VGT: Mensdorff-Pouilly sagt die Unwahrheit, seine Fasanhaltung definitiv gesetzwidrig

Fasanvoliere : In der Auswilderungsvoliere sind mehr als 400 Fasane auf 600m2 eingesperrt.

Waidmännische Ungereimtheiten

Laut Gesetz müsste es zudem in der Voliere einen dichten Bewuchs mit Sträuchern, Büschen, Laubgehölz oder Koniferen geben.

VGT-Obmann Martin Balluch outet sich als Augenzeuge: Seine aktuellen Fotos einer Auswilderungsvoliere zeigen viel mehr Tiere als erlaubt, keine Bepflanzung

Nachdem der VGT den Jäger und Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly gestern aufgrund seiner illegalen Fasanhaltung auf dem Grund seines Schlosses Luising im Südburgenland angezeigt hatte, behauptete dieser laut Medienberichten, die Fotos wären nicht aktuell und es handle sich lediglich um 500 Tiere auf einem ausreichend großen Grund. VGT-Obmann Martin Balluch widerspricht vehement: ‘Ich war selbst letzten Samstag vor Ort und habe diese Fotos aufgenommen. In der Auswilderungsvoliere waren mehr als 400 Fasane in einem der Teilbereiche von ca. 10m x 60m eingesperrt, also auf ca. 600 m². Das sind gerade einmal 1,5 m² pro Tier statt der gesetzlich geforderten mindestens 8 m², und das ohne jeden ersichtlichen Bewuchs, obwohl laut Gesetz ‚dicht mit Büschen, Laubgehölzen oder Koniferen‘ zu bepflanzen wäre. Abgesehen davon hätten diese Fasane schon Mitte September ausgesetzt werden müssen. Ich nehme Herrn Mensdorff-Pouilly nicht ab, dass er diese Tiere in eine Auswilderungsvoliere steckt, um sie danach wieder einzufangen und zu seiner Zuchtstation zurück zu bringen, damit sie dort Eier legen. Diese Ausrede ist lachhaft!’

Der VGT hat illegale Fasanvolieren von Mensdorff-Pouilly auf seinem Grund in Luising bereits 2005 angezeigt, pikanter weise als seine Frau Tierschutzministerin war. Damals wurden einige der Volieren auf die ungarische Seite seines Grundes verlegt, wo keine Tierschutzbestimmungen die Quälerei dieser Tiere verhindern. Die nun angezeigte Voliere war in der Folgesaison nicht mehr mit Fasanen bestückt. VGT-Obmann Martin Balluch war damals schon Anzeiger: ‘Offensichtlich hat die Behörde damals Strafbescheide ausgestellt, sonst wären die Volieren nicht verschwunden bzw. verödet. Aber kaum schaut niemand mehr hin, gibt es wieder illegale Fasanzuchten, um den Wunsch nach massenweisen Abschüssen dieser harmlosen Tiere zu befriedigen. Die zuständigen AmtstierärztInnen müssten eigentlich wissen, was dort gespielt wird. Warum wird ein einschlägig bekannter Jagdveranstalter, wie Mensdorff-Pouilly, nicht regelmäßig kontrolliert?’

Vor einigen Monaten schon hat der VGT Mensdorff-Pouilly wegen einer tierquälerischen Gatterjagd in Kaumberg in Niederösterreich angezeigt, wo er zusammen mit Jagdkumpan Gatterjägermeister Josef Pröll und anderen JägerInnen letzten Herbst fast 100 gefangene Wildschweine abgeschossen und nach Zeugenaussagen gut 60 weitere verletzt hatte. VGT-Obmann Martin Balluch ist verärgert: ‘Die Gatterjagd ist nur mehr in Niederösterreich und dem Burgenland erlaubt, und das, obwohl eine große Mehrheit der Menschen, sogar unter der Jägerschaft, klar dagegen ist. Ausschließlich wegen dieser Jagdelite um Mensdorff-Pouilly, der für seine Jagdgäste und sich in Luising ein Abschussparadies mit garantierten Opferzahlen geschaffen hat, bleibt dieser tierquälerische Freizeitspaß noch erlaubt. Es wird jetzt endlich Zeit, dass diesen Leuten, die meinen, über dem Gesetz zu stehen, das Handwerk gelegt wird!’



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DDr. Martin Balluch
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