© Maximilian Lang / Obstbau Leeb
© Maximilian Lang / Obstbau Leeb

Österreich setzt massives Zeichen für Einsatz von Holz im Wohnbau

Politik, Kirche und Promis unterschreiben die Holzbau-Charta

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter hat es als erster getan. Dann folgten ihm Familienministerin Sophie Karmasin und Sozialminister Rudolf Hundstorfer, ebenso taten es bislang 30 Nationalratsabgeordnete aus allen politischen Lagern und allen Bundesländern sowie zahlreiche Organisationen und Unternehmen. Sie alle unterfertigten die FHP-Holzbau-Charta. Mit der Unterzeichnung dieser Charta, die vom Kooperationsabkommen FHP initiiert wurde, wird ein klares Bekenntnis abgegeben, Holz im Wohnbau vermehrt einzusetzen. Die Aktion läuft noch bis Mitte Juli 2015, die Unterzeichnung ist im Internet unter www.wald-in-oesterreich.at/holzbaucharta möglich.

Unter den Unterzeichnern befindet sich zum Beispiel die Wetterlady Christa Kummer, die privat selbst schon lange und mit Begeisterung in einem Holzhaus wohnt. Benimm-Guru Thomas Schäfer-Elmayerwiederum unterschrieb die Charta und berichtete dazu: "Meine Eltern haben schon 1960 ein Holzhaus in Dornbirn gebaut, in dem ich aufgewachsen bin und in dem meine Mutter weiterhin sehr komfortabel lebt. Ich kann die Vorteile dieses Baustoffs aus eigener Erfahrung voll bestätigen."

Auch Abt Christian Haidinger, Vorsitzender der Superiorenkonferenz männlicher Orden, erkennt Holz als "Begleiter durch das ganze Leben". Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes, wiederum sieht den Einsatz von Holz als besten Beitrag zum Klimaschutz. Hinter der Charta stehen aber auch zahlreiche Vereine, Organisationen und Unternehmen, die rund 400.000 Menschen in Österreich repräsentieren.

Mehr Einsatz von Holz im Zuge des Konjunkturpakets der Bundesregierung gefordert

Die österreichische Bundesregierung hat bekanntlich im März 2015 im Zuge der Steuerreform ein Konjunkturpaket vorgelegt, das auch eine Wohnbauoffensive beinhaltet. Das "Neue Wohnpaket" umfasst eine Investitionssumme von 5,7 Mrd. Euro für zigtausende neue Wohnungen. Die Unterzeichnung der FHP-Holzbau-Charta ist ein klares Bekenntnis, Holz im Wohnbau vermehrt einzusetzen.

Sehr viele Argumente sprechen dafür: Der Holzbau steht für eine moderne und nachhaltige Wirtschaftspolitik. Mit der Unterzeichnung der FHP-Charta für Holzbau wird ein wichtiger Schritt hin zu einer höheren Lebensqualität, mehr Klimaschutz, steigendem Wohlstand und zusätzlicher Wertschöpfung in Österreich gesetzt. Als Motor der Wertschöpfungskette Holz trägt der Holzbau durch einen hohen Verarbeitungsgrad in Österreich und eine Stärkung der strukturschwachen Regionen zu einer erhöhten Wertschöpfung bei. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen und Wachstumsimpulsen für Klein- und Mittelbetriebe wird der ländliche Raum gestärkt, da 300.000 Einkommensbeziehern in 172.000 (vorwiegend familiengeführten) Unternehmen und Betrieben eine Basis geboten wird.

Emissionen vermieden

Bei Holzgebäuden ersetzt Holz andere Baustoffe, deren Herstellung CO2-intensiv ist. Somit werden bei Holzbauten Emissionen vermieden. Als CO2-Speicher leistet der Holzbau einen wichtigen Beitrag für die Klimapolitik: Pro Kubikmeter werden bis zu 1 t CO2-Äquivalent langfristig gespeichert. Ein modernes Einfamilien-Holzhaus bindet somit die Menge CO2, die ein KFZ in 40 Jahren verursacht und verringert somit den CO2-Footprint. Grundsätzlich gilt: Je mehr Häuser aus Holz gebaut werden, desto geringer sind die CO2 -Emissionen. Das Baumaterial Holz muss nicht aufwendig entsorgt werden. Am Ende seines Lebenszyklus kann es als Energieträger zum Einsatz kommen und dabei fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl oder Gas ersetzen. Auch hier werden zusätzliche Emissionen eingespart. Auch das Arbeitslpatz-Argument zählt: 100 Festmeter in Österreich geerntetes und verarbeitetes Holz bedeuten einen Job.

Holzhäuser sind "Nützlingshäuser"

Das Symbol der FHP-Charta für Holzbau ist das hölzerne "Nützlingshaus". Es wurde vom Ökokreis im Forstamt Ottenstein, NÖ, gefertigt. Im übertragenen Sinne steht das Nützlingshaus somit für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, genauso wie der vermehrte Einsatz von Holz im Wohnbau.

Noch bis Mitte Juli 2015 ist jeder eingeladen, die Holzbau-Charta unter www.wald-in-oesterreich.at/holzbaucharta zu unterstützen, entweder durch ein Online-Voting oder durch das Downloaden einer Unterschriftenliste.

Das Kooperationsabkommen FHP (Forst Holz Papier) repräsentiert 300.000 Arbeitsplätze und 172.000 Familienunternehmen. Mit einem Produktionswert von 12 Mrd. Euro und einem Exportüberschuss von 3,5 Mrd. Euro ist der Holzsektor die zweitwichtigste Wirtschaftsbranche in Österreich. FHP ist als nationale Branchenplattform in Europa einzigartig.

Quelle: Kooperationsabkommen Forst Holz Papier (FHP), Generalsekretärin Mag. Hermine Hackl


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /