© LK Salzburg / Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer
© LK Salzburg / Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger und Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer

Salzburg startet Österreichs größte Photovoltaik-Offensive

Landeshauptmann Haslauer sieht in der Offensive einen wichtigen Beitrag zu den Klima- und Energiezielen des Bundeslands

Salzburg- Am Freitag startete das Land Salzburg die größte Solaroffensive Österreichs. Privathaushalte, Unternehmen, Landwirte und Gemeinden können sofort eine Förderung zur Errichtung von Photovoltaikanlagen beantragen. Der Stromverbrauch ist dabei ausschlaggebend für die Größe der geförderten Anlage. Ziel ist es, dass Anlagen errichtet werden, die eine Eigenverbrauchsquote von mindestens 60 Prozent erreichen. Dadurch steigt die Wirtschaftlichkeit der Anlagen und ermöglicht einen optimierten Einsatz von öffentlichem Geld.

Auf-Dach-Anlagen forcieren und Wirtschaftsimpuls auslösen

"Diese Photovoltaikoffensive bringt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten einen Vorzieheffekt und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Erreichung der Klima- und Energieziele. 2015 und 2016 werden dafür insgesamt zwei Millionen Euro aus den Bereichen Wirtschaft und Landwirtschaft investiert. Der Gedanke dabei ist es, die großen Dachflächen auf Betriebsgebäuden in Wirtschaft und Landwirtschaft, in denen auch tagsüber viel Energie verbraucht wird, zu nutzen, Förderungen des Bundes zu ergänzen und dadurch auch größere Anlagen auf diesen Dächern zu unterstützen", sagte Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer dazu am Freitag.

Sonnenstrom selbst verbrauchen

"Uns ist eine kundenfreundliche und zügige Abwicklung sehr wichtig. Inhaltlich zielt die neue Förderung vor allem auf einen möglichst optimalen Eigenverbrauch ab. Je mehr Sonnenstrom selber verbraucht werden kann, umso wirtschaftlicher ist die Anlage und umso weniger werden Stromnetze belastet. Bei der Konzeption der Förderung war es uns wichtig, für die jeweilige Zielgruppe von Privathaushalten bis hin zu großen Unternehmungen lukrative Förderungen anzubieten", erklärt dazu der Energiereferent des Bundeslands Salzburg, Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger. "Wichtig ist es, sich bei der Planung Profis zu holen. Das Land Salzburg bietet hier für Unternehmer die Beratung des Umweltservice Salzburg und für Privatkunden und Landwirt die Dienste der Energieberatung Salzburg an.

Die Antragstellung erfolgt über die Internetseite des Landes Salzburg unter www.salzburg.gv.at/wohnen-energie. Insgesamt stehen für die Offensive rund zwei Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Experten gehen davon aus, dass dadurch Investitionen in der Höhe von 14 Millionen Euro ausgelöst werden.

Förderung für Privathaushalte

Gefördert werden bis zu drei kWpeak mit je 600 Euro. Die maximale Förderhöhe für eine Anlage im Privatbereich beläuft sich somit auf 1.800 Euro. Die Kosten für eine solche Anlage belaufen sich derzeit auf ca. 10.000 Euro. Hier ist kein Nachweis der 60 Prozent-Eigenverbrauchsmarke notwendig.

Förderung für Unternehmen und Landwirte

Aufgrund des hohen Stromverbrauchs von Wirtschaftsbetrieben werden Anlagen bei Unternehmen in der Größe von bis zu 100 kWpeak gefördert. Die maximale Anlagengröße für landwirtschaftliche Betriebe beträgt 25 kWpeak. Die Fördergelder für die ersten fünf kWpeak kommen für jede Anlage aus dem Klima und Energiefonds des Bundes. Der Nachweis des Eigenverbrauchs erfolgt bei Anlagen bis zu 15 kWpeak über die Jahresstromrechnung und bei größeren Anlagen über einen Nachweis bei der Planung (z.B. durch Energieberatung oder Umweltservice Salzburg).

Folgende Förderstaffelung wurden festgelegt:

1-5 kWpeak mit je 275 Euro
6-10 kWpeak mit je 500 Euro
11-25 kWpeak mit je 300 Euro
26-100 kWpeak mit je 100 Euro (nur für Unternehmen)

Bei Anlagen größer als fünf kWpeak werden zusätzlich 1.000 Euro Sockelförderung gewährt.

Beispiel: Ein Produktionsunternehmen mit 36.000 kWh Jahresstromverbrauch bekommt maximal eine Zwölf-kWpeak-Anlage gefördert (Berechnung: Jahresstromverbrauch in mWh dividiert durch drei). Die Förderhöhe errechnet sich wie folgt:

5 kWpeak x 275 Euro
5 kWpeak x 500 Euro
2 kWpeak x 300 Euro
Grundsockel: 1.000 Euro
Gesamtförderung 5.475 Euro

Gemeindeanlagen werden grundsätzlich mit 15 Prozent der Investitionskosten gefördert. Nähere Informationen erhalten Gemeinden im Referat "Tourismus und Gemeindefinanzierung".

Das Umweltservice Salzburg (Ansprechpartner für Unternehmen) steht für nähere Auskünfte unter www.umweltservicesalzburg.at zur Verfügung. Die Energieberatung Salzburg (Auskünfte für Privatkunden und Landwirte) ist unter www.salzburg.gv.at/energieberatung oder 0662/8042-3151 zu erreichen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /