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Atomkraft ist keine Zukunftsenergie

Strikter Anti-Atom-Kurs notwendig- Gegen Subventionen für Atomkraftwerke und gegen die Errichtung von Atommüll-Endlagern

"Atomkraft ist keine Zukunftsenergie. Daher freue ich mich, dass unser Antrag gegen die Subventionen von Atomkraftwerken und gegen die Errichtung von Atommüll-Endlager in der vergangenen Sitzung des NÖ Landtags beschlossen wurde. Es ist für mich unverständlich, dass trotz verheerender Katastrophen wie im japanischen Fukushima nun wieder laute Stimmen in der Europäischen Union gibt, die auf diese hochriskante Form der Energiegewinnung setzen und sogar den Bau von Atomkraftwerken finanziell unterstützen. Der Beschluss ist wieder einmal ein klares Bekenntnis für den strikten Anti-Atom-Kurs Niederösterreichs", erklärt VP-Umweltsprecher LAbg. Josef Edlinger nach der Sitzung des NÖ Landtags.

"Der verheerende Reaktorunfall im japanischen Fukushima im März 2011 ist uns allen noch in Erinnerung. Danach gab es innerhalb der Staatengemeinschaft der Europäischen Union einen Nachdenkprozess hinsichtlich der Sicherheitsstandards bei Kernkraftwerken. In Deutschland wurde sogar der schrittweise Ausstieg aus der Energiegewinnung durch Atomkraft beschlossen. Umso unverständlicher ist es für mich die Entscheidung der EU-Kommission, dass das britische AKW Hinkley Point mit staatlichen Beihilfen gefördert werden darf. Hier muss die von der Bundesregierung angekündigte Nichtigkeitsklage gegen diese Entscheidung der EU-Kommission rasch eingebracht werden", steht für den VP-Umweltsprecher fest.

"Alarmierend ist für mich auch, dass von der tschechischen Atombehörde die Genehmigung für den Ausbau des grenznahen Atomkraftwerks Temelin erteilt wurde, obwohl erst im April der tschechische Energiekonzern CEZ die Ausschreibung aus Rentabilitätsgründen storniert hat. Außerdem wurde seitens der tschechischen Behörden erst vor wenigen Tagen Oberflächenuntersuchungen für potenzielle Standorte von Atommüllendlagere genehmigt. Aus unserer Sicht sind vor allem die Standorte Kravi Hora und Chiadlo kritisch zu sehen. Kravi Hora liegt nur 80 Kilometer nördlich von Laa/Thaya und gilt bei Experten als geologisch besonders kritisch. Der zweite mögliche Standort in Chiadlo ist nur 25 Kilometer von unserer Heimat entfernt", ist Edlinger über die Energiepolitik unseres nördlichen Nachbars alarmiert.

"Der niederösterreichische Landtag hat sich bereits mehrmals für einen europaweiten Ausstieg aus der Energiegewinnung durch Kernkraft und gegen grenznahe Atommüllendlager ausgesprochen. An dieser strikten Anti-Atom-Politik werden wir auch künftig festhalten. Denn grenznahe Atomkraftwerke und Atommüllendlager stellen für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher ein unverantwortbares Sicherheitsrisiko dar. Daher fordern wir die Verantwortlichen auf, dass sie alle rechtlichen Möglichkeiten gegen das geplante grenznahe Atommüll-Endlager ausschöpfen und die angekündigte Nichtigkeitsklage gegen diese Entscheidung der EU-Kommission rasch eingebracht wird. Außerdem verlangen wir auf europäischer Ebene ein Umdenken weg von der hochriskante Form der Energiegewinnung durch Atomkraft hin zu einer Stärkung von erneuerbaren Energie", so VP-Umweltsprecher LAbg. Edlinger.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /