© tadejabelak
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Weltvegantag am 1. November: Staatliche Förderung wäre sinnvoll

Pflanzliche Alternative hilft nicht nur Tieren, der Umwelt und den Entwicklungsländern, sie fördert auch die Volksgesundheit -Stattdessen staatliche Subventionen für Fleisch

Immer mehr Menschen denken um und ernähren sich vegetarisch oder vergan. "Die Zeit ist reif", betont VGT-Obmann Martin Balluch, der sich selbst seit bereits 1989 rein pflanzlich ernährt, anlässlich des Weltvegantages am 1. November. Eine IFES-Studie hat 2013 ergeben, dass sich bei den unter 40-jährigen bereits 17% der Menschen in Österreich vegetarisch ernähren, 12% der BürgerInnen mit Matura, 17% der Selbstständigen und 15% derjenigen mit mittleren Einkommen. Zusammen ergibt das 760.000 VegetarierInnen und etwa 80.000 VeganerInnen in Österreich. Der sogenannte Veggieboom hat damit das ganze Land erfasst, unter den 10 Bestseller-Kochbüchern behandeln 5 die vegane Küche, viele Supermärkte führen eigene vegan/vegetarische Produktlinien. Und das kann wohl nur positiv gesehen werden, wenn man bedenkt, dass von der Klimaerwärmung über den Wasserverbrauch und die Umweltverschmutzung bis zur Volksgesundheit pflanzliche Alternativen zu Fleisch die deutlich bessere Bilanz haben.

Auch die sogenannte 3. Welt leidert unter dem Druck, weil als Futter für die Nutztiere der 1. Welt gentechnisch verändertes Soja auf Regenwaldboden angepflanzt wird.

Doch die Politik steht dem Veggieboom noch eher abwartend bzw. behindernd gegenüber. Der Veggieday, einen Tag mit vegetarischen Alternativen in allen Großküchen pro Woche, ist kein Thema. "Stattdessen steckt man 80% der landwirtschaftlichen Subventionen in die Tierindustrie und nur 2% in den Anbau von Obst und Gemüse. Und z.B. für Sojamilch, die im Übrigen gar nicht so heißen darf, muss im Gegensatz zur Kuhmilch Luxussteuer bezahlt werden, sodass die Kosten in die Höhe schnellen. Dagegen eine Steuer Fleisch, Tierprodukte und Tierfett einzuführen, die Kostenwahrheit schaffen würde, wenn man einbezieht, was diese Nahrungsmittel an Schäden anrichten, kommt der Politik nicht in den Sinn," meint Balluch

VGT-Obmann Martin Balluch weiter: "Kein Zweifel, die Zukunft gehört den pflanzlichen Alternativen und dem Vegetarismus und Veganismus. Jedes Weltraumprojekt, in dem sich ein Raumschiff über lange Zeit selbst versorgen muss, um z.B. das Sonnensystem zu kolonialisieren, würde niemals Tierprodukte in die Nahrungserzeugung einbeziehen, weil sie total ineffizient und eine völlige Verschwendung von Ressourcen sind. Doch ist die Erde nicht ein Raumschiff dieser Art? Bei 8 Milliarden Menschen wird der globale Schritt zum Veganismus in naher Zukunft eine Frage des Überlebens sein. Erfolg haben dann diejenigen, die früh genug damit begonnen haben."


Artikel Online geschaltet von: / stevanov /