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Auch im ersten Halbjahr 2015: kein Wachstum von Atomkraft

Abschied von Atomkraft nur mehr eine Frage der Zeit

Historische Fehlentwicklung rascher vor dem AUS

Die Zahlen der Internationalen Atomenergie Agentur (IAEA) zeigen: Im ersten Halbjahr 2015 wurden weltweit fünf Atomreaktoren neu in Betrieb genommen und sechs endgültig abgeschaltet. Nur zwei Reaktor-Baustellen wurden begonnen.

Gebaut wird am meisten im sich kommunistisch nennenden China. Dort wurden im ersten Halbjahr vier neue Reaktoren in Betrieb genommen. Der fünfte startete seinen Betrieb in Südkorea. Beide neuen AKW-Baustellen liegen ebenfalls in China.

Stillgelegt wurden in Japan fünf mittelgroße AKW und in Deutschland mit dem Reaktor in Grafenrheinfeld eine Großanlage mit 1,3 Gigawatt (GW). Berücksichtigt man, dass in Japan noch viele Reaktoren als in Betrieb bezeichnet werden, obwohl sie seit der Erdbebenkatastrophe abgeschaltet sind und ihre Wiederinbetriebnahme nicht zu befürchten ist, laufen jetzt auf unserer Erde weniger Atomreaktoren als zu Beginn des Jahrhunderts.

Nach Prognosen von Marktforschern werden weltweit im Jahr 2015 voraussichtlich die Atomkapazitäten in Gigawatt konstant bleiben. PV und Windkraft hingegen werden weltweit um zusammen etwa 100 Gigawatt ihre Leistung vergrößern.

Gut, dass der seit 20 Jahren angekündigte Wiederaufstieg der Atomkraft sich nicht zeigt! Da PV und Windenergie Dank technischer Fortschritte den Strom immer noch preiswerter werden liefern können, wird aus rein wirtschaftlichen Gründen vermehrt in diese Technik investiert. Atomkraft hingegen wird wegen vieler neu erkannter Gefahren und neuer technischer Probleme auf den Baustellen in Finnland, Frankreich, Russland und China teurer. Selbst ohne Einberechnung der Folgekosten können sich heute AKW-Projekte im Wettbewerb nicht mehr behaupten. Nur unverschämte Subventionen wie in Großbritannien oder Staatswirtschaften wie in China ermöglichen noch Neubauprojekte.

Und bisher hat noch kein Land, das Atomkraftwerke betreibt, ein Endlager für den dort erzeugten tödlichen Atommüll. Aller nur oberirdisch gelagert und die Entsorgung auf die Nachkommen abgeschoben. Auch dies führt langsam zum weltweiten Umdenken und zum Abschied von der Atomkraft.

Quelle : FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /