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Wien: "Frucht macht Schule"

Bio-Schulfruchtprogramm startet ab Jänner in Wien

Wien - "Zugreifen, bitte!" so das Motto ab Jänner 2015 für alle Schülerinnen und Schüler an rund 300 offen und halbtägig geführten Pflichtschulen der Stadt Wien. Denn unmittelbar nach den Weihnachtsferien wird das Bio-Schulfruchtprogramm umgesetzt.

Ziel ist es, den Kindern möglichst früh die Bedeutung von gesunden und regionalen Lebensmitteln näher zu bringen, mehr Wissen über ihre Herkunft zu vermitteln und - nicht zuletzt - bei ihnen die Freude am Genuss von Obst und Gemüse zu wecken. Und das in einem Alter, in dem die Essgewohnheiten nachhaltig geprägt werden.

Mehr als eine Verteil-Aktion

"Verteilen allein ist uns aber zu wenig", erklärt Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Sie hat deshalb die Wiener Gesundheitsförderung damit beauftragt, ein begleitendes Paket an pädagogischen Maßnahmen zu erarbeiten. Geplant sind neben eigens entwickelten Unterrichtsmaterialien auch Workshops, Vorträge, die Durchführung von Gesundheitstagen oder von Ausflügen zu Wiener Bio-Bauernhöfen. "Mir ist es wichtig, dass die Kinder unmittelbar einbezogen werden und Spaß an gesundem Essen haben. Das kann über spielerisches Lernen funktionieren, über die Erlebnisse und Eindrücke vor Ort oder auch über aktivierende Aktionen wie Schulwettbewerbe", so Wehsely bei der offiziellen Präsentation der Gratis-Verteilaktion in der Neuen Mittelschule Obere Augartenstraße.

Garantiert Bio

Einmal pro Woche werden dann Obst und Gemüse von Bio-zertifizierten Lieferanten direkt in die Schulen gebracht. "Wir legen besonderen Wert darauf, dass die Früchte möglichst aus der Region stammen, zur jeweiligen Saison passen und erstklassige Bio-Qualität haben", betont Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch. Dafür wurde mit dem Landesverband Wien der Elternvereine an öffentlichen Pflichtschulen ein zuverlässiger Partner gefunden.

Angedacht sind auch eine Weiterbildungsschiene für das Lehrpersonal und die verstärkte Einbeziehung der Eltern. Damit richtet sich das Programm an alle, die im Setting Schule aktiv sind. Gemeinderätin Birgit Hebein ist überzeugt: "Dadurch erreichen wir gerade auch Kinder, bei denen Obst und Gemüse nicht selbstverständlich auf den Tisch kommen. Wir wollen mit dieser guten Jause alle Kinder stärken, denn mit leerem Bauch lernt es sich nicht gut."

Die Gesamtkosten des Projekts für ein Schuljahr betragen 1,7 Millionen Euro. Die Europäische Union wird das Projekt im Rahmen ihres Programms "Schlaue Früchtchen" mit rund 300.000 Euro fördern.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /