© LHC Kritik
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CERN-Kritiker: CERN nimmt die existentiellen Risiken einfach in Kauf

LHC-Neustart ist ein Skandal für Menschheit und Wissenschaft!

CERN’s Hauptwiderspruch kann einfach auf den Punkt gebracht werden. Die CERN-Leitung sagt: Wir stellen Materie her, wie sie Sekundenbruchteile nach dem Urknall existiert hat – wir wissen überhaupt nicht, was dabei herauskommt – aber Risiko ist bestimmt keines dabei.

Vielmehr nimmt CERN die Risiken einfach in Kauf und wiegt uns in falscher Sicherheit. Natürliche Teilchenkollisionen in der Erdatmosphäre, über die ohnehin wenig bekannt ist, können aus verschiedenen Gründen nicht mit dem Versuchsaufbau verglichen werden.

CERN hat - während des LHC-Updates um Hunderte Millionen - keine einzige der von Kritikern geforderten Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt, allen voran wären dies:

* Interdisziplinäre Sicherheitsprüfung des LHC - unabhängig von CERN und unter Hinzuziehung weiterer Wissenschaften, insbesondere der Risikoforschung und der Wissenschaftssoziologie.

* Stufenweise Erhöhung der Kollisionsenergien – eventuell könnte man hierbei erkennen, wenn sich unerwartete und gefährliche Kollisionsprodukte abzeichnen.

Gigantische Teilchenbeschleuniger stellen ein eventuell kleines (?) aber derzeit unvorhersehbares Risiko für den gesamten Planeten Erde dar. Selbst wenn die Annahmen von CERN stimmen, dann erzeugt der LHC in seiner Laufzeit auf kleinstem Raum und unter extremen Bedingungen ebenso viele hochenergetische Teilchenkollisionen, wie sie sich durch kosmische Strahlen im Laufe von Hunderttausenden Jahren – stets vereinzelt und unter natürlichen Bedingungen - in der gesamten Erdatmosphäre stattfinden.

Die selbe Gruppe von Kritikern, unter ihnen Professoren und Doktoren, welche beim ersten LHC-Betrieb Klagen in den USA und in Europa gegen CERN einreichte, opponiert nach wie vor gegen den Betrieb, wesentlich aus denselben Gründen wie dereinst. Die in Fachkreisen detailliert diskutierten Risiken, (‘Mini’-)Schwarze Löcher, Strangelets, Vakuum-Blasen, etc., etc. stehen immer noch in Diskussion und werden - wohl zurecht - vielleicht immer in Diskussion stehen.

Der Neustart in dieser Form ist ein wissenschaftlicher und ein politischer Skandal für die Menschheit und für die Wissenschaft. Die Kritiker sprechen sich weiterhin gegen jede öffentliche Finanzierung von gigantischen Teilchenbeschleunigeranlagen aus.

Nur um zu veranschaulichen, wie sehr der gesamte Versuchsaufbau in der Luft schwebt: Selbst CERN muss zugeben, dass das sogenannte ‘Higgs-Boson’ nur ‘wahrscheinlich entdeckt’ wurde. Mit demselben wird man aller Voraussicht nach auch niemals irgendetwas anfangen können. Wir sprechen hier nicht von Anwendbarkeiten von Beschleunigertechnologie im medizinischen Bereich. Es mag ein kleiner, aber äußerst unwahrscheinlicher Vorteil sein, wenn die Menschheit den Urknall jemals durchschaut hätte. Fatal wäre es aber mit Sicherheit – und dies hat das Atomzeitalter bereits gezeigt - käme sie jemals darauf, mit den beschriebenen extremen Phänomenen einen technischen Umgang zu finden.

Die nächsten paar Milliarden Jahre wären auch ohne CERN für die Menschheit schwer genug.

Weitere Infos:
LHC-Kritik – Netzwerk für Sicherheit an experimentellen (sub)nuklearen Reaktoren.

GastautorIn: LHC-Kritik für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /