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Smart Meter unter realen Markbedingungen im Test

Konsumenten für Praxistest gesucht - Ausrollung der Smart Meter im Gange, bisher jedoch kaum neue Tarif-Modelle

Sie dachten, dass Smart Meter lediglich... sensible private Daten preisgeben und dem Netzbetreiber eine Stromabschaltung aus der Ferne ermöglichen? Das diese viel zu viel kosten, und nur wenig Mehrwert für die Nutzer bringen?

Aber:
Sind nicht all die Daten, die wir über unsere Smartphones "preisgeben" viel sensibler als die Daten zum Stromverbrauch im Viertelstundentakt?
Wenn die Stromrechnung nicht bezahlt wird (und nur dann!) kann der Netzbetreiber eine Anlage sowieso abschalten.
UND: Es ist gesetzlich geregelt, dass Smart Meter nicht mehr kosten dürfen als ein normaler Zähler.

"Smart Meter können einen deutlichen Mehrwert für die Nutzer und die Energiewende bringen, wir würden sogar soweit gehen, zu sagen, dass Smart Meter den Strommarkt demokratisieren können, weil sie die Voraussetzung dafür schaffen, dass Energiespeicherpotentiale in den Haushalten nutzbar werden. So können die Menschen selbst dafür sorgen, dass weniger Spitzenlastkraftwerke gebraucht werden, und mehr Strom aus Wind und Sonne ins Netz passt. Und dabei Geld sparen. Und genau diesen Mehrwert werden wir gemeinsam mit der Energieagentur untersuchen." meint dazu Simon Schmitz, CEO der
aWATTar GmbH., des ersten Ökostromanbieters in Österreich, der Tarife anbietet, die ganz konkrete Chancen für Einsparungen mit tageszeitlich unterschiedlichen Stromtarifen ermöglichen.

In Österreich ist per Gesetz vorgesehen, bis 2019 mindestens 95% der bestehenden Ferraris-Zähler auf digitale Zähler umzustellen. Die Ausrollung der Smart Meter ist im Gange, bisher haben sich jedoch kaum neue Tarif-Modelle oder Dienstleistungen entwickelt. Die Österreichische Energieagentur untersucht nun gemeinsam mit dem ersten Anbieter eines neuen Tarifes die konkreten Chancen für Energieeinsparungen. Für die Teilnahme an der Studie werden Konsumenten und Gewerbetreibende gesucht.

Die Österreichische Energieagentur und aWATTar werden ab Herbst 2015 erstmalig im Rahmen des EU-Projekts "USmartConsumer" eine Studie unter realen Marktbedingungen über das Einsparungspotenzial von digitalen Zählern in Verbindung mit einem variablen Tarif durchführen. Für den Praxistest "HOUR POWER" werden innovationsfreudige und ökologisch orientierte Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe gesucht, die bereits einen intelligenten Stromzähler haben. Vor allem die Potentiale eines stündlich dynamischen Tarifs, wie dieser von aWATTar erstmals in Österreich angeboten wird, sollen dabei untersucht werden. Laut aWATTar sind Einsparungen von bis zu 30% der Energiekosten möglich.

"Der vorrangige Grund für die flächendeckende Einführung von digitalen Zählern, sogenannten Smart Metern, ist die Transparenz über das tatsächliche Ausmaß und die zeitliche Verteilung des Energieverbrauchs in Haushalten. Doch über die Installation eines solchen Zählers hinaus sind begleitende Dienstleistungen erforderlich, wenn die Kunden das volle Potential an möglicher Energieeinsparung ausschöpfen wollen." so Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur.

Diskutiert werden in diesem Kontext u.a. neue dynamische Tarifsysteme, die den Konsumenten Anreize dazu geben, das schwankende Angebot erneuerbarer Energien, wie Solar und Wind, im Stromnetz besser auszugleichen.

Einige Stromnetzbetreiber haben bei ihren Kunden bereits digitale Zähler installiert. Das Unternehmen aWATTar ist der aktuell einzige österreichische Stromanbieter, der einen stündlich dynamischen, auf Kunden mit Smart Meter angepassten Tarif anbietet. "Wir sind uns sicher, dass wir mit unserem einzigartigen Angebot einen doppelten Gewinn schaffen können. Wenn der Stromverbrauch auf jene Zeiten verlagert wird, in denen sehr viel Ökostrom im Netz vorhanden ist, können unsere Kunden bis zu 30% Ihrer Energiekosten sparen und die Ökostromerzeuger bringen mehr grünen Strom im Netz unter. Um das auch entsprechend zu messen und abzurechnen, ist der Smart Meter die Voraussetzung", erläutert aWATTar CEO Simon Schmitz.


Teilnehmer gesucht

Zur Durchführung der Studie werden private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe als Teilnehmer gesucht, die mit einem fernauslesbaren Smart Meter ausgestattet sind. Mit Wärmepumpe und/oder Elektroauto bestehen die besten Chancen auf hohe Einsparungen.

Im Rahmen der Begleitforschung werden unter anderem die Motivation, sich für einen flexiblen Tarif zu entscheiden, Zufriedenheit mit dem Tarif, Verbesserungsmöglichkeiten und realisierte Kosteneinsparungen erhoben. Das Projekt soll damit einen Beitrag zur Verbrauchsflexibilität leisten, die als ein Schlüssel zur ökologischen Energiewende gesehen wird.

Die Teilnehmer werden über die Laufzeit von einem Jahr insgesamt dreimal zur Beantwortung eines kurzen Fragebogens aufgefordert. Unter allen Studienteilnehmern werden Stromgutscheine im Wert von je Euro 200 verlost.

Interessierte können auf www.awattar.com/hourly weitere Information einholen bzw. sich anmelden.

Über USmartConsumer

Das Ziel des EU-Projekts "USmartConsumer" ist es, sowohl Marktakteure als auch Haushalte zu motivieren, die Vorteile des verbesserten Informationsflusses und des Potenzials zur Energieeinsparung durch Smart Metering zu nutzen und ihrerseits davon zu profitieren. Durch konkrete Wissensvermittlung, Networking und gezielte Kommunikation werden Aktivitäten bei den Haushalten ausgelöst. Den aktuellen "Landscape Report", Ergebnisse der Kundenbefragungen und Übersicht über die Marktsituation der teilnehmenden Länder finden Sie unter www.usmartconsumer.eu



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /