© Naturpark Pöllauer Tal / Die Hirschbirne
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Geschützte Ursprungsbezeichnung für Pöllauer Hirschbirne

Ursprungsbezeichnungen stärken die regionale Produktion

Wien - Österreich hat seit kurzem eine 15. geschützte Bezeichnung: Die Pöllauer Hirschbirne wurde von der Europäischen Kommission nun als geschützte Ursprungsbezeichnung im Europäischen Register der geschützten Bezeichnungen veröffentlicht.

"Wer regionale Produkte kauft, weiß woher die Lebensmittel kommen und wie sie produziert wurden. Ganz nach dem Motto "Schau drauf, wo's herkommt" wird das für die Konsumenten immer wichtiger. Geschützte Ursprungsbezeichnungen sind eine wichtige Orientierungshilfe für die Konsumenten, zeigen die Vielfalt der heimischen Landwirtschaft, garantieren Qualität und stärken die regionale Produktion", betont dazu Bundesminister Rupprechter.

Die Pöllauer Hirschbirne gesellt sich zu den bisher 14 geschützten österreichischen Bezeichnungen. Dazu gehören beispielsweise die Wachauer Marille, der Waldviertler Graumohn und der Tiroler Graukäse. Von den dann insgesamt 15 Bezeichnungen entfallen 9 auf geschützte Ursprungsbezeichnungen und 6 auf geschützte geografische Angaben wie das Steirische Kürbiskernöl.

Die Bezeichnung "Pöllauer Hirschbirne" bezieht sich auf frische und gedörrte Hirschbirnen sowie deren unvergorenen Fruchtsaft, die im Pöllauer Tal hergestellt werden. Hirschbirne bedeutet Herbstbirne, denn sie reift im Herbst als letzte Birnensorte.

Diese Birne ist eine alte steirische Sorte, deren Name auf das Wort Herbst ("Hiascht") zurückzuführen ist, da sie Mitte Oktober geerntet werden kann. Sie wird auf Streuobstwiesen gesetzt und muss nicht in Plantagen stehen und die Bäume werden bis zu 16 m hoch. Die Früchte können auch vom Baum geschüttelt werden, für den speziellen Saft ist die richtige Reife der Birne besonders wichtig. Hirschbirnbäume können bis zu 200 Jahre alt werden.

Durch den hohen Gerbstoffanteil wirkt die Pöllauer Hirschbirne vorbeugend gegen Herz- und Kreislauferkrankungen und Krebs.

(aus: Möslinger, M., Wilfling, A. & Komposch, H. (2009): Die Hirschbirne. Wissenschaftliche Grundlage zur Beantragung einer geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) für die "Pöllauer Hirschbirne" sowie Basis für einen nationalen Know-How-Transfer im Bereich Herkunftsschutz. Endbericht. - Unveröffentlichte Studie im Auftrag der GRM GenussRegionen Marketing GmbH, 242 pp. )


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /