© LHC Kritik
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CERN-Kritiker: LHC-Neustart wäre ein trauriger Tag für die Menschheit gewesen

In diesen Tagen hätte der weltgrößte Teilchenbeschleuniger, der LHC am Kernforschungszentrum CERN bei Genf, neu gestartet werden sollen, nach zweijährigen Upgrades von Hunderten Millionen Euro.

Die ‘Urknallmaschine’ sollte Teilchen mit doppelt so hohen Energien als zuvor zerschmettern und dabei nach dem kleinsten Teilchen und extremen Phänomenen suchen. Dies stellt ein eventuell kleines (?) aber derzeit unvorhersehbares Risiko für den Planeten Erde dar.

Die selbe Gruppe von Kritikern, unter ihnen Professoren und Doktoren, welche beim ersten LHC-Betrieb Klagen in den USA und in Europa gegen CERN einreichte, opponiert nach wie vor gegen den Betrieb, wesentlich aus denselben Gründen wie dereinst. Die in Fachkreisen detailliert diskutierten Risiken, (‘Mini’-)Schwarze Löcher, Strangelets, Vakuum-Blasen, etc., etc. stehen immer noch in Diskussion und werden - wohl zurecht - vielleicht immer in Diskussion stehen.

Die zwei Jahre des Upgrades wurden von CERN leider nicht zur Verbesserung der Sicherheit für Mensch und Umwelt genützt. Der Sicherheitsreport ist mangelhaft, weil einseitig von CERN selbst erstellt und die Wissenschaft der Risikoforschung ist nach wie vor nicht im Sinne einer umfassenden Risikoprüfung einbezogen. Dies ist ein wissenschaftlicher und ein politischer Skandal und deswegen wäre der geplante und nun wegen eines aktuellen Defekts verschobene Neustart ein schlechter Tag für die Menschheit und für die Wissenschaft gewesen.

Das Netzwerk ‘LHC-Kritik’/’LHC-Critique’ spricht sich weiterhin gegen jede öffentliche Finanzierung von gigantischen Teilchenbeschleunigeranlagen aus.

Nur um zu veranschaulichen, wie sehr der gesamte Versuchsaufbau in der Luft schwebt: Selbst CERN muss zugeben, dass das sogenannte ‘Higgs-Boson’ nur ‘wahrscheinlich entdeckt’ wurde. Mit demselben wird man aller Voraussicht nach auch niemals irgendetwas anfangen können. Wir sprechen hier nicht von Anwendbarkeiten von Beschleunigertechnologie im medizinischen Bereich. Es mag ein kleiner, aber äußerst unwahrscheinlicher Vorteil sein, wenn die Menschheit den Urknall jemals durchschaut hätte. Fatal wäre es aber mit Sicherheit – und dies hat das Atomzeitalter bereits gezeigt - käme sie jemals darauf, mit den beschriebenen extremen Phänomenen einen technischen Umgang zu finden.

Zahlreiche wissenschaftliche Papiere untermauern diese Einschätzungen.

Die nächsten paar Milliarden Jahre wären auch ohne CERN für die Menschheit schwer genug.

LHC-Kritik/LHC-Critique

GastautorIn: LHC-Kritik für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /