© PID-Christian Jobst/ Stadtrat Michael Ludwig (r.) und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (l.) heißen stellvertretend für alle 313 Studierenden Gisela Tonis aus Salzburg und Abdoullahi Abdiwuur aus Somalia im "GreenHouse" der Seestadt willkommen
© PID-Christian Jobst/ Stadtrat Michael Ludwig (r.) und Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (l.) heißen stellvertretend für alle 313 Studierenden Gisela Tonis aus Salzburg und Abdoullahi Abdiwuur aus Somalia im "GreenHouse" der Seestadt willkommen

Offizielle Eröffnung für ökologisches „GreenHouse“ in aspern Seestadt

Das Studierendenwohnheim für 313 StudentInnen in Passivhausbauweise zeigt ökologisch höchste Standards

© aapArchitekten / GreenHouse
© aapArchitekten / GreenHouse
© PID-Christian Jobst/ Günther Jedliczka (OeAD-Housing), Studentin Gisela Tonis, StR Michael Ludwig, BV Ernst Nevrivy, Student Abdoullahi Abdiwuur, Monika Schüssler (ÖJAB) und Michael Gehbauer (WBV-GPA) (v.l.n.r.)
© PID-Christian Jobst/ Günther Jedliczka (OeAD-Housing), Studentin Gisela Tonis, StR Michael Ludwig, BV Ernst Nevrivy, Student Abdoullahi Abdiwuur, Monika Schüssler (ÖJAB) und Michael Gehbauer (WBV-GPA) (v.l.n.r.)

Wien - In Wiens größtem Stadtentwicklungsgebiet, aspern Die Seestadt Wiens, ist das ökologische "GreenHouse" in dem mehr als 300 StudentInnen mit einer Wohnnutzfläche von rd. 7.000 m2 untergebracht sind, nun offiziell eröffnet worden. Der Name der Straße, auf der es sich befindet, ist Programm. Es ist auf der Sonnenallee und ist das erste Nullenergiestudentenheim weltweit, das heißt, das Wohnheim produziert selbst die benötige Energie durch Photovoltaik mit Energiespeichersystem und durch eine energieoptimierte Architektur. Die Ökologie steht dabei im Vordergrund: das von der Stadt Wien geförderte Wohnheim wurde im Passivhausstandard von der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte WBV-GPA errichtet. Vollends neu ist dabei, dass drei große Heimträgerorganisationen beim wirtschaftlichen Betrieb kooperieren: die WBV-GPA, die ÖJAB - Österreichische Jungarbeiterbewegung sowie die OeAD-WV - Österreichischer Austauschdienst-Wohnraumverwaltung.

Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy eröffneten im Rahmen einer Feier das Heim nun auch ganz offiziell, das seit Anfang März von den StudentInnen bewohnt wird.

"Als Wissenschafts- und Universitätsstandort ist sich die Stadt Wien ihrer Verantwortung gegenüber den Studierenden, die sich für eine Ausbildung in Wien entscheiden, völlig bewusst. Aus diesem Grund hat sich die Stadt - im Gegensatz zum Wissenschaftsministerium -nicht aus der Heimförderung zurückgezogen. Neben der Aktion für Studierende bei Wiener Wohnen wendet die Stadt Wien rund ein Drittel der Errichtungskosten bei Studierendenheimen an Förderungen auf. Beim ,GreenHouse´ betragen diese rund 4 Millionen Euro bei Baukosten von 11,5 Millionen Euro", meinte dabei Wohnbaustadtrat Michael Ludwig. "Das Studierendenwohnheim ist ein wichtiger Mosaikstein in der Entwicklung des Gesamtprojekts der Seestadt aspern und trägt wesentlich dazu bei, dass hier von Anfang an soziale Durchmischung und Vielfalt gelebt werden", freute sich Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy.

Die WBV-GPA ist Errichter und Bauherr des von der aap.architekten ZT-gmbh geplanten StudentInnenheims, die ÖJAB fungiert als Heimleiterin, wobei alle Projektpartner (WBV-GPA, ÖJAB und OeAD-WV) in wirtschaftlicher Eigenverantwortung für die Belegung von jeweils rund 100 Wohnplätzen zuständig sind.

"Das GreenHouse bietet Studierenden hochwertiges, ökologisch und nachhaltiges Wohnen. Und das zu einem Gesamtpreis von ca. 400 Euro im Monat, inklusive aller Nebenkosten und Services wie der Zimmerreinigung, einem persönlichen Internetanschluss oder der Nutzung der vielen Gemeinschaftseinrichtungen wie Fitnessräume, Sauna, Musikübungsräume, Studier- und Freizeiträume", erklärten Monika Schüssler, GFin ÖJAB, Günther Jedliczka, GF OeAD-Housing; sowie Michael Gehbauer, GF WBV-GPA, unisono.


Die Ökologie steht im Vordergrund

Sensoren in hochwärmegedämmten Zimmern messen den CO2-Gehalt und "wissen" wann und wieviel Frischluft durch die Lüftungsanlage zuzuführen ist. Zwei energieoptimierte Rotationswärmetauscher gewinnen 85% der Wärme sowie die notwendige Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus zurück. Die Aufzüge arbeiten mit Bremsrückgewinnungsenergie und kommen ohne Öl und Maschinenraum aus. Die Dachfläche wird zur Gewinnung von Sonnenenergie mit Photovoltaik genutzt, die installierte Leistung beträgt 244 Kilowatt Peak (kWp). Die produzierte Energie wird vorrangig im Haus verbraucht. Alle Geräte - von Mikrowellengeräten über Dunstabzugshauben und Lüftungsventilatoren bis zu Wasser- und Heizungspumpen - wurden einzeln vor dem Kauf getestet. Nur hochenergieeffiziente Geräte im Regelfall ohne "Standby"-Energieverbrauch wurden angeschafft. Heizungs- und Warmwasserleitungen im Haus sind über das übliche Maß hinaus gedämmt. Eine lichtoptimierte Architektur und energiesparende LED-Lampen mit Bewegungsmeldern und Helligkeitsreglern reduzieren den Lichtenergieaufwand auf ein Minimum. Energienutzung und CO2-Emissionen werden im Rahmen eines Forschungsprojektes der Seestadt aspern von "Aspern Smart City Research" evaluiert. Das Wohnheim ist im Passivhaus-Standard ausgeführt, der Heizwärmebedarf beträgt nur ca. 9,06 kWh/m2/Jahr.

Wohnen in "Erde", "Luft" und "Sonne"

Das GreenHouse hat ingesgesamt 313 Wohnplätze, die sich auf drei Gebäudeteile aufteilen, die die Namen "Erde", "Sonne" und "Luft" tragen und durch Symbolfarben gekennzeichnet sind. Heimleiterin Judith Kittelmann (ÖJAB) wohnt selbst im Heim und sorgt dadurch für eine besonders freundliche Wohnatmosphäre und für gemeinsame Aktivitäten. "Das GreenHouse wünsche ich mir als einen Ort der Begegnung junger Menschen, die aus unterschiedlichen Lebenssituationen und aus verschiedensten Ländern kommen", sagt Kittelmann.

Auf www.oejab.at/greenhouse können sich Studierende für einen ÖJAB-Wohnplatz im GreenHouse, Teil "Erde", auf www.studentenwohnen.at für einen Wohnplatz der WBV-GPA im Bauteil "Luft" und auf www.housing.oead.at für einen Wohnplatz der OEAD-WohnraumverwaltungsGmbH) im Bauteil "Sonne" anmelden.

Die Studentenheimplätze gibt es bereits ab 254,- EUR im Doppelzimmer und bis maximal 398,- EUR im Einzelzimmer pro Person monatlich, inklusive Heizung, Strom, Internetzugang, Fernseh-Anschluss und regelmäßiger Zimmerreinigung.

Im Anschluss an die Eröffnung führten die ArchitektInnen gemeinsam mit den Studierenden alle interessierten Gäste durch das "GreenHouse". Sowohl bei den BewohnerInnen als auch bei den BesucherInnen war die Begeisterung über die vielen Extras, mit denen das Wohnheim punktet, spürbar.

Daten
Ort: A-1220 Wien - aspern, die Seestadt Wiens
Nettonutzfläche: 14.600 m²
Fertigstellung: März 2015
Passivhaus, Nullenergiegebäude angestrebt


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aap Architekten


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /