© Wehrtechnische Dienststelle der Bundeswehr Trier /
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Mobile Windkraftanlagen für Energiesysteme der Bundeswehr im Fokus

Wie können solche Anlagen effizient in die Energieversorung integriert werden?

Eine Vielzahl kleiner Solar- und Windkraftanlagen leistet einen immer wichtigeren Beitrag zur regenerativen Stromerzeugung. Wie diese Anlagen effizient in die zukünftige Energieversorgung integriert werden können, erforscht das Team um Professor Georg Frey an der Saar-Uni. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei bei regional begrenzten, intelligenten Energienetzwerken, sogenannten ‘Smart Micro Grids’. Zusammen mit der Wehrtechnischen Dienststelle der Bundeswehr in Trier arbeiten die Ingenieure daran, mobile Windkraftanlagen effizient in diese Netzwerke zu integrieren. Die Bundeswehr will die Technik nutzen, um ihre mobilen Stützpunkte verstärkt mit erneuerbarer Energie zu betreiben.

Am Donnerstag, den 30. Oktober, um 14 Uhr wird auf dem Dach des 13-stöckigen Physik-Towers (Gebäude C6 3) der Saar-Uni eine kleine Windkraftanlage errichtet. Die Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.

Um ihre Feldlager bei Einsätzen auf der ganzen Welt mit Energie zu versorgen, ist die Bundeswehr derzeit noch auf Dieselgeneratoren angewiesen. Dies soll sich ändern: Künftig möchte sie verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Wie diese effizient zum Einsatz kommen, erforschen Ingenieure um Professor Georg Frey vom Lehrstuhl für Automatisierungstechnik an der Universität des Saarlandes. Er und sein Team beschäftigen sich mit dezentralen Energiesystemen. ‘Dabei spielen zum Beispiel viele Kleinkraftwerke, etwa Windräder und Solaranlagen, eine entscheidende Rolle’, erklärt Frey. ‘Der von ihnen erzeugte Strom wird den Verbrauchern in der unmittelbaren Umgebung der Kraftwerke zur Verfügung gestellt.’ Das Hauptaugenmerk der Ingenieure liegt bei effizienten regionalen Energieversorgungsnetzen, den Smart Micro Grids. ‘Es handelt sich um Stromnetze, die verschiedene Energiequellen nutzen und Verbraucher und Stromspeicher intelligent verknüpfen. Auf diese Weise sollen etwa Stromschwankungen bei den regenerativen Energien ausgeglichen werden.’

In einem gemeinsamen Projekt mit der Wehrtechnischen Dienststelle 41 der Bundeswehr in Trier arbeiten die Ingenieure nun an neuen Methoden, um regenerative Energien optimal in solchen Netzen zum Einsatz zu bringen. Die Bundeswehr stellt den Saarbrücker Forschern dazu eine Kleinstwindkraftanlage zur Verfügung.

Um für ihre Forschung gute Windverhältnisse zu gewährleisten, werden die Ingenieure die Anlage auf dem Dach des 13 Stockwerke hohen Physikturms auf dem Saarbrücker Campus installieren. ‘Mit dem Windrad werden wir unter anderem Daten sammeln, die Aufschluss darüber geben, wie der Ertrag einer solchen Anlage zuverlässig prognostiziert und in ein Smart Micro Grid eingespeist werden kann’, sagt Professor Georg Frey.

Darüber hinaus planen die Saarbrücker Ingenieure weitere gemeinsame Projekte mit der Bundeswehr. Zum Beispiel wollen sie untersuchen, wie Feldlager die Abwärme von Dieselgeneratoren zum Heizen und Kühlen sinnvoll nutzen können. Die Forscher werden sich zudem mit neuen Technologien beschäftigen, die Wärmeenergie besser umwandeln und speichern.

Die Wehrtechnische Dienststelle 41 in Trier ist die Leitdienststelle für Elektromobilität und regenerative Energien der Bundeswehr. ‘Durch die Kooperation bietet sich die Möglichkeit, die Nutzung regenerativer Energiequellen in Feldlagern zu erproben’, stellt Rainer Stabler vom Geschäftsfeld 240 der Wehrtechnischen Dienststelle in Trier fest.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /