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WANTED: Starkes Klimaabkommen

Auch die österreichische Regierung soll entschlossen handeln / 100 Prozent erneuerbare Energien notwendig!

"Die Klimakrise ist die Folge eines Wirtschafts- und Konsumsystems, das viel zu lange unsere Erde ausgebeutet hat. Ohne Lösungen, die die Krise an den Wurzeln packt, werden wir die notwendigen Ziele nicht erreichen", so Vera Hofbauer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Österreich (KJÖ).

Weniger Emissionen, zukunftsfähiges Ernährungssystem, Ausbau von erneuerbarer Energie

Oberste Priorität bei den Verhandlungen muss die Begrenzung der Treibhausgasemissionen sein. Konkret fordert die KJÖ, die Emissionen in einem ersten Schritt bis 2020 um 40% (gegenüber 1990) zu senken. "Um die globale Erwärmung auf unter 2°C zu begrenzen, muss sich Österreich bei der Konferenz dringend für verbindliche und sanktionierbare Regelungen bei Überschreitung von klar definierten Grenzwerten beim Treibhausgasausstoß einsetzen", fordert Hofbauer.

Auch die Umsetzung eines zukunftsfähigen Ernährungssystems sowie der verstärkte Ausbau von erneuerbarer Energie sind für die Katholische Jugend wichtige Eckpfeiler für eine nachhaltige und vor allem dringend notwendige Wende in der Klimapolitik. "In unserer Arbeit mit Jugendlichen zum Thema ‚Nachhaltigkeit & soziale Gerechtigkeit‘ zeigt sich, dass für die jungen Menschen vor allem diese beiden Punkte von großer Bedeutung sind und sie hier gute, zukunftsweisende Entscheidungen fordern", erklärt die KJÖ-Vorsitzende.

Gesellschaft muss an einem Strang ziehen
Die Bekämpfung des Klimawandels nicht nur Angelegenheit des Umweltministers, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. "Für eine Welt, die auch für zukünftige Generationen lebenswert sein soll, müssen wir unsere Produktions- und Konsummuster grundlegend transformieren. Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft - wir alle sind gefordert und müssen an einem Strang ziehen", so Hofbauer.

"Auch die Jugendlichen wollen wir für globale Zusammenhänge und die Themen Schöpfungsverantwortung, Nachhaltigkeit & soziale Gerechtigkeit sensibilisieren", so Vera Hofbauer, und weiter: "So haben wir zum Beispiel, um die wegweisende Umweltenzyklika von Papst Franziskus für Jugendliche einfach verständlich zu machen, diese in Form eines Fächers aufbereitet. Auf dieser "Fächerenzyklika"˜ finden Jugendliche Aktionsvorschläge und können damit ordentlich Wind in der Gesellschaft und Politik machen." Weiters waren VertreterInnen der Katholischen Jugend am Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit mit dabei. Im Rahmen des "Klimapilgerns" wurde ein "Rucksack der Alternativen" gefüllt. Auch die Fächerenzyklika ist Teil dieses Rucksacks, der nun als Botschaft für eine zukunftsfähige Klimapolitik nach Paris gebracht wurde.

Greenpeace fordert starkes Klimaabkommen

Greenpeace fordert den österreichischen Bundeskanzler Werner Faymann auf, sich für ein starkes und rechtsverbindliches Klimaabkommen einzusetzen. 100 Prozent erneuerbare Energie ist laut der NGO die Lösung um den Klimawandel zu bremsen. Neben dem Bundeskanzler werden über 145 Staats- und Regierungschef an der Eröffnung der Konferenz teilnehmen. Ihre Vertreter werden in den kommenden zwei Wochen über das Klimaabkommen beraten.

"100 Prozent erneuerbare Energie bis zum Jahr 2050 ist nicht nur notwendig, sondern technisch machbar und schafft zudem auch Arbeitsplätze. Bundeskanzler Faymann muss sich bei der UN-Klimakonferenz für eine saubere Energiezukunft stark machen und diese anschließend auch tatsächlich mittragen", fordert Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Österreich. Die Zeit drängt: Um die gravierenden Folgen des Klimawandels, wie Dürre, Hochwasser und Hagel in den Griff zu bekommen, darf die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 die Zwei-Grad-Grenze nicht überschreiten. Mit den bisher gemachten Zusagen der Länder ihren Treibhausgasausstoß zu reduzieren, würde die globale Erderwärmung jedoch um 2,7 Grad Celsius steigen. "Ambitionierte Ziele sind daher ein Muss", ist Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich überzeugt.

Doch damit ein solches rechtsverbindliches Klimaabkommen zustande kommen kann, müssen alle Länder an einem Strang ziehen. Bei der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen im Jahr 2009 haben die Industriestaaten ab 2020 100 Mrd. US-Dollar jährlich für Entwicklungsländer zugesagt. Mit dem Geld sollen Klimaschutzmaßnahmen, etwa der Ausbau von erneuerbarer Energie, sowie Anpassungsstrategien, wie beispielsweise Hochwasserschutz, umgesetzt werden. Entwicklungsländer sind bereits heute am meisten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen - und haben kaum die finanzielle Ausstattung sich an die Folgen anzupassen. "Österreich ist im Bereich Klimafinanzierung nach wie vor säumig, eine Zusage liegt hier noch nicht vor. Doch nur wenn alle Industrieländer einen finanziellen Beitrag leisten, kann ein Klimaabkommen zustande kommen", sagt Pawloff.

"Die UN-Klimakonferenz ist zwar nur ein Schritt auf dem Weg in das Zeitalter ohne fossile Energie, gleichzeitig aber eine große Chance um Investoren und der Wirtschaft zu zeigen, dass die Energiewende unaufhaltbar ist. Österreich darf sich diesem Weg nicht versperren", so Alexander Egit.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /