© Büro Anschober- LR Rudi Anschober
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Kampf gegen Lebensmittelmüll: Forderung nach Gesetz zur Weitergabe nicht verkaufter Lebensmittel aus Handel an soziale Einrichtungen

Österreich soll ähnliche Regelung beschließen

Linz - Die französische Nationalversammlung hat einen wichtigen Schritt zur Reduzierung von Lebensmittelmüll gesetzt: Supermärkte, die größer als 400 Quadratmeter sind, müssen ihre nicht verkauften Nahrungsmittel an karitative Einrichtungen spenden oder als Tierfutter oder Kompost recyceln.

Oberösterreichs LR Anschober: ‘Ich setze mich in Österreich für eine ähnliche gesetzliche Regelung ein – nämlich so wie dies in Wallonien schon umgesetzt wurde!’

Belgien war hier vor gut einem Jahr Vorreiter, als das wallonische Parlament ein Gesetz verabschiedete, das große Supermärkte zur Weitergabe ihrer unverkäuflichen Waren an karitative Organisationen verpflichtet. Damit kann der Lebensmittelabfall deutlich verringert werden.

LR Anschober: ‘Bei der Landesumweltreferentenkonferenz am Freitag in Kärnten werde ich eine Initiative zur Verringerung des Lebensmittelmülls starten und eine Übernahme der Gesetzesregelungen in Belgien und Frankreich anregen.’



Zahlen Lebensmittelmüll Ö und OÖ

Eine Million Tonnen Lebensmittel werden in Österreich jedes Jahr weggeworfen: Produkte im Wert von rund 300 Euro in den OÖ. Haushalten, weiteres bei den Produzent/innen oder im Handel. Eine diese Woche von LR Anschober vorgestellte Studie des Österreichischen Ökologie-Instituts zeigt, dass sich bei der Weitergabe von Lebensmitteln in Österreich schon etwas bewegt, aber noch vieles zu tun bleibt: Mehr als die Hälfte der Warenspenden an soziale Einrichtungen (gesamt 11.123 Tonnen) in Österreich stammt vom Lebensmittelhandel. In Oberösterreich werden in Summe 2.435 Tonnen Lebensmittel von den sozialen Einrichtungen übernommen und verteilt.



LR Anschober ‘Es braucht ein Gesamtkonzept für alle Bereiche, in denen Lebensmittelmüll entsteht: bei den Produzent/innen durch die so genannte B-Ware, im Großhandel und bei Supermärkten, in Gastronomie und Großküchen sowie bei den Konsument/innen und damit bei jedem/r einzelnen. In Oberösterreich hat mein Ressort mitunter aus diesem Grund den Schwerpunkt Besser Essen mit zahlreichen Initiativen an sämtlichen dieser Schnittstellen ins Leben gerufen. Mein Ziel: Lebensmittelmüll bis 2020 in Oberösterreich zu halbieren.’



Die Initiativen des Schwerpunkts Besser Essen des oö. Umweltressorts zur Vermeidung von Lebensmittelmüll: Info-Kochshow ‘Kochtopf statt Mistkübel’, Foodsharing und FairTeiler (Tausch-Kühlschränke an öffentlichen Orten), Projekt United Against Waste mit Großküchen und Gastronomie, Abkommen mit dem Handel gegen Multipacks, Initiativen für Altbrot, - insgesamt soll mit noch weiteren Projekten ein neues Bewusstsein, eine neue Wertschätzung für unsere Lebensmittel und für unsere Produzent/innen entstehen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /