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Störfall im Schrott-AKW Temelin

Umwelt-Landesrat Rudi Anschober: "Wissen davon und sind seit zwei Tagen an der Sache dran"

Atom-Alarm nur 60 km entfernt: Im tschechischen AKW Temelin trat radioaktive Strahlung aus. Im umstrittenen, grenznahen Atomkraftwerk von Temelín gab es einen offenbar größeren Störfall: "Wir wissen davon und sind seit zwei Tagen an der Sache dran", so Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) auf Anfrage in der Tageszeitung ÖSTERREICH (Samstag-Ausgabe). Und: "Ich verspreche binnen 48 Stunden volle Aufklärung für die Bevölkerung. Grund zur Panik besteht nicht."

Laut dem tschechischen AKW-Sprecher Marek Svitak wurde beim planmäßigen Herunterfahren von Reaktorblock 2 ein Leck entdeckt und radioaktive Strahlung auf dem Dach des Komplexes gemessen. "Es ist ein sehr niedriger Wert, der den zulässigen Grenzwert nicht überschreitet", so Svitak in tschechischen Medien. "Trotzdem wurde Strahlung an Stellen gemessen, wo keine sein sollte und wir informieren deshalb das Landesamt für Reaktorsicherheit sowie die tschechische und österreichische Öffentlichkeit." Offen ist nun, warum österreichische Behörden von dem Vorfall, der sich bereits am 26. Juni zugetragen haben soll, wissen, aber bislang geschwiegen haben. Im Umweltministerium wusste man am Freitag nichts von einem Temelin-Störfall. Niederösterreichs Umwelt-Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) sagt in ÖSTERREICH: "Der Vorfall zeigt wieder, dass die Atomkraft keine Zukunft hat, sie ist zu gefährlich." Er fordert einen "Stopp sämtlicher EU-Regionalförderungen für Länder, die auf diese Hochrisiko-Technologie setzen".

Nun meldete sich nun auch das österreichische Umweltministerium zu Wort. Natascha Unger vom Umweltministerium betonte gegenüber ÖSTERREICH: "Die österreichischen Messstationen haben keine höhere Radioaktivität festgestellt."



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /