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100 Millionen Euro prognostizierte Dürreschäden - Steuerrechtliche Anpassung an Klimawandel notwendig

Zufriedenstellende Getreideernte, aber hohe Einbußen bei Herbstkulturen befürchtet

Das heiße und trockene Sommerwetter hat Spuren auf den heimischen Feldern hinterlassen. Insbesondere bei den Herbstkulturen wie Mais, Kartoffel oder Zuckerrübe muss durch die extreme Hitze und Trockenheit mit deutlich geringeren Erträgen gerechnet werden. Die Kulturen sind in ihrem Wachstum stecken geblieben oder regional überhaupt ausgefallen.

Bei Getreide sieht die Lage besser aus. Die Getreideernte ist wider Erwarten zufriedenstellend ausgefallen und liegt mit prognostizierten 3,3 Millionen Tonnen im langjährigen Trend. Mit der momentan geringer eingeschätzten Maisernte wird von der Agrarmarkt Austria (AMA) eine österreichische Gesamtproduktion von 5,1 Millionen Tonnen im Herbst erwartet.

Die Österreichische Hagelversicherung prognostiziert aufgrund der Rekordhitze und des Niederschlagdefizits heuer insgesamt rund 100 Millionen Euro Dürreschäden in der Landwirtschaft. Selbst durch einzelne Regenfälle sind viele Schäden an der im Herbst zu erntenden Frucht nicht wiedergutzumachen. Besonders betroffen sind der Nordosten Österreichs, Teile Kärntens und des Burgenlands.

Auch dieses Jahr zeigt sich wieder, dass die Landwirtschaft in steigendem Maße der Zufälligkeit sich rasch ändernder Witterungsverhältnisse ausgeliefert ist. Laut IPCC-Sachstandsbericht (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist mit einer rasch zunehmenden Veränderung der klimatischen Verhältnisse und damit auch der Niederschlagsverteilung zu rechnen.

"Die Landwirtschaft auf freiem Feld wird damit immer risikoreicher und die Entscheidung der Landwirte für bestimmte Früchte und Anbauverhältnisse immer schwieriger. Selbst eine sorgfältige Risikostreuung kann nicht mehr vor zufälligen, stark schwankenden Ergebnissen bewahren. Gute und schlechte Jahre werden sich immer rascher abwechseln. Die Land&Forst Betriebe fordern daher, die Zusammenballung von Einkünften aufgrund höherer Gewalt in Zukunft steuerrechtlich zu berücksichtigen. Zudem sollen die Versicherungsmöglichkeiten weiter ausgebaut werden", schlägt DI Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, eine Anpassung an die veränderten klimatischen Bedingungen vor.

Quelle: Land&Forst Betriebe Österreich


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /