Weltfrauentag: Chancengleichheit der Geschlechter stärkt Entwicklung

Außenminister Sebastian Kurz fordert mehr Chancen und mehr Sicherheit für Frauen

Wien – ‘Chancengleichheit und ein selbstbestimmtes Leben sind für Frauen und Mädchen auf der Welt nicht selbstverständlich. Wir müssen die Menschenrechte von Frauen und Männern gleichermaßen stärken. Nur so können wir Entwicklung voranbringen und Perspektiven schaffen’, fordert Außenminister Sebastian Kurz anlässlich des Weltfrauentags. Österreich unterstützt zum Beispiel mit einem Programm im Kosovo, das die regionale Entwicklung in der Gemeinde Suhareka/Suva Reka fördert. Fast 900 neue Jobs wurden bereits geschaffen. ‘Gerade für Frauen ist es nicht leicht, in der Region einen Job zu finden", berichtet Nurije Gashi. Mit ihrer Frauenkooperative konnte sie durch den Anbau, die Verarbeitung und den Verkauf von Gemüse Einkommen für viele Familien schaffen. ‘Wir sind der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit sehr dankbar für die Unterstützung, die wir bekommen haben", sagt Gashi.

Auch 20 Jahre nach der Weltfrauenkonferenz in Peking ist es noch nicht selbstverständlich, dass Frauen und Männer gleichberechtigte Chance auf Entwicklung haben. ‘In vielen unserer Partnerländer haben Frauen Schwierigkeiten, Land zu erwerben oder ihre Rechte in Familienkonflikten durchzusetzen. In Uganda fördern wir zum Beispiel eine Vereinigung ugandischer Anwältinnen, damit sich das ändert’, berichtet Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development Agency (ADA), der Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit. ‘Nur wenn Frauen gleichberechtigt am politischen Geschehen und am Wirtschaftsleben teilnehmen können, kann sich ein Land nachhaltig weiterentwickeln.’

Chancengleichheit auf der Agenda der Vereinten Nationen
Für die Gleichstellung von Männern und Frauen und die Förderung von Frauenrechten werden im Jahr 2015 weltweit wichtige Weichen gestellt. So war Geschlechtergleichstellung eines der acht internationalen Millenniums-Entwicklungsziele, die heuer von der neuen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen abgelöst werden. ‘Österreich befürwortet, dass die Gleichstellung von Männern und Frauen als eigenständiges Ziel in die Post-2015-Agenda aufgenommen wird’, so Außenminister Kurz. Andere wichtige Schwerpunkte der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit sind unter anderem die Stärkung von Frauen in Friedensprozessen sowie der Schutz von Frauen vor sexueller Gewalt.

ADA-Projekte zum Schutz von Mädchen und Frauen am Westbalkan
Im Kosovo, in Albanien, in Serbien sowie in Bosnien und Herzegowina fördert die ADA mit 850.000 Euro ein Programm von CARE, das die Chancengleichheit der Geschlechter stärkt. 500 PädagogInnen erhalten eine spezielle Ausbildung, damit sie landesweit mit ihren SchülerInnen über Geschlechterrollen diskutieren können. Burschen und Männer werden dazu animiert, männliche Stereotype zu hinterfragen. So soll Gewalt an Mädchen und Frauen vorgebeugt werden.

In Uganda fördert die Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) mit österreichischer Unterstützung die Erforschung von Faktoren, aufgrund derer Frauen benachteiligt werden. Die Analysen verdeutlichen, wie sehr bestimmte soziale, wirtschaftliche und kulturelle Rahmenbedingungen Chancengleichheit behindern und die Entwicklung eines Landes einschränken. Die Studienergebnisse stehen politischen EntscheidungsträgerInnen zur Verfügung, um auf dieser Grundlage gegenzusteuern und diskriminierende Barrieren abbauen zu können.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /