© Edberg/ Üassivhaustennishalle Växjö
© Edberg/ Üassivhaustennishalle Växjö

Monitoring bestätigt Effizienz von Passivhaus-Tennishalle in Schweden

Ex-Profi Stefan Edberg setzt in seiner Heimatstadt Växjö auf minimalen Energieverbrauch

Darmstadt/Växjö - Auf dem Tennisplatz war Stefan Edberg lange Zeit die Nummer Eins – nun erreicht der Schwede auch mit der eigenen Tennishalle Bestwerte. Die ‘Södra Climate Arena’ in der Stadt Växjö war im Jahr 2012 als erste ihrer Art in dem hoch energieeffizienten Passivhaus-Standard errichtet worden. Ein Monitoring hat die geringen Verbrauchswerte nicht nur bestätigt: Wie aus einem aktuellen Bericht der Energieberaterin Simone Kreutzer hervorgeht, war der Heizbedarf in den ersten beiden Jahren des Betriebs noch geringer als erwartet. Eine Nutzerbefragung ergab zudem eine hohe Zufriedenheit mit den Komfortbedingungen in der Halle.

Das Gebäude kommt nach Angaben der Betreiber fast ganz ohne ‘aktive’ Heizung oder Kühlung aus. Trotzdem liegt die Innentemperatur durchgehend bei 18°C, im Sommer wie im Winter. ‘Die Messungen zeigen ein weiteres Mal, dass das Passivhaus-Prinzip funktioniert, auch im kalten Schweden und auch in einer hohen Sporthalle’, sagt Prof. Dr. Wolfgang Feist, Leiter des Passivhaus Instituts in Darmstadt. ‘Entscheidend für den Erfolg waren wie immer eine fachgerechte Planung und eine qualitätsgesicherte Ausführung.’

Für die Planung wurde das zur Berechnung von Gebäudeenergiewerten weltweit etablierte Passivhaus-Projektierungspaket (PHPP) genutzt. Als Heizwärmebedarf wurde dabei vorab ein Wert von 11 kWh/(m2a) ermittelt. Die Messungen ergaben nun einen tatsächlichen Bedarf von nur 8 kWh/(m2a) – der auf 15 kWh/(m2a) festgelegte Grenzwert für die Zertifizierung als Passivhaus ist damit deutlich unterschritten. Erreicht wird dies unter anderem durch eine gute Wärmedämmung, eine wärmebrückenarme Konstruktion, eine luftdichte Gebäudehülle und eine bedarfsgesteuerte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Großflächige Passivhaus-Fenster an der Südseite bringen Tageslicht herein, eine feste Verschattung schützt zugleich gegen Überhitzung. Zusätzlich zur eigentlichen Tennishalle verfügt das Gebäude über Büros, einen Konferenzraum, ein Café sowie Umkleide- und Fitnessräume. In diesen Bereichen kann die Temperatur je nach Bedarf separat geregelt werden.

Auch optisch überzeugt das von dem dänischen Architekten Kent Pedersen entworfene Gebäude. Die überwiegend aus Holz gestaltete Fassade wirkt natürlich und zugleich elegant. Im Jahr 2013 gewann die ‘Södra Climate Arena’ den Schwedischen Architekturpreis für Passivhäuser, den das nationale Netzwerk IG Passivhus Sverige ausgeschrieben hatte. Die internationale Jury würdigte dabei vor allem die Kombination von ansprechender Architektur und einem intelligenten Energiekonzept.

Betreiber der Halle ist die Firma ‘Ready Play’, die Stefan Edberg und weiteren ehemaligen Tennis-Profis aus der Region gehört. In einem Video-Interview mit der IG Passivhus Sverige betont Edberg, der Anfang der 90er-Jahre lange die Weltrangliste anführte, wie wichtig ihm das Thema Energieeffizienz beim Bau der Halle in seiner Heimatstadt gewesen sei. Das Ziel sei gewesen, eine ‘Tennishalle der Zukunft’ zu verwirklichen. Der vollständige Bericht zum Energie-Monitoring (auf Schwedisch) sowie weitere Informationen zu der Tennishalle stehen auf der Internetseite der IG Passivhus Sverige zur Verfügung. Alle technischen Angaben zum Gebäude sind auch nachzulesen unter: www.passivhausprojekte.de


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /