© Thomas Preiss-Klima- u. Energiefonds/ Karl Steininger
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Horrende Schäden durch Klimawandel in Österreich

Klimawandel: Jährlich bis zu 8,8 Mrd. Euro Kosten durch Schaden bis 2050- Quer durch alle Sektoren - Forstwirtschaft, Tourismus und Gesundheit

© Thomas Preiss-Klima- u. Energiefonds/  BM Andrä Rupprechter
© Thomas Preiss-Klima- u. Energiefonds/ BM Andrä Rupprechter
© Thomas Preiss-Klima- u. Energiefonds/ Klimafonds-GF Ingmar Höbarth
© Thomas Preiss-Klima- u. Energiefonds/ Klimafonds-GF Ingmar Höbarth

Maßnahmen zur Anpassung und Klimaschutz reduzieren Kosten

Klimschutz rechnet sich voll, soweit das Resümee. Die Folgekosten sind einfach schockierend.
Österreichs Volkswirtschaft wird bis 2050 bis zu 8,8 Mrd. Euro jährlich an Schäden zu verkraften haben, die durch den Klimawandel verursacht werden!

Soweit die Ergebnisse einer im Auftrag des Umweltministeriums und des Klima- und Energiefonds erstellten weltweit erste Studie in dieser Breite zu den wirtschaftlichen Folgen des Klimawandels "COIN - Cost of Inaction: Assessing the Costs of Climate Change for Austria". Kommen extreme Wetterereignisse hinzu - wie z.B. ein Jahrhunderthochwasser - können diese bis Ende des Jahrhunderts sogar um weitere 41 Mrd. Euro allein im Gebäudesektor ansteigen.

Umweltminister Andrä Rupprechter meinte bei der Präsentation: "Die Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 2 Grad Celsius ist eine Aufgabe, die internationaler und nationaler Anstrengungen bedarf. Der neue Weltklimavertrag, der Ende des Jahres in Paris beschlossen wird, ist die notwendige Antwort darauf. In Österreich verfolgen wir eine Doppelstrategie. Mit aktivem Klimaschutz, also der Verringerung der Treibhausgas-Emissionen, bekämpfen wir die Ursachen des Klimawandels, mit Anpassungsmaßnahmen lindern wir die Symptome!". In beiden Bereichen hat das BMLFUW wesentliche Initiativen gesetzt, beispielsweise die Förderschienen der Umweltförderung und des Klima- und Energiefonds, der Sanierungsscheck, die Klimaschutzinitiative klima:aktiv oder das Aktionsprogramm "Hochwassersicheres Österreich".

Klima- und Energiefonds Geschäftsführer Ingmar Höbarth sagt: "Österreich ist als alpine Region besonders stark vom Klimawandel betroffen. Das wird bereits im Klimabericht deutlich. COIN gibt diesen Erkenntnissen zusätzliche Brisanz. Die Studie beziffert erstmals die Folgekosten des Klimawandels für Österreich." Der Klima- und Energiefonds entwickelte unter anderem die Handbücher "Gesund in den Klimawandel - So steigern Sie Abwehrkräfte in Ihrer Gemeinde (KlimaNETZ)", und "Methoden und Werkzeuge zur Anpassung an den Klimawandel (Famous)", um vor allem Regionen und Gemeinden konkrete Handlungsanleitungen zur Entwicklung einer individuellen Klimawandelanpassungsstrategie zu geben. "Zukünftig werden auch konkrete Maßnahmen zur Anpassung auf regionaler Ebene durch uns unterstützt."

Die immens hohen Kosten zeigen den Handlungsbedarf auf

Von den Auswirkungen des Klimawandels sind praktisch alle Bereiche betroffen, vor allem die menschliche Gesundheit, Energiewirtschaft, Forst- und Landwirtschaft, Tourismus, aber auch Verkehrsinfrastruktur und Gebäude. Die Szenarien wurden unter der Annahme berechnet, dass die globale Erwärmung 2050 die 2-Grad-Grenze nicht überschreitet. "Das unterstellt geringere Emissionen, als der Pfad, auf dem wir uns global derzeit befinden. Sollten wir keine stärkere Emissionsreduktion schaffen, muss deutlich nach oben korrigiert werden", erläutert Karl Steininger, der die Studie federführend betreut hat.

Er zeigt für besonders betroffene Sektoren die Details: "Das kann zum einen ein Bauverbot in Hochwasserzonen sein. Oder auch kluge Stadtplanung, die Hitzeinseln vermeidet und natürliche Beschattung begünstigt." Ein Wirtschaftszweig wird sich in den kommenden Jahren umstellen müssen: "Wintertourismus wird in vielen Lagen Österreichs kürzer oder gar nicht mehr in der bekannten Form stattfinden können. Die Betriebe sind gut beraten, sich schon heute Alternativen für Gäste zu überlegen."

Über die Studie

COIN ist ein interdisziplinäres Projekt der Universität Graz mit 42 ForscherInnen aus 18 Forschungsgruppen aus ganz Europa, das durch das Klimafolgenforschungsprogramm ACRP des Klima- und Energiefonds mit 378.000 Euro finanziert wurde. Untersucht wurden zwölf Schlüsselbereiche, die sich mit denen der österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel decken.

Weitere Informationen

- Die Kurzfassung der Studie und Fact-Sheets zu den Bereichen Landwirtschaft, Verkehr und Mobilität, Tourismus, Fertigung und Handel, Gesundheit, Wasserver- und -entsorgung, Urbane Räume, Katastrophenmanagement, Energie- und Stromversorgung und Forstwirtschaft.

- Sonderheft Die Folgeschäden des Klimawandels in Österreich der Schriftenreihe "ACRP in essence".

- Klimaforschungsnetzwerk CCCA

- Projektwebsite COIN



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /