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Nicht Mais und nicht Soja

Weidehaltung statt Massentierhaltung: Gras für Kühe, Schweine, Schafe und andere Nutztiere

Ist Fleisch generell verboten, wenn man ökologisch leben will? Im Rahmen einer Tagung in der Schweiz wurde diese Frage ausgeklammert, es ging darum, Kuh, Schaf und Schwein einfach vermehrt mit Gras zu füttern bzw. auf der Weide zu lassen. Wie sieht artgerechte Haltung von Wiederkäuern aus? Müssen sie mit Soja oder Mais gemästet werden?

Fritz Schneider, der Präsident des schweizerischen Komitees der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, brachte viele Fakten auf den Tisch: Rund 15 Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit stammen aus der Tierhaltung, die gleichzeitig bei der Wasserverschmutzung an erster Stelle steht. Dennoch bringt die Haltung von Nutztieren einen Teil der Ernährungssicherheit und rund 50% der in Armut lebenden Menschen weltweit beziehne ihre Einkommen vor allem von Nutztieren. Aber verrückterweise gehen gleichzeit etwa 30% der Getreideernten wieder in Tiermägen statt als Essen auf den Tisch. Es ist einfach eine verkehrte Welt.


Anita Idel, eine der Autorinnen des UN-Weltagrarberichts, brachte weitere Fakten auf en Tisch: 37 Prozent des Fleisches wird heute in industriellen Systemen produziert - hingegen auf der Weide nur 9%! Dieser Anteil muss höher werden. Wiederkäuer sind ideal für genau jene Böden geeignet, die keine Äcker sein können. Das sind wiederum 70 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen. Beweidung wirkt sich äußerst positiv auf die Biodiversität aus. Wer könnte sich die Alpenregionen ohne Wiesen vorstellen?
Es ist Zeit, hier endlich umzudenken. Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zeigte im Rahmen von Feed no Food auf, dass es auch anders möglich ist! Weidehaltung spart Futterkosten und die Widerkäuer sind dadurch definit weit gesünder und weniger anfällig für Krankheiten. Ein Nachteil ist, dass sie langsamer wachsen. Ein äußerst interessanter Aspekt ist, dass sie dann sogar Klimaschützer werden. weil dadurch die Graswurzeln dichter werden, was in Zukunft mehr Humus ergibt. Das wiederum spart rund 1,8 Tonnen CO2 ein und sorgt für mehr Bodenfruchtbarkeit. Damit liegen die Fakten auf dem Tisch: Würden wir nur auf Weidehaltung setzen, ist Fleischkonsum nicht mehr klimaschädlich. Wer also absolut nicht auf sein Schnitzel verzichten möchte und dabei nicht die Umwelt zerstören will, sollte nur Weidefleisch essen- und am besten natürlich BIO!


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /