© http://www.bmu.de/de/txt/presse/bildarchiv/alle_bilder/
© http://www.bmu.de/de/txt/presse/bildarchiv/alle_bilder/

Autohersteller erfüllen CO2-Grenzwerte nur formal

Autos europäischer Hersteller stoßen im Schnitt etwa 20 Prozent mehr CO2 aus als die Ergebnisse der Fahrzeugtests der Hersteller nahelegen.

Das geht aus einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (European Environment Agency, EEA) hervor, der vor kurzem eröffentlicht worden ist.

Auf dem Papier unterschritten die neuen Fahrzeuge aller großen Hersteller die für 2014 festgelegten CO2-Grenzwerte bereits 2013. 15 von 21 getesteten Herstellern erfüllten auch schon die Zielwerte für 2015. Die derzeit vorgeschriebenen Testverfahren zur Erfassung des CO2-Ausstoßes von Fahrzeugen finden unter Laborbedingungen statt und geben Herstellern Spielräume, diese Bedingungen so zu manipulieren, dass Autos bei den Tests deutlich weniger Kraftstoff verbrauchen und somit auch weniger CO2 ausstoßen als dies im Straßenverkehr der Fall wäre. Laut einer Ende September veröffentlichten Studie des Forschungsinstituts ICCT (International Council on Clean Transport) liegen die realen Verbrauchswerte europäischer Autos gar bis zu 50 Prozent über den angegebenen Werten. Demnach entfernen Hersteller bei den Labortests Teile der Ausstattung, um die Fahrzeuge leichter zu machen, verkleben Türschlitze und Kühlergrill um die Aerodynamik zu verbessern und pumpen die Reifen so weit wie möglich auf, um den Rollwiderstand zu reduzieren.

Derzeit überarbeitet die EU-Kommission Standards für Testverfahren, um deren Ergebnisse an die realen Bedingungen im Straßenverkehr anzupassen. Auf der Website des Umweltverbandes Deutsche Umwelthilfe (DUH) gibt es eine Petition, in der die Bundesregierung angehalten wird, gegen falsche Verbrauchsangaben vorzugehen.

Quelle: DNR- EU-Koordination


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /