© Foto Weingartner - LR Stephan Pernkopf
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Entscheidung der EU-Wettbewerbskommission ist Schlag ins Gesicht der Antiatom-Bewegung

Landesrat Pernkopf; Subventionen für Atomkraft sind Chuzpe der Sonderklasse

St. Pölten- Landesrat Dr. Stephan Pernkopf zu den kürzlich bekanntgewordenen Plänen der EU, Atomkraft-Subventionen zuzulassen: ‘Wenn die Atomlobby versucht, von der alten, nur mehr wenige Wochen im Amt befindlichen Kommission noch rasch grünes Licht für neue Reaktoren zu bekommen, dann stellt sich die Grundsatzfrage: Was für ein Europa ist das, das die Atomkraft begünstigt und den erneuerbaren Energieformen Prügel vor die Füße wirft.’

Die Begründung von Kommissar Almunia sei eine Frechheit der Sonderklasse:
1. Atomkraftwerke seien nicht versicherbar, weil das Risiko zu groß ist.
2. Die notwendigen Sicherheitsauflagen sind so groß, dass sie durch die Betreiber nicht finanziert werden könnten.
Pernkopf: ‘Damit ist nun auch amtlich bestätigt, dass die Sicherheitsrisiken enorm sind. Und genau deswegen sollen nun staatliche Unterstützung möglich gemacht, das ist eine Chuzpe der Sonderklasse!’

Vom britischen Hinkley Point führt die Frage weiter zu den Atomkraftwerken an unseren Grenzen. Wenn mit dieser Entscheidung auch die grenznahen Reaktoren wieder wirtschaftlich werden, könnte dies auch grünes Licht für den weiteren Ausbau von Temelin und Co. bedeuten.

Pernkopf fordert daher:
1. Die Mehrzahl der EU-Länder ist oder wird atomkraftfrei, daher muss die Kommission nun auch in diesem Sinne Farbe bekennen. In den letzten Kollegiumssitzungen der Kommissare, die im Oktober noch stattfinden, muss der Wahnsinn abgedreht werden. Die Kommissare dürfen keine verstrahlte Erde in Brüssel hinterlassen sondern sollen vielmehr den Boden für die dringend notwendige Energiewende aufbereiten.

2. Bundeskanzler Faymann ist aufgefordert, den europäischen Atomausstieg zu beschleunigen und sich bei seinen Kollegen dafür einzusetzen, dass die Atomkraft nicht unterstützt wird.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /