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AIT Technologie für ein nachhaltiges Umweltmanagement

Tirol setzt auf AIT Technologieplattform bei der Emissions- und Energiemodellierung

Das AIT Austrian Institute of Technology entwickelt den neuen Emissions- und Energiekataster für das Land Tirol. Die AIT Technologieplattform für das Emissionsdatenmanagement "emikat.at" ist bereits in fünf Bundesländer-Verwaltungen im Einsatz und ermöglicht die Berechnung verschiedener Umweltszenarios. Daraus können beispielsweise Erkenntnisse für Statuserhebungen und Programme nach IG - L (Immissionsschutzgesetz - Luft) abgeleitet und in der Folge wirksame Maßnahmen gesetzt werden.

Tirol wird als sechstes Bundesland das "emikat.at" System als zentrales Elektronisches Daten Management System (EDMS) einsetzen. Das Bundesland verspricht sich vom Partner AIT die Realisierung eines flexiblen Emissions- und Energiedatenmanagementsystems, v. a. hinsichtlich der Erstellung von Szenarien und der schnellen Abwicklung von Schwerpunkterhebungen. Überdies ergeben sich durch nunmehr 6 Landesregierungen als "emikat.at"-Nutzer weitere Synergien für neue, gemeinsame Entwicklungen auf den Sektoren Luftschadstoff- und Treibhausgasbilanzierungen sowie für energetische Betrachtungen.

Luftschadstoffe werden bei diversen wirtschaftlichen Aktivitäten wie der Strom- und Wärmeerzeugung, bei industriellen Prozessen und durch den Verkehr freigesetzt. Für eine ganzheitliche Maßnahmenplanung zur Eindämmung von Luftschadstoff-Emissionen und zur Abbildung von Energieumwandlungsprozessen ist der Einsatz eines qualitativ hochwertigen Datenmanagement-Systems erforderlich, mit dem nicht nur die Verursacher von Emissionen und deren Schadstoff-Beiträge identifiziert und räumlich und zeitlich verteilt dargestellt werden können, sondern über einen Szenariomanager auch die Abschätzung der Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen vorberechnet werden kann.


"emikat.at" ermöglicht international effizientes Umweltdatenmanagement

Die Abteilung Geoinformation des Landes Tirol hat sich in Zusammenarbeit mit anderen Landesabteilungen wie etwa der Abt. Umweltschutz oder dem Wasser-, Forst und Energie-recht mit dem Projekt "EDMS" zum Ziel gesetzt, dass das EDMS das zentrale System für die Emissions- und Energieberechnung- und für die Modellierung von Umweltszenarien in Tirol sein wird. Nachdem eine Vielzahl verschiedenster Daten in das System einfließen werden, sowie eine abteilungsübergreifende Nutzung durch mehrere User ermöglicht wird, stellt das neue System ein sehr breit aufgestelltes Werkzeug dar, mit welchem z.B. auch Aufgaben der Ressourcen- und Raumplanung erfüllt werden können.

Bei der Umsetzung nutzt Tirol das umfassende Know-how des AIT im Umweltdatenmanagement. Auch die erfolgreiche Bewährung der AIT-Technologieplattform "emikat.at" im Umweltschutz-Echteinsatz in den Bundesländern Nieder- und Oberösterreich, Steiermark, Burgenland und in Wien und nicht zuletzt die Funktionsbreite dieser Wissens- und Szenario-Management-Lösung gaben für Tirol den Ausschlag für eine Beauftragung des AIT. "emikat.at" entwickelt sich zum Standard-System in Österreich. Dadurch können Bundesländerübergreifende Berechnungen und Vergleiche durchgeführt werden.

Mit "emikat.at" können sowohl spezifische Emissionsdaten aus unterschiedlichen Quellen wie Schadstoffmessungen, Verkehrsmodellen oder Statistiken integriert als auch frei definierte Szenarien ausgewertet werden. Der Szenario-Manager erlaubt dabei die vergleichende Betrachtung von unterschiedlichen Datenbeständen sowohl in Jahresvergleichen als auch als Maßnahmen- und Modellvergleiche. Die Dokumentation dieser Daten erfolgt bei "emikat.at" mit dem europäischen Standardsystem SNAP (Selected Nomenclature for Air Pollution).

Im Schulterschluss mit dem Szenario-Manager können Emissionen und Energieflüsse von ihrer Entstehung bei den Verursachern über die Verteilschienen bis hin zum Endverbraucher modelliert werden. Das System ermöglicht dabei nicht nur die Einbeziehung großer Verursacher wie z.B. Kraftwerke, sondern auch die Erfassung kleinster Emissionsquellen wie z.B. Heizungen oder Autos und deren kleinräumige Darstellung.

Die erhobenen Basisdaten und die dazugehörigen Modelle erlauben daher präzise "Was wäre Wenn"-Analysen wie z.B.: "In welchen Gebieten und in welchem Zeitraum wirkt sich der Ausbau der Fernwärme aus?" oder "Wie wirksam sind Verkehrsbeschränkungen für PKW für die Ozonreduktion im Sommer?" und damit ein optimales Umweltmanagement. Außerdem können mit solchen Simulationen auch Anhaltspunkte für die zukünftige Raum-, Städte- und Verkehrsplanung abgeleitet werden. Mit dem System ermittelte Daten und Modellberechnungen können jederzeit flexibel an neue Wissensstände und Untersuchungsszenarien angepasst werden.

Im Rahmen des Projekts kann das AIT auch die Erfahrungen aus "UWEDAT", einem ebenfalls am AIT entwickelten Komplettsystem für das Umweltmonitoring, (Luft, Wasser, Meteorologie, elektromagnetische Felder) einbringen, welches sich in diversen Luftgütemessnetzen, beim Wassermonitoring oder in Messnetzzentralen sowohl in Österreich (z.B. Umweltbundesamt) als auch im Ausland (z.B. Bulgarien, Indonesien) im Einsatz befindet.

Quelle: AIT Austrian Institute of Technology


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /