anlage wird jährlich bis zu 800 Gigawattstunden Strom liefern – und damit den Bedarf von mehr als einer halben Million Menschen decken.

Anteil der erneuerbaren Energien auf 20 Prozent ausbauen

Dr. Mohamad Shaker, ägyptischer Minister für Elektrizität und erneuerbare Energien, betonte bei der Eröffnung, dass Ägypten bis zum Jahr 2022 den Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion auf 20 % steigern wolle. Dazu wird der Windpark einen wichtigen Beitrag leisten. Die Chancen das Ziel zu erreichen, stehen gut. Dabei setzt das Land auch auf ein verstärktes Engagement der Privatwirtschaft, für die der Windpark ein wichtiger Impuls ist. Die Anlage trägt zum Klimaschutz bei: Durch die nachhaltige Stromerzeugung wird der Ausstoß an Treibhausgasen um 400.000 Tonnen pro Jahr reduziert.

Ägypten setzt bereits seit 1986 auf den Ausbau der erneuerbaren Energieträger: In Zafarana, rund 120 Kilometer südlich von Suez, ist eine große Windkraftanlage bereits seit 1999 in Betrieb. Der Bau wurde ebenfalls von der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit unterstützt. Am Golf von El Zayt drehen sich jetzt weitere 100 Windräder. Sie können auch eine Gefahr für Zugvögel sein, die über die Küstenregion am Roten Meer hinweg weiter nach Süden ziehen.

Radarsystem schützt die Zugvögel

Zu dem Park gehört deshalb ein Pilotvorhaben, das die Vögel schützen soll. Dabei wird ein radargesteuertes System eingesetzt, mit dem Ornithologen Art und Anzahl der Wandervögel aus weiter Entfernung erkennen könen. Einzelne Turbinen werden abgeschaltet, bevor Vögel in den Bereich der Windräder gelangen. Nennenswerte Leistungseinbußen sind dadurch nicht zu befürchten: Der Effekt auf die Stromerzeugung wird auf weniger als 2 % geschätzt.

Die Gesamtkosten für den Windpark liegen bei 340 Mio. EUR. Die KfW Entwicklungsbank fördert das Vorhaben im Auftrag des BMZ mit 191 Mio. EUR. Weitere Finanziers sind die Europäische Kommission, die sich mit einem Zuschuss in Höhe von 30 Mio. EUR beteiligt, und die Europäische Investitionsbank EIB, die ein Darlehen über 50 Mio. EUR gewährt. Der ägyptische Eigenbeitrag liegt bei 68,5 Mio. Euro.

Dabei fielen die Kosten für den Bau des Windparks am Golf von El Zayt geringer aus als geplant. Durch das eingesparte Geld kann er um eine Kapazität von 40 Megawatt erweitert werden. Zudem wird in unmittelbarer Nachbarschaft mit Unterstützung der deutschen Finanziellen Zusammenarbeit ein weiterer Windpark entstehen – ein weiterer Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien in Ägypten.


Quelle: KFW


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /