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El Nino: Heuer schlimmer denn je zuvor

Die Dürre trifft derzeit 14 Millionen Menschen im südlichen Afrika

Rund 14 Millionen Menschen im südlichen Afrika sind von Hunger betroffen. Ausgehend von dieser Situationen steht zu befürchten, dass sich die Lage weiter verschlechtern wird, da mehrere Länder im südlichen Afrika von den Auswirkungen des Wetterphänomens El Nino stark betroffen sind. Allein in Mosambik benötigen 170.000 Menschen dringend Nothilfe: Eine Zahl, die in den nächsten Wochen auf bis zu 1,7 Millionen Menschen ansteigen könnte.

"Den Familien im südlichen Mosambik, die in den von Dürre betroffenen Regionen leben, gehen mittlerweile die Nahrungsmittel aus. Die Ernte des Vorjahres war bereits dürftig. In diesem Jahr sieht die Situation noch düsterer aus, da es während der Saatzeit zu wenig geregnet hat", berichtet Marc Nosbach, Länderdirektor von CARE Mosambik.

"CARE sorgt sich besonders um die Auswirkungen auf Frauen und Mädchen", sagt Nosbach. "Wir wissen, dass Frauen gezwungen sind, Wasser aus Straßenpfützen zu sammeln, weil die Wasserstellen ausgetrocknet sind. Lehrer berichten uns von Kindern, die nicht länger zur Schule kommen, weil ihre Familien wegziehen mussten. Wir wissen auch, dass viele Familien Mahlzeiten auslassen und auf Wildfrüchte zurückgreifen müssen, um ihr Überleben zu sichern."

CARE hat Nothilfemaßnahmen gestartet und verteilt Dürre-resistentes Saatgut an betroffene Familien. CARE wird außerdem die Neuerrichtung und die Reparatur von Wasserstellen vorantreiben, Nahrungsmittelhilfe sowie Saatgut und Werkzeug in der Provinz Inhambane bereitstellen.

"Als Folge des Klimawandels haben extreme Wetterphänomene wie El Nino stärkere Auswirkungen auf von Armut betroffene Menschen in Mosambik. Ihre Kapazitäten, damit umzugehen, werden nach und nach ausgehöhlt. Die Bereitstellung von Nothilfe wird hier nicht ausreichen", warnt Nosbach. CARE hat daher in den letzten Jahren begonnen, besonders betroffene Gemeinden dabei zu unterstützen, ihre Widerstandskraft ("Resilienz") gegenüber Krisen zu stärken: dies gelingt durch Klima-smarte Landwirtschaft, Spargruppen und ökonomische Stärkung von Frauen.

"Die Einführung neuer landwirtschaftlicher Methoden hilft den Bauern, ihre Ernte vor extremen Regenfällen zu schützen. Spargruppen wiederum tragen dazu bei, dass Familien länger über die Runden kommen. Dennoch sind dieses Jahr viele Haushalte mittellos. Wir sind besorgt, dass das wachsende Ausmaß dieser Notsituation alle zur Verfügung stehenden Ressourcen übertreffen wird", so Nosbach abschließend.

Das Wetterphänomen El Nino tritt dieses Jahr am stärksten seit Beginn der Aufzeichnungen auf. CARE hat bisher an mehr als 600.000 Personen Nahrungsmittel, Wasser und andere Hilfsgüter in sechs Ländern verteilt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /