© Passivhaus Austria /Vorreiterprojekt Boutiquehotel Stadthalle
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Passivhaus auf solaren Wegen: 100 Passivhäuser warten auf Besucher!

Passivhaus goes Solar: Jedes zweite Passivhaus, das im Rahmen der Internationalen "Tage des Passivhauses" vom 7. bis 9. November 2014 geöffnet ist, hat eine Photovoltaikanlage!

© Boutiquehotel Stadthalle
© Boutiquehotel Stadthalle
© pos architekten / Passivhausbotschaft in Jakarta
© pos architekten / Passivhausbotschaft in Jakarta
© Ira Nicolai APG - Austrian Passive House
© Ira Nicolai APG - Austrian Passive House
© OAD/ Studentenheim im 15. Bezirk
© OAD/ Studentenheim im 15. Bezirk

Ein Passivhaus ist Effizienz pur, noch dazu mit minimalen laufenden Kosten und hohem Komfort. Wer das persönlich erleben will, der hat an den ‘Tagen des Passivhauses’ die Chance – vom 7. bis 9. November können rund 100 Passivhäuser in ganz Österreich und darüber hinaus weltweit besichtigt werden. Experten und Bewohner geben dabei ihre persönlichen Erfahrungen weiter. Es zeigt sich, dass Passivhaus und Solarenergie ideal zusammen passen: Die Betriebskosten können so auf nachhaltige Art leistbar werden und sogar fast vollends verschwinden, weil die Sonne den Strom vom Dach dazu liefert. Alle Gebäude, die an den ‘Tagen des Passivhauses’ in vielen Städten und Regionen geöffnet haben, sind auf www.passivhaus-austria.org zu finden.

In ganz Österreich stehen bereits 12.000 Passivhäuser mit über 9 Millionen Quadratmetern Nutzfläche. Weltweit sind es sogar rund 65.000 Passivhäuser mit mehr als 32 Millionen Quadratmetern Nutzfläche. Die Stadt Brüssel macht ab 1.1.2015 das Passivhaus zum Mindeststandard in der Bauordnung. Der Staat Luxemburg folgt t Jahresbeginn 2017. In Bayern werden seit 2010 alle öffentlichen Gebäude in Passivhaus-Standard errichtet.

Das Passivhaus ‘hautnah’ selbst erleben

‘In Österreich haben sich in allen Bundesländern wieder rund 100 Passivhaus-Besitzer und -Bewohner spontan bereit erklärt, ihre Erfahrungen gerne mit angehenden Bauherren zu teilen’, ist Günter Lang, Koordinator der Tage des Passivhauses in Österreich erfreut. Ein Passivhaus hat viele Vorteile: Allergiker können wieder aufatmen, die Luftqualität ist nachweislich höher als in konventionellen Gebäuden, Schimmelbildung ist praktisch ausgeschlossen. Im Gespräch mit oft langjährigen Passivhaus-Bewohnern können viele offene Fragen geklärt werden.

Photovoltaik und Passivhaus sind ideale Geschwister

Mehr als die Hälfte aller bei den Tagen des Passivhauses beteiligten Objekte haben bereits eine Photovoltaikanlage. Es sind sogar zwölf ‘Passivhaus Plus Gebäude’ zu besichtigen, die mehr Energie über das Jahr erzeugen als sie selbst verbrauchen. "Photovoltaik und Passivhaus sind ideale Geschwister." sind sich Günter Lang von der Passivhaus Austria und Hans Kronberger, Präsident des Bundesverbands Photovoltaik bei einem Pressegespräch vollends einig. ‘Das Passiv- bzw. Plusenergiehaus hat eine Denkwende in unserem Bewusstsein eingeleitet. Energie zum Lebenskomfort ist auf Dauer nicht kostengünstig von Dritten zu beziehen. Denn die Ressourcen sind endlich, und daher nur in Verbindung mit Solarenergie dauerhaft abgesichert’ sagt Dr. Hans Kronberger.

Strom wird für die Energiebereitstellung immer wichtiger: Über Wärme und Licht bis zur Mobilität, er kann überall verwendet werden. Beim eigenen Photovoltaik-Strom einen möglichst hohen Eigenverbrauchsanteil zu erzielen, macht Sinn: mit Speicherung, intelligenter Raumwärmebereitstellung, E-Mobilität oder durch optimierte Steuerung von Verbrauchsquellen. Und Sonnenstrom wird immer günstiger: Eine Anlage in der Größe von 5 Kilowattpeak (ausreichend für einen 5-Personen-Haushalt im Passivhaus) kostet heute, abzüglich der Förderungen, durchschnittlich um 5.000 Euro weniger als noch im Jahr 2010.

Nullenergiehotel Boutiquehotel Stadthalle begeistert die Gäste

Passivhausstandard macht nicht nur für ein privates Wohnhaus Sinn. Ein Teil der Gäste im Boutiquehotel Stadthalle kommt auch deswegen, weil es das erste Stadthotel mit einer Null-Energie-Bilanz ist und hier Passivhausstandard bewußt erlebt werden kann. Eine Photovoltaikanlage gehört zum bewussten Umgang mit der Natur und deren Ressourcen ebenfalls dazu, wie die Hoteldirektorin berichtet.

Altbausanierungen zum Passivhaus ist kein Problem

Bei den Tagen des Passivhauses ist jedes sechste Besichtigungsobjekt eine Altbausanierung auf EnerPHit- oder Passivhaus-Standard. Fast zwei Drittel der Sanierungen haben außerdem eine Photovoltaikanlage installiert. Zwei Sanierungen konnten sogar zum Plusenergiehaus werden. Allen gemeinsam ist eine Energieeffizienzsteigerung von 90 und 97 Prozent.

Das ist ein schlagender Beweis, das umfassende und energieeffiziente Sanierungen sich etwas langfristiger gesehen vollends rechnet! ‘Damit kann auch gleich ein entsprechend nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung erzielt werden!" ist Günter Lang, Leiter der Passivhaus Austria, überzeugt. Seine Rechnung überzeugt vollends: Mit einem Zuschuss von € 100,- pro m2 und einem Fördervolumen von jährlich 500 Millionen Euro könnten so jährlich fünf Millionen Quadratmeter Altbau nachhaltig saniert werden. Damit wäre das Defizit der österreichischen Handelsbilanz um jährlich 100 Millionen Euro entlastet- gleichzeitig würde der Finanzminister über Steuereinnahmen 720 Millionen Euro durch die gesteigerte arbeitsintensive Altbausanierung in die leeren Staatskassen bekommen. Mieter, Eigentümer und Nutzer haben gleichzeitig eine deutlich günstigere Energierechnung und erhöhten Wohnkomfort.

Die EU konnte sich nur für ein Energieeffizienz-Ziel von 27 % einigen. Europa könnte jedoch ein verbindliches Energieeffizienz-Ziel von mindestens 40 % Endenergie als Schlüsselelement für ein glaubwürdiges Energie- und Klimapaket 2030 schnüren. Das wäre ein großer Vorteil für die Wirtschaft, wie die Experten errrechnet haben:
Ein 40%-Energieeffizienzziel könnte 4,5 % zusätzliches BIP-Wachstum auslösen, während die Einigung auf das 27 %-Ziel nicht einmal 1 % jährliches Wachstum erreicht. Die Kosten für den Klimaschutz durch Umweltschäden sinken bei einem 40 %-Ziel hingegen um 1 bis 2 Billionen Euro für den Zeitraum 2020 bis 2030. Und die Abhängigkeit der EU von Gasimporten fällt um 34 %!

Weltweit möglich: ‘Passivhaus Plus’

Nicht nur in Österreich werden tausende Menschen im ganzen Land unterwegs sein, um sich bei Passivhaus-Bewohnern die Ideen für ihre eigene künftige Wohlfühloase zu holen. Weltweit sind hunderte Passivhäuser in allen Klimazonen zu besichtigen: beispielsweise in Kanada das Österreichhaus in Whistler, das bei den olympischen Winterspielen als Österreich-Stützpunkt diente, oder die österreichische Botschaft in Jakarta in Indonesien.

Das Passivhaus Expertennetzwerk für Österreich

Die Passivhaus Austria wurde als Passivhaus Experten Netzwerk für Österreich vor einem Jahr von Präsident Prof. Dr. Wolfgang Feist gegründet und hat, bei kontinuierlichem Wachstum, mittlerweile 72 Mitglieder. Die ‘Tage des Passivhauses’ sind eine Initiative der iPHA (International Passive House Association), sowie der Passivhaus Austria für Österreich. Alle Besichtigungsobjekte aus Österreich findet man unter www.passivhaus-austria.org.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /