© GLOBAL 2000 / Christoph Liebentritt- Ein Teppich für den Richtungswechsel
© GLOBAL 2000 / Christoph Liebentritt- Ein Teppich für den Richtungswechsel

Aktion bei Amtsantritt von OMV-CEO: UmweltschützerInnen rollen Teppich für Richtungswechsel aus

GLOBAL 2000 und Greenpeace fordern Abbruch der OMV-Ölbohrpläne in der Adria

Wien - Rund zwanzig AktivistInnen der Umweltschutzorganisationen Greenpeace und GLOBAL 2000 protestierten am Mittwoch vor der OMV-Zentrale in Wien erneut gegen die geplanten Ölbohrungen in der Adria. Symbolisch empfingen sie den neuen OMV-Vorstandsvorsitzenden Rainer Seele bei seinem offiziellen Amtsantritt mit einem schwarzen Teppich auf dem die Namen der PetitionsunterzeichnerInnen gegen die Adria-Ölbohrungen sowie die Aufforderung "Richtungswechsel!" zu lesen sind. Mittlerweile ist nicht nur der Protest der kroatischen Bevölkerung gewachsen, auch in Österreich haben in wenigen Wochen mehr als 25.000 Menschen die Petitionen von Greenpeace und GLOBAL 2000 unterschrieben.

"'Mehr bewegen. Mehr Zukunft.‘ Mit diesem Claim wirbt OMV seit Jahren. Sieht man sich jedoch die derzeitigen Pläne des Konzerns an, müsste es eigentlich ‚Weniger Zukunft‘ heißen. Denn kommt es tatsächlich zu den geplanten Ölbohrungen in der Adria, dann setzt die OMV die Zukunft Kroatiens und der ganzen Adria-Region aufs Spiel", so die beiden Sprecher Johannes Wahlmüller von GLOBAL 2000 und Lukas Meus von Greenpeace und appellieren an den neuen OMV-Vorstandsvorsitzenden: "Rainer Seele hat jetzt die Möglichkeit, für einen visionären Richtungswechsel der OMV zu sorgen und damit tatsächlich für mehr Zukunft einzustehen. Als ersten Schritt in die richtige Richtung dürfen jetzt die Ölbohrverträge nicht gegen den Willen der lokalen Bevölkerung unterzeichnet werden."

Während in Österreich der Protest gegen die Pläne des hiesigen Ölkonzerns lauter wird, wächst auch in Kroatien die zivilgesellschaftliche Kritik am Vorhaben der kroatischen Regierung: Sie will 90 Prozent ihrer Adria-Küste für Öl- und Gasförderungen öffnen. Die Region um Dubrovnik hat sich wie andere Regionen mittlerweile gegen die geplanten Ölbohrungen ausgesprochen. Auch die Mehrheit der KroatInnen ist in Umfragen gegen die Pläne, 75 Prozent wollen eine Volksabstimmung über Ölbohrungen in der Adria. "Herr Seele, nehmen Sie den Wunsch der lokalen Bevölkerung und zigtausender Österreicherinnen und Österreicher ernst und zeigen Sie damit am Beginn Ihrer Amtszeit Gespür für besonders sensible Themen", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher der Umweltorganisation GLOBAL 2000.

Anfang dieses Jahres sicherte sich die OMV Ölbohrlizenzen für sieben Gebiete vor der Küste Kroatiens. Die Lizenz-Vergabe erfolgte vor dem Abschluss der rechtlich vorgeschriebenen strategischen Umweltprüfung. "Besonders prekär ist, dass einige der Lizenzgebiete in der Nähe von Nationalparks und direkt vor der historischen Stadt Dubrovnik liegen. Lediglich zehn Kilometer von Küsten und sechs Kilometer von Inseln entfernt würden die Ölbohrtürme zum Einsatz kommen. Mit der dazugehörigen Infrastruktur von Pipelines und Öltankern würde sich sowohl das Ökosystem, als auch das idyllische Landschaftsbild der kroatischen Küste dramatisch verändern. Abgesehen davon hätte ein nicht unwahrscheinlicher Ölunfall katastrophale Auswirkungen auf die Küstenregion", mahnt Greenpeace-Sprecher Lukas Meus.

Gemeinsam mit GLOBAL 2000 und Greenpeace kann weiterhin jede/r seine Stimme für einen Richtungswechsel der OMV und damit gegen die geplanten Ölbohrungen in Kroatien unter www.global2000.at/sos-adria und www.greenpeace.at/adria erheben. "Noch sind die Verträge nicht unterschrieben, noch können wir verhindern, dass die Zukunft der Adria eine sprichwörtlich schwarze wird", so die Sprecher der beiden Umweltschutzorganisationen abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /