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Gratis-Öffis an Hitzetagen... oder gleich an allen Tagen?

Freifahrt bei Sahara-Hitze - Grüne greifen eine Forderung der neuen Wahlallianz Wien Anders halb auf

Die Wiener Grünen machen die momentane "Sahara-Hitze" zum Thema. Bei einer Pressekonferenz hat heute der grüne Umweltsprecher Rüdiger Maresch einen Fünf-Punkte-Plan für eine kühlere Stadt präsentiert. So wünschten sich die Grünen unter anderem eine Aufstockung der Förderung für Dachbegrünungen von derzeit 400.000 Euro auf vier Millionen Euro, einen umfassenderen Schutz des Alt-Baumbestands in der Stadt sowie mehr Wasser- und Grünflächen gegen "Hitzeinseln".

Ab einer Temperatur von 35 Grad sollte die Benutzung der "Öffis" kostenlos sein, so Maresch. So könne man die Ozonbelastung und Luftqualität an Hitzetagen verbessern. In diesem Zusammenhang wiederholte Maresch die grüne Forderung nach einer Ausweitung der Jahreskarte auf die 1. Außenzone des Verkehrsverbundes Ost-Region (VOR).

Juliana Okropiridse, Spitzenkandidatin von Wien Anders, begrüßt es, dass die Grünen sich mal wieder etwas trauen: "Natürlich bringt weniger Autoverkehr eine bessere Lebensqualität. Aber nicht nur bei hohen Temperaturen. Warum also nicht Gratis-Öffis an allen Tagen? Wir brauchen keine halben Lösungen und auch keine weiteren grünen Versprechungen, die sich nach der Wahl in Luft auflösen." Wien Anders fordert ein vernünftiges Konzept für Gratis-Öffis an allen Tagen. "Wien soll das ganze Jahr über eine möglichst barrierearme Stadt sein, in der sich alle Menschen frei bewegen können," so Okropiridse.

Ein gutes Beispiel, wie Gratisöffis funktionieren könnten gibt es übrigens bereits: In Tallinn, Estlands Hauptstadt, fahren die Stadtbewohner kostenfrei mit Bus, Bahn und Straßenbahn und es zeigt sich: Die Frequenz ist gestiegen. Klar, wenn man gleichzeitig- was in Wien ebenfalls der Fall ist- viele kostenpflichtige Kurzparkzonen hat, überlegt man sich, das Auto einfach stehen zu lassen- nicht nur aus Umweltgründen. sondern weil es einfach wirtschaftlicher ist.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /