© Pro Bahn Südburgenland / Die Vertreter der NEOS sprachen zum Thema Mobilität
© Pro Bahn Südburgenland / Die Vertreter der NEOS sprachen zum Thema Mobilität

Wie soll öffentliche Mobilität im Südburgenland aussehen?

"Wir erneuern das Burgenland" - Wie? Bürgerinitiative " Pro Bahn Südburgenland" lud Vertreter der NEOS ein

© Pro Bahn Südburgenland / Die Vertreter der NEOS mit Dietrich Wertz von "Pro Bahn"
© Pro Bahn Südburgenland / Die Vertreter der NEOS mit Dietrich Wertz von "Pro Bahn"

Wir erneuern das Burgenland’, so lautet das Motto der NEOS für den aktuellen Landtagswahlkampf. ‘Pro Bahn Südburgenland’ lud Vertreter der ‘Pinken’ am 22.4.2015 zu einer Pressekonferenz ins Stadt-Cafe Gamauf nach Oberwart ein. Dabei wurde festgestellt, welche Runderneuerung NEOS-Spitzenkandidat Christian Schreiter und die beiden Südburgenland-Vertreter Edi Posch und Hannes Würkner im Bereich der Öffentlichen Mobilität vornehmen würden.

Die Statements zusammengefasst:

Hannes Würkner: ‘Pendelzeit ist Lebenszeit, nämlich Arbeitszeit und Freizeit!’

Als Pendler ist Hannes Würkner auf ‘Pro Bahn’ gestoßen. Der Bus ist für viele Pendler nur ein Schlafplatz. Im Zug kann die Zeit zum Arbeiten und Lesen genutzt werden,- anders als im Bus: Dort ist der Raum zu knapp - schon die Rückenlehnen des Vordersitzes schränken die Bewegungsfreiheit ein. Klar ist: Die Arbeitswelt ändert sich – und damit die Bedürfnisse der Pendler.

Ein wichtiger Punkt ist aus Sicht von Würkner die vollflächige Elektrifizierung der Bahn: Durch sie und durch die Ausstattung aller Bahnübergänge mit Lichtzeichenanlagen ergeben sich kürzere Fahrzeiten und mehr Sicherheit für den Zug und den Individualverkehr.
Das Südburgenland braucht außerdem vernetzte Verkehrssysteme. Die sogenannte ‘Grenzbahn’ wird eine Verbindung zwischen dem Alpenraum und dem Balkan darstellen – so sie wirklich kommt! Sie ist sehr zu begrüßen, denn nur an gut erschlossenen Wirtschaftsstandorten siedeln sich Unternehmen an.

Edi Posch:

Zwei der größten Infrastrukturprojekte der Landesgeschichte, das Krankenhaus Oberwart und das Projekt Grenzbahn, werden schon lange von der Landespolitik versprochen. Beide Projekte bewegen sich in einer Größenordnung von je 100-200 Mio. EUR. Sie müssen gemeinsam gedacht und geplant werden – alles andere wäre fahrlässig! Mitarbeiter, Ambulanzpatienten und zahlreiche Besucher würden das Angebot ‘mit der Bahn zum Krankenhaus’ gerne annehmen. Darin steckt eine ungeahnte Synergie.
Attraktive Verbindungen ziehen auch die besten Köpfe an! Das ist nicht nur für den Wirtschaftstandort, sondern besonders auch für die ärztliche Versorgung wichtig.
Ein großes Potential stecke auch im ‘sanften Tourismus’. Diesbezüglich sind vor allem die Entwicklungen im Bereich ‘Bahn und Rad’ in den Focus zu nehmen: Am 16. Mai wird die Paradiesradroute Südburgenland eröffnet. Durch eine Verbindung mit der Bahn würde sich dieser Tourismusmagnet wesentlich aufwerten lassen. Das Potential von österreichweiten und internationalen Gästen lässt sich durch eine Anknüpfung an die Bahn erheblich steigern.

Christian Schreiter:

‘Es ist gut, dass es eine Bürgerinitiative gibt, die sich dieses Themas annimmt und aufzeigt, was im Verkehrsbereich gemacht gehört.’ Weil nur dort, wo es Verkehrswege gibt, siedeln sich auch Unternehmen an. Das kommt dem Burgenland als Wirtschaftstandort zu Gute.
Nahverkehr unterstützt die Regionen - das leistet die Bahn. International wurde erkannt, dass der umweltfreundliche Nahverkehr mit der elektrifizierten Bahn ist: Das EU-Weißbuch ‘Fahrplan zu einem einheitlichen europäischen Verkehrsraum – Hin zu einem wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden Verkehrssystem’ gibt klare und vernünftige Leilinien vor.

‘Ich unterschreibe das Programm von ‚Pro Bahn‘ sehr gerne, weil ich alle Punkte für wichtig halte.’ Es ist zu hoffen, dass das Land dies auch so sieht. Die Zivilgesellschaft hat eindrucksvoll aufgezeigt, dass ein vernetztes, öffentliches Verkehrssystem notwendig ist. Es wäre schade, wenn diese Bemühungen ins Leer laufen würden. Wir werden uns bemühen, alle Kräfte zu bündeln, damit in diesem Bereich wirklich etwas umgesetzt wird.


Abschließend stellte Dietrich Wertz, Sprecher von Pro Bahn Südburgenland, fest, dass sich die Ankündigungen der Landesregierung mit sinkendem zeitlichem Abstand zur Wahl immer mehr überschlagen würden - prinzipiell ein scheinbar erfreuliches Phänomen. Alles sei jedoch nicht konsistent, was hier artikuliert werde: ‘LR Bieler berichtet aktuell ganz stolz von ‚monatelangen Verhandlungen‘ zwischen dem SPÖ-geführten bmvit und dem SPÖ-geführten Verkehrsressort des Landes Burgenland. Damit zeigt er, dass es besonders lange dauert, eine Lösung für ein überschaubares Problem zu finden, wenn Sozialdemokraten unter sich sind.’

Zudem müsse man sich fragen, wieso seitens der SPÖ nicht gleich nach Verlautbarung des ‘raschen Beginns’ des Ausbaus nach Szombathely tatsächlich alle die notwendigen Maßnahmen veranlasst wurden - also vor mehr als 10 Jahren…

GastautorIn: DW für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /