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Weniger Steuer für Elektroautos sonst sind Regierungsziele unerreichbar!

"Kleine ökologische Maßnahme" allein ist noch zu wenig, ist der Bundesverband nachhaltige Mobilität überzeugt!

In der Steuerreform findet sich unter anderem eine- wenn auch kleine- ökologische Maßnahme: Der Sachbezug für einen Firmenwagen soll für Elektroautos gestrichen werden. Der Sachbezug ist jene Summe, die derzeit ein Arbeitnehmer bezahlen muss, wenn er ein Firmenauto privat nutzt- derzeit beträgt er 1,5 Prozent der Anschaffungskosten eines Autos, die zum Gehalt des Lenkers fiktiv dazugerechnet und versteuert werden.
Hintergrund ist, dass derzeit ein Dienstnehmer, der mit dem E-Auto privat fahren darf, eigentlich benachteiligt ist, weil er aufgrund der höheren Anschaffungskosten eines Elektrofahrzeuges mehr dafür bezahlen muss als für andere Fahrzeuge in der jeweiligen Klasse.

Das soll ein "Anreiz für die vermehrte Nutzung von Elektrofahrzeugen" sein, wie aus dem Finanzministerium zu hören ist. Gleichzeitig wird der Sachbezug für Diesel- und Benzinfahrzeuge auf 2% erhöht.

Weitere Maßnahmen zur Forcierung von Elektrofahrzeugen unbedingt notwendig

Ein Vorsteuerabzug in Bezug auf Elektrofahrzeuge, von dem beim ersten Entwurf zur Steuerreform ebenfalls die Rede war und der nicht nur für den Dienstnehmer, sondern auch für Firmen bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen Vorteile bringen würde, ist leider in der Vorlage des Finanzministeriums NICHT mehr enthalten. Dies wäre insofern ein Vorteil, weil derzeit mehr als die Hälfte der neu zugelassenen Fahrzeuge Firmenautos sind.

Der Bundesverband nachhaltige Mobilität hofft, dass die Vorsteuerabzugsfähigkeit in der Begutachtungsphase wieder in den Gesetzesentwurf aufgenommen wird. Doris Holler-Bruckner und Roland Dimai, Präsidium des Bundesverbands, sind sich einig, dass rein mit dem Streichen des Sachwertbezugs noch kein großer Umschwung zur Forcierung von Elektroautos am Markt erreicht werden kann. Der Bundesverband sieht Norwegen als positives Beispiel, weil dort Elektrofahrzeuge durch steuerliche Vorteile sogar weniger als Benzin- oder Dieselfahrzeug kosten.

"Derzeit sind rund 3.500 Elektroautos auf Österreichs Straßen unterwegs- mit den jetzigen Maßnahme allein wird die Regierung ihr eigenes in der Energiestrategie festgelegtes Ziel, bis 2020 250.000 E-Fahrzeuge (incl. Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge) auf der Straße zu haben, nicht erreichen. Das wirkt sich auch auf die C02-Statistik des Verkehrsbereichs äußerst negativ aus!’ meint Doris Holler-Bruckner vom Bundesverband nachhaltige Mobilität.
Es gibt zwar derzeit eine Befreiung von Elektrofahrzeugen von der Normverbrauchsabgabe, aber es muss mehr getan werden. ‘Weitere Schritte sind notwendig, sonst werden wir den Umstieg nicht schaffen!’ ist Roland Dimai überzeugt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /