© IGW - Spannende Gespräche über bessere Investments
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"Fossil Fuel Divestment - Climate Investment" - Investieren gegen fossile und atomare Energien

Der Weg von Öl & Co hin zur Klimadividende

Mehr als 2.000 Personen und 400 Unternehmen haben bereits über 2 Billionen Euro aus dem fossilen Sektor abgezogen. "Fossil Fuel Divestment ist eine weltweite Erscheinung", meint Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und ergänzt: "Hinter den Investitionsentscheidungen gegen die Branche der fossilen Energien stehen nicht nur Altruismus und Umweltschutz, sondern beinharte finanzielle Überlegungen. Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energien."

"Das ist kein Thema der fernen Zukunft, sondern es hat bereits einen Einfluss im Hier und Jetzt", erklärt Ben Caldecott, Gründer und Direktor des Stranded Assets Programms der Smith School of Enterprise and the Environment der Universität Oxford bei der Veranstaltungsreihe "windrichtungen" der IG Windkraft.

"Stranded Investments entstehen durch verschiedene Risken, die durch die Umwelt oder den Klimawandel bedingt sind und stellen ein wesentliches Thema für Anleger und Sparer dar", erklärt Ben Caldecott, Umweltökonom an der Universität Oxford. Experten sprechen von der Carbon Bubble, die durch aufgeblähte Unternehmen verursacht wird, deren Investitionen in eine fossile Zukunft mit der Realität nicht mehr vereinbar sind. Es drohen hohe Verluste für Anleger und Aktionäre. Ganze Städte und die größten Pensionsfonds weltweit reagieren darauf mit dem Abzug ihrer Investitionen aus der Fossilenergiebranche.

Die Weltwirtschaft geht voraus Desinvestment ist schlicht das Gegenteil von Investment. Einfach gesagt bedeutet es das Abstoßen von Aktien, Pfandbriefen und anderen Investments, die im konkreten Fall in Zusammenhang mit der fossilen Energiebranche stehen. Was wie der Aufruf von Umwelt-NGOs klingt, ist längst zu einem internationalen Phänomen geworden und Mitten in der Finanzbranche angekommen. "Die Divestment Bewegung stigmatisiert erfolgreich Unternehmen aus dem fossilen Bereich. Für diese Firmen entstehen dadurch zusätzliche Kosten und es wird für sie schwieriger, Geschäfte abzuschließen", erklärt Caldecott und setzt fort: "Wenn sich soziale Normen ändern, können sich Unternehmenswerte verschieben und das bedeutet, dass diese Unternehmen aufwachen und sich möglichst rasch mit dem Thema auseinander setzen sollten." Die Guardian Media Group (UK) desinvestierte kürzlich 800 Millionen Pfund aus dem fossilen Sektor. Im Oktober 2014 kündigte die John D. Rockefeller Stiftung (begründet auf den Geldern des Gründers von Standard Oil) an, sämtliche Gelder aus fossilen Assets abzuziehen. Einer der größten Fonds, der in der letzten Zeit begonnen hat zu desinvestieren, ist der norwegische Staatsfonds. Diese Entscheidung allein betrifft 122 internationale Firmen und ist umgerechnet 900 Milliarden Dollar schwer. Sogar Leonardo DiCaprio kündigte diese Woche an, sein Geld aus dem Sektor der fossilen Energie abzuziehen und auch die katholische Kirche überlegt im Zuge der Umwelt-Enzyklika Ähnliches.

Alles bereit für die Energiewende Investitionen fließen auf der anderen Seite in Firmen wie z.B. die oekostrom AG. "Der Gründungszweck der oekostrom AG ist es, das Energiesystem umzubauen", so Horst Ebner, Vorstandssprecher der oekostrom AG und setzt fort: "Die Menschen sind bereit in diesen Umbau zu investieren." "Es führt einfach kein Weg daran vorbei, Kohlekraftwerke zu schließen, die erneuerbaren Energien auszubauen und damit auch das Klima zu schützen. Hierfür brauchen wir geeignete Rahmenbedingungen, damit die Energiewende auch Wirklichkeit werden kann", bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.



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Weitere Infos: IG Windkraft

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /