© Orieschnig / Gemeinsame Mahd in der Wachau
© Orieschnig / Gemeinsame Mahd in der Wachau

Wachau Volunteer: Voller Einsatz für die Wachauer Trockenrasen

Junge Freiwillige aus aller Welt engagieren sich für die Erhaltung wertvoller Naturschutzflächen in der Wachau

Wachau- Im Rahmen des Projektes ‘Wachau Volunteer’ pflegen fünfzehn Freiwillige aus Österreich und dem inner- und außereuropäischen Ausland die für die Wachau typischen Trockenrasen. Die Teilnehmer kommen aus China, Russland, Kanada, den Niederlanden, Polen, Tschechien, Spanien, der Schweiz und Österreich. Zwei Wochen lang wird auf den steilen Trockenrasenflächen in den Gemeinden Aggsbach Markt, Dürnstein, Mühldorf, Spitz,
Weißenkirchen und Rossatz-Arnsdorf wertvolle Handarbeit geleistet, um die große natürliche Artenvielfalt zu erhalten. Das Projekt wird gemeinsam vom Arbeitskreis Wachau, dem Österreichischen Alpenverein und Service Civil International organisiert und vom Land Niederösterreich unterstützt.
Das UNESCO Welterbe Wachau ist mit seinen Trockenrasenflächen die Heimat vieler seltener Tier- und Pflanzenarten, die diese Region zu einem wahren Naturjuwel machen. Trockenrasen sind besondere Biotope an trockenen, nährstoffarmen Standorten mit einer enormen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Sie sind zum Teil durch Beweidung entstanden und Teil einer vielfältigen Kulturlandschaft. Ohne ausreichende Pflege würden die
wertvollen Lebensräume allerdings verbuschen und zuwachsen. Bedrohte Pflanzen wie die Kuhschelle, das Dreizähnige Knabenkraut oder geschützte Tiere wie zum Beispiel der Segelfalter, der Schmetterlingshaft und die Sägeschrecke würden ihre Heimat verlieren.

Aus diesem Grund leisten die jungen Menschen bei jedem Wetter zwei Wochen lang einen intensiven Arbeitseinsatz. Es wird händisch gemäht und gerecht, das Mähgut wird von
den Flächen getragen und aufkommende Büsche werden entfernt. Außerdem werden invasive Neophyten-Gehölze wie die Robinie geringelt, um zu verhindern, dass sie d
ie wertvollen Trockenrasenflächen überwuchern und somit die vorhandene Vielfalt an Pflanzen und Tieren verdrängen.

Zirka sieben Hektar Naturschutzfläche pflegen die Freiwilligen in den Wachaugemeinden. Die größten Arbeitsgebiete befinden sich am Höhereck und am Setzberg. Hier ist die natürliche Artenvielfalt besonders beeindruckend. An die 300 Pflanzenarten und allein
100 Schmetterlingsarten finden in diesem Lebensraum ein Zuhause.

Projektleiter Hannes Seehofer freut sich über das große Engagement: ‘Diese Trockenrasenpflege durch Freiwillige ist vorbildhafte Umsetzung von Natura 2000!’Auch in der lokalen Bevölkerung findet das Projekt Unterstützung. Die ‘Guten Geister’ vom Verein Natur und Mensch leisten den jungen umweltengagierten Freiwilligen Unterstützung bei den anstrengenden Mäharbeiten. Die kostenlose Unterbringung der Volunteers ermöglicht
die Neue Mittelschule Wachau in Spitz an der Donau unter der Direktorin Anita Alfanz.

Es sind aber nicht nur die vielfältige Natur der Wachau und ihre seltenen Arten, die von dem Projekt Wachau Volunteer profitieren. Auch die Freiwilligen sind begeistert. Sie haben die Möglichkeit, eine besonders wertvolle Landschaft Österreichs und deren Menschen kennzulernen, wertvolle fachliche und kulturelle Erfahrungen zu sammeln, neue Freundschaften zu schließen und der Natur und ihrer Biodiversität etwas Gutes zu tun. Bettina (21) aus der Schweiz freut sich über das Projekt: ‘Mir gefällt es, draußen zu arbeiten, mit einer tollen Gruppe etwas Sinnvolles zu machen und gleichzeitig diese wunderschöne Region kennenzulernen."

GastautorIn: Christina Orieschnig für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /