© Catkin/ pixabay.com
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Zeckenstich kann Borreliose auslösen

Milde Temperaturen locken Zecken hervor

Durch die Ansteigung der Bodentemperatur werden die Zecken in der Natur langsam wieder mobil – allen winterlichen Einbrüchen zum Trotz. Bereits ab März kommen die, wenn sie noch nicht mit Blut gefüllt sind, nur wenige Millimeter kleinen blutsaugenden Parasiten aus ihren Ruheplätzen in Büschen, Bäumen, Gräsern und Waldboden.

Tut der Stich auch nicht weh, kann die Zecke über ihren Speichel gefährliche Erreger übertragen wie beispielsweis die durch Borrelien ausgelöste bakterielle Erkrankung Borreliose bzw. Lyme-Borreliose. Typisches Frühsymptom ist die ‘Wanderröte’ an der Stichstelle, die jedoch nicht immer auftritt. Besonders wichtig ist eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika, denn wird die Infektion nicht erkannt oder nicht ausreichend behandelt, kann sich der Erreger im Körper ausbreiten. ‘Mit unseren Filmen klären wir Patienten leicht verständlich über Krankheiten, Prävention und Therapien auf. So auch mit unserem neuen Film ‘chronische Borreliose’, denn nur gut informierte Patienten erkennen die Symptome rechtzeitig, suchen ärztliche Hilfe und können so frühzeitig behandelt werden!’, erläutert Markus Spamer, Gründer und Geschäftsführer von TV-Wartezimmer®.

Besonders häufig greifen die Borrelien das Nervensystem an, da,durch kann es zu Lähmungen, Gefühlsstörungen und Schmerzen kommen (Neuroborreliose), diese tritt wenige Tage bis Wochen nach dem Zeckenstich auf. Andere Krankheitserscheinungen zeigen sich erst nach Monaten bis Jahren, z. B. Hautveränderungen oder die Lyme-Arthritis. Hierbei befallen die Borrelien die Gelenke. Es kommt zu schmerzhaften Schwellungen, z. B. in den Kniegelenken. Andere Organe wie Herz, Gehirn, Haut und Augen können ebenfalls betroffen sein. Selbst nach einer Therapie bleiben bei manchen Patienten Restbeschwerden zurück, z. B. chronische Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder Gelenk- und Muskelschmerzen, diese Symptome einer chronischen Borreliose können auf einer noch aktiven Infektion oder auf einer fehlgeleiteten Immunantwort beruhen.

Die Lyme-Borreliose ist laut Robert Koch-Institut die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35% der Zecken sind mit Borrelien befallen, in Deutschland ist nach bisherigen Erkenntnissen nach einem Zeckenstich bei 1,5–6 % der Betroffenen mit einer Infektion und bei 0,3-1,4 % mit einer manifesten Erkrankung zu rechnen.

Allein in Bayern, wo seit März 2013 die Lyme-Borreliose meldepflichtig ist, wurden laut Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in den ersten drei Wochen 2016 bereits 40 Lyme-Borreliose-Erkrankungen gemeldet. Grundlage der Prävention sind Information und Aufklärung über die Risiken der Übertragung und vorbeugende Maßnahmen. Kleidung, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt wie lange Hosen, langärmelige Hemden und festes Schuhwerk, reduziert das Risiko eines Zeckenbefalls beim Aufenthalt im Freien mit Kontakt zu bodennahen Pflanzen. Nach Aufenthalten in Gebieten mit potenziellem Zeckenvorkommen sollte der Körper sorgfältig nach Zecken abgesucht werden, gerade bei Kindern können die Zecken auch am Haaransatz sitzen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /