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Ökostrom = Wertschöpfung = Beschäftigung

Endlich hat die Arbeiterkammer Wien mit Direktor Muhm auch eingesehen, dass die Tarife für Biogas in Österreich zu niedrig sind.

Wien - Denn auch die beste Effizienz beim Betrieb der Anlagen konnte nicht verhindern, dass die im europäischen Umfeld um bis zu 25% niedrigeren Tarife in Österreich zu Verlusten für persönlich haftende Anlagenbetreiber geführt hat. Den produzierten Ökostrom bei Meldungen in Brüssel anrechnen zu lassen um vereinbarte Ziele zu erreichen, aber die Ökostromanlagenbetreiber in Österreich im Regen stehen zu lassen kann auch nur eine Organisation fordern der offensichtlich Importe von Kohlestrom oder Atomstrom wichtiger ist als heimische Wertschöpfung.

Gerade die Biogastechnologie ist eng mit inländischer Wertschöpfung verbunden. Einerseits wurden rund 80% aller Investitionen bei österreichischen Unternehmen getätigt. Andererseits sind für den laufenden Betrieb Experten wie Elektriker, Installateur oder Mechaniker wichtige Partner. So bleiben über 95% der laufenden Kosten in der Region.

Die neuesten Untersuchungen des Industriewissenschaftlichen Instituts bestätigen die regionale Verbundenheit von Biogasanlagen. ‘In Summe wurden durch den Bau und Betrieb von Biogasanlagen in den letzten 13 Jahren über 3.500 volle Arbeitsplätze in Österreich geschaffen’ so Wolfgang Koller, der die volkswirtschaftlichen Effekte bewertete. Wolfgang Koller beziffert die heimischen Wertschöpfungseffekte mit EUR 130 Mio. pro Jahr. Das ist ein wesentlicher Wirtschaftsmotor, denn die Ökostromumlage für Biogas beläuft sich auf rund EUR 75 Mio.

Diese Kostentransparenz ist bis dato allerdings nur auf die Ökostromproduktion begrenzt. Denn direkte und indirekte Förderungen bei der fossilen Stromerzeugung scheinen nicht auf der Stromrechnung auf. Auch wird die fossile Stromproduktion bereits seit dem großen Auf- und Ausbau in den 50er und 60er Jahren, also bereits seit einem halben Jahrhundert, vom Staat gefördert. So hat der französische Rechnungshof vor kurzen festgestellt, dass sich die Kosten von Atomstrom inkl. aller Förderungen auf über 25 cent/kWh belaufen und somit wesentlich höher sind als die Kosten für Strom aus Biogas.

Die Biogastechnologie hat sich in den letzten Jahren laufend weiterentwickelt. Höchste Effizienz und Verarbeitung von organischen Reststoffen sind derzeit die Kernthemen. Des Weiteren rücken die bedarfsgerechte Stromproduktion und die dauernde Verfügbarkeit in Zeiten mit steigenden Wind- und Photovoltaikanteilen in den Fokus der Energiewirtschaft. ‘Dazu ist es notwendig, vor allem bestehende Biogasanlagen im System zu halten. Denn diese sind aufgrund ihres erworbenen Know How die günstigsten Energiespeicher die es derzeit gibt’ ist Norbert Hummel von der ARGE Kompost und Biogas Österreich überzeugt.

Das Halten der bestehenden Anlagen und ein laufender Ausbau sind Garant für Wertschöpfung und Beschäftigung. Und das vor allem in ohnehin strukturschwachen österreichischen Gebieten. Einem Kaufkraftabfluss nach Russland oder Syrien wird damit entgegengewirkt.


Quelle: ARGE Kompost & Biogas Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /