Deutschlands größtes und gefährlichstes AKW : Nicht einmal der Kran im Zwischenlager ist sicher

Bayerische Atomaufsicht und bayrischer Ministerpräsident spielen mit dem Feuer

Skandalöse Zustände in Bayern

Wie jetzt bekannt wurde, bemüht sich das AKW Gundremmingen seit Jahren um die Genehmigung einer Aufrüstung seiner Krananlage im Zwischenlager. Für die jetzige Anlage ist dem Vernehmen nach keine ausreichende Absturzsicherheit nachgewiesen.

Schon im Genehmigungsverfahren für das Gundremminger Zwischenlager haben wir Umweltschützer im Jahr 2001 mangelhafte Angaben zur Krananlage bemängelt. Aber in den Jahren 2001 bis 2006 wurden alle unsere Sicherheitsvorbehalte abgeschmettert. Jetzt wurde bekannt, dass RWE und EON als Betreiber des Zwischenlagers schon im Februar 2011 die Aufrüstung ihrer Krananlage beantragt haben, weil sie den geltenden kerntechnischen Sicherheitsvorschriften nicht genügt. Bis heute liegt eine Genehmigung nicht vor. Sicherheit hat offensichtlich im AKW Gundremmingen keinen Vorrang. Und die Betreiber informieren nicht. Sie frönen dem Leitbild: Nebliges AKW.

Nachdem das Zwischenlager Brunsbüttel, das wesentlich stabiler gebaut ist als das Zwischenlager Gundremmingen, nach langem Gerichtsverfahren vor zwei Monaten endgültig seine Betriebsgenehmigung verloren hat, weil entscheidende Sicherheitsnachweise nicht erbracht worden sind, hat auch das Zwischenlager Gundremmingen de facto keine Betriebsgenehmigung mehr. Längst hätte hier die bayerische Atomaufsicht einschreiten müssen! Aber offensichtlich ist dem bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer der Kampf gegen Strommasten und Windräder wichtiger als die Erfüllung seiner Dienstpflicht, Schaden von Bayern abzuwenden. Bis heute hat er sich nicht zum Brunsbüttel Urteil geäußert. Versteht er die Atomgefahren nicht, oder sind sie ihm egal?



Raimund Kamm
Luitpoldstraße 26, 86157 Augsburg
T. 0821 - 54 19 36 Kamm@gmx.de


Quelle : FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.

Hintergrund :
Die Bürgerinitiative FORUM drückt mit ihrem langem Vereinsnamen aus, dass wir sowohl gegen die gefährliche Atommüll-Lagerung wie –Erzeugung kämpfen als auch für eine Verantwortbare Energiepolitik eintreten.

Hier verfolgt das FORUM die 3 x E-Strategie: 1. Energie sparen 2. Energieeffizienz radikal steigern 3. Erneuerbare Energien so ausbauen, dass sie uns bis etwa 2035 zu annähernd 100 Prozent versorgen! Wind, Solar, Biomasse, Geothermie, ....

Im März 2000 bildete sich beim Bekanntwerden der Gundremminger Zwischenlagerpläne das FORUM, im März 2002 formierte es sich als eingetragener und gemeinnütziger Verein und im Winter 2014/15 ist unsere Bürgerinitiative mit rund 800 Mitgliedern, darunter sechs Kommunen in Württemberg und Bayern, sogar die größte Energie-BI Süddeutschlands und zweitgrößte deutsche AntiAtom-Gruppe.

Im November 2008 wies das Bundesverfassungsgericht unsere im September 06 eingereichte Verfassungsbeschwerde zurück. Wir beklagen, dass die neue Atommüll-Lagerung in Gundremmingen mangels ausreichendem Schutz gerade vor Terroranschlägen gegen unsere in der Verfassung verbrieften Rechte auf Gesundheit und Leben verstößt und mangels Endlager den im Artikel 20a uns auferlegten Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen verletzt. Bisher haben die deutschen Gerichte die Verletzung unserer fundamentalen Rechte nicht erkannt.

Wir sind überzeugt: Gerade bei Berücksichtigung des ‚Kalkar-Urteils’ vom 8. August 1978 des Bundesverfassungsgerichts, in dem steht, dass die Nutzung der Kernkraft nur derzeit noch verfassungskonform ist, weil alle Gefährdungen hypothetisch seien, muss man angesichts der späteren Erfahrungen von Harrisburg (1979), Tschernobyl (1986), New York (2001) und Fukushima (2011) erkennen, dass die Nutzung der Atomkraft real sogar landesgefährlich ist und gegen unsere Grundrechte verstößt und somit verfassungswidrig ist.
Nach § 17 des Atomgesetzes ist eine Widerrufung der Betriebsgenehmigung geboten.


Artikel Online geschaltet von: / hackenberg /