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Die Umwelt in Europa: Zustand und Ausblick

Aktueller Bericht der Europäischen Umweltagentur veröffentlicht

Die Europäische Umweltagentur präsentierte gestern den Umweltbericht SOER (European State and Outlook Report, SOER 2015) in der Europäischen Kommission in Brüssel. "Europa hat einige Fortschritte erzielt. Gleichzeitig steht es vor der Herausforderung einer substanziellen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050", stellt Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig fest. Dazu sind mutigere Maßnahmen von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft gefordert.

Europa ist noch immer weit von dem im Siebten Umweltaktionsprogramm festgelegten Ziel entfernt, bis 2050 ein "gutes Leben innerhalb der natürlichen Belastbarkeitsgrenzen der Erde" zu ermöglichen. "Der SOER zeigt, dass die Umwelt stark von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst wird. Diese Wechselwirkungen müssen mehr als bisher berücksichtigt und in die betreffenden Politikbereiche integriert werden", erläutert Georg Rebernig. Er nennt die im SOER angesprochenen Themen Energie, Verkehr, Raumplanung, Gesundheit, Ernährung, Bildung und Finanzen als jene, in denen verstärkt Strategien und Maßnahmen für die Bewältigung ökologischer Herausforderungen ansetzen sollen. "Dazu benötigt die Umwelt weitere Verbündete aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft", so Rebernig weiter.

Wichtigste Ergebnisse


Durch EU-Maßnahmen wurde in den letzten fünf Jahren die Umweltverschmutzung teilweise reduziert, so hat sich die Luft- und Wasserqualität in Europa deutlich verbessert. Auf lange Sicht ist der Ausblick aber beunruhigend: die Belastungen durch Klimawandel, steigenden Ressourcenverbrauch, Verlust an Böden und Biodiversität sowie dem Einsatz von Chemikalien auch in Konsumgütern werden sich weiter intensivieren. Die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit nehmen zu.

Megatrends, Entwicklungen auf globaler Ebene, stellen die europäische Umweltpolitik vor weitere Herausforderungen und beeinflussen Umwelt und Lebensstandard in Europa. So hat etwa der weltweite Anstieg beim Ressourcenverbrauch und bei Treibhausgas-Emissionen Europas Fortschritte in diesen Bereichen aufgehoben. Die Globalisierung von Lieferketten verlagert die Auswirkungen europäischer Produktion und Konsummuster in andere Teile der Welt.

"Der SOER macht deutlich, wie wichtig eine einheitliche Vorgehensweise in der Umweltberichterstattung ist - von der Erhebung über Messung bis zur Bewertung von Umweltdaten. Nur so können schlüssige Vergleiche angestellt und darauf aufbauend Trends erkannt und Strategien und Maßnahmenvorschläge entwickelt werden. Die Umwelt muss verstärkt in andere Politikbereiche integriert werden. Dazu sind neue Indikatoren und eine gemeinsam koordinierte und miteinander geteilte Wissensbasis gefragt", erklärt Georg Rebernig und verweist auf die Erfahrung des Umweltbundesamtes im Umweltmonitoring, das sich seit 30 Jahren kontinuierlich an neue Anforderungen anpasst und wichtige Grundlagen für die Umweltpolitik in Österreich und Europa liefert.

SOER und Zusammenarbeit mit Europäischer Umweltagentur

Der SOER stellt den umfangreichsten und bedeutendsten EU-Sachstandsbericht über Zustand und Ausblick der europäischen Umwelt dar. Er gilt als Entscheidungsgrundlage zur Festlegung zukünftiger europäischer Umweltpolitik unter besonderer Beachtung des Siebten Umweltaktionsprogramms und erscheint alle fünf Jahre. Das Umweltbundesamt koordiniert die österreichische Zusammenarbeit mit der Europäischen Umweltagentur EEA, insbesondere durch Abstimmung von Arbeiten der EEA innerhalb Österreichs und Bereitstellung von Daten und Informationen von und über Österreich. Im Rahmen von EIONET, dem gemeinschaftlichen Netzwerk der EEA und ihrer Mitgliedsstaaten, stellt das Umweltbundesamt gemeinsam mit den EIONET Mitgliedern die für die Entscheidungsfindung zur Verbesserung der Umweltsituation in Europa relevanten Informationen zur Verfügung.

Umwelt.Europa.2015


Der Generaldirektor der Europäischen Umweltagentur, Hans Bruyninckx wird am 9. März nach Wien kommen und den SOER 2015 bei einer Veranstaltung mit Bundesminister Rupprechter und Umweltbundesamt-Geschäftsführer Georg Rebernig vorstellen. Nationale Perspektiven für die Umweltpolitik in Europa und die Zukunft der Umweltpolitik im globalen Wettbewerb stehen im Mittelpunkt von Diskussionen.

Quelle: Pressestelle Umweltbundesamt / umweltbundesamt.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /