© BKA/ Bundeskanzler Werner Faymann
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Faymann: 100 Prozent erneuerbarer Strom bis 2030

Bis 2030 soll Österreich im Elektrizitätsbereich vollständig mit erneuerbaren Energien versorgt werden - Atomkraft ist keine Klimaschutzmaßnahme

Paris stand gestern im Zentrum- fast 150 Staats- und Regierungschefs haben die Klimaverhandlungen in Paris eröffnet. Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann betonte in seiner Rede, dass er Atomenergie absolut nicht als Klimaschutzmaßnahme sieht und kündigte an, dass Österreich bis zum Jahr 2030 auf eine 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung setzen wird.

"Mit dieser klaren Ansage setzt Bundeskanzler Faymann eine wichtige und richtige Initiative für den Klimaschutz. Mit einer Stromversorgung auf Basis von 100 Prozent erneuerbarer Energie kann Österreich zeigen, dass auch in einem Industrieland eine saubere Energieversorgung möglich ist", ist Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000, überzeugt. "Bis spätestens 2050 kann Österreich den vollständigen Ausstieg aus fossiler Energie auch in allen anderen Bereichen schaffen."

Bereits im Juni hat GLOBAL 2000 gemeinsam mit dem WWF und Greenpeace eine Studie vorgestellt, die zeigt, dass in Österreich ein Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energie in allen Sektoren von der Stromversorgung, über Gebäude, die Industrie und den Verkehr, bis 2050 machbar ist. "Österreich braucht wieder ein Projekt, auf dessen Umsetzung wir stolz sein können. Der Umbau unseres Energiesystems auf 100 Prozent erneuerbare Energie ist ein integrierendes Projekt, das zehntausende Arbeitsplätze schaffen und mit dem unsere Bundesregierung Führungsstärke beweisen kann. Wir brauchen jetzt weitere mutige Schritte in eine nachhaltige Energiezukunft", erklärt Johannes Wahlmüller.

Der Dachverband Erneuerbare Energie Österreich begrüßt ebenfalls die Ankündigung. "Wir freuen uns sehr über diese Ansage des Bundeskanzlers, denn es ist eine großartige Unterstützung für unsere Forderung nach einer ambitionierten Klima- und Energiepolitik", so EEÖ-Präsident Peter Püspök. Erneuerbare Energie Österreich schlägt vor, dass 2016 eine neue Energiestrategie beschlossen wird, mit der zentralen Maßnahme der Einführung einer CO2-Abgabe. Die Abgabe hat mehrere Zwecke: einerseits soll der Einsatz fossiler Energien auf Dauer unattraktiver gemacht werden. Andererseits sollen die Einnahmen verwendet werden, um die Lohnnebenkosten zu senken, die Haushalte zu entlasten, und die Wirtschaft bei Offensivmaßnahmen zu unterstützen.

"Wenn wir jetzt eine gute und langfristig ausgelegte Energiestrategie entwickeln, sind 100 Prozent Ökostrom bis 2030 gut machbar, und schaffen wir es auch, bis 2050 klimaneutral zu werden", so Püspök. "Die erneuerbare Energien werden die Bundesregierung bei der Umstellung unseres Energiesystems voll unterstützen."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /